Dirac- Gleichung für Elektronen

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{{#set:Urheber=Prof. Dr. E. Schöll, PhD|Inhaltstyp=Script|Kapitel=7|Abschnitt=3}} Kategorie:Quantenmechanik __SHOWFACTBOX__


Die zeitliche Entwicklung soll durch den Anfangszustand Ψ(r¯,0)

eindeutig festgelegt sein.

Man benötigt also eine DGL 1. Ordnung in der zeit:

itΨ=HΨ

Aufgrund der Lorentz- Invarianz(Auch Lorentz- Kovarianz), der Symmetrie der Raumzeit, muss jedoch die Gleichung auch 1. Ordnung in x

sein, da die Asymmetrische Auszeichnung der Zeit sonst inakzeptabel ist.

Dies motiviert das Konzept

H^=cα¯p¯+m0c2β=icα¯+m0c2β

Also folgt als verallgemeinerte Diracgleichung

itΨ=(icα¯+m0c2β)Ψ

mit

α¯=α11+α22+α33=αμμ
i0Ψ=(icαμμ+m0c2β)Ψ

Aufgrund der Isotropie des Raumes können α1,α2,α3

keine Zahlen sein. Ansonsten ist H nicht drehinvariant. Statt dessen sind α1,α2,α3

Matrizen (Operatoren!) und somit ist auch β

eine Matrix

Wegen der Lorentz- Kovarianz können α¯

und β

nicht auf die Bahnvariable r¯

einwirken.

Sie müssen auf einen zusätzlichen Freiheitsgrad wirken. Dies motiviert, sie als Spin- Operatoren zu verstehen!

Es gilt:

ΨH=HBHS

Die Wellenfunktionen leben also als Produktzustände im aus Spin- und Bahn- Hilbertraum zusammengesetzten Hilbertraum!

Die Darstellung des Spin- Freiheitsgrades erfolgt durch einen n-dimensionalen Spaltenvektor.

Dies ist der sogenannte SPINOR!!

Ψ=(Ψ1...Ψn)
α1,α2,α3

und somit auch β

sind also nxn Matrizen!

Dabei vertauschen die α1,α2,α3

mit dem Impuls:

[α¯,p¯]=0

Fazit:[edit | edit source]

Da die gefundene Gleichung Lorentz- Kovariant sein soll, müssen die sogenannten "Spinoren" eingeführt werden: Ψ=(Ψ1...Ψn)

Hermitizität[edit | edit source]

H^,p¯^

sind hermitesch

H^+=cp¯+α¯++m0c2β+=cp¯α¯++m0c2β+=cα¯+p¯+m0c2β+=H

Somit sind auch α1,α2,α3

und somit auch β

hermitesch:

α¯+=α¯β+=β

Die Diracgleichung löst durch den genialen Ansatz das Problem des unverständlichen Operators m02c42c2Δ .

Iteriert man die Dirac- Gleichung nun, so kann man die Eigenschaften von α¯,β

durch Vergleich mit der Klein-Gordon- Gleichung erkennen:

itΨ=(cα¯p¯+m0c2β)Ψ22t2Ψ=(cα¯p¯+m0c2β)(cα¯p¯+m0c2β)Ψ22t2Ψ=(c2(α¯p¯)(α¯p¯)+m0c3(α¯p¯β+βα¯p¯)+m02c4β2)Ψ22t2Ψ=(c2μ,ν=13(αμανpμpν)+m0c3μ=13(αμβ+βαμ)pμ+m02c4β2)Ψ

Außerdem weiß man aus der Klein- Gordon- Gleichung, dass:

22t2Ψ=[c2p2+m02c4]Ψ(c2μ,ν=13(αμανpμpν)+m0c3μ=13(αμβ+βαμ)pμ+m02c4β2)Ψ=[c2p2+m02c4]Ψ

Diese Gleichung kann aber nur allgemein übereinstimmen, wenn:

μ,ν=13(αμανpμpν)=p2(αμ)2=1αμαν+αναμ=0fu¨rνμαμβ+βαμ=0β2=1

Dabei gilt insbesondere obige Relation αμβ+βαμ=0

und αμαν+αναμ=0fu¨rνμ

ohne Summation.

Aus dem Vergleich der iterierten Dirac- Gleichung mit der Klein- Gordon - Gleichung ersieht man also, dass man für fermionische Quanten unter Berücksichtigung relativistisch korrekter Beschreibung im Quantenformalismus Antikommutatoren einführen muss.

Sowohl die verschiedenen Komponenten von α ,

also αμundαν

antikommutieren, wie auch αμundβ

{αμ,αν}=0
{αμ,β}=0

Matrizendarstellung von αμundβ

als nxn- Matrix

Eigenschaften

Die Eigenwerte von αμundβ

sind±1

vμ=cαμ

ist zu interpretieren als "Zitterbewegung" des Elektrons

Beweis: Die Eigenwerte von αμundβ

sind±1

αμv=λv

mit λR

(αμ)2v=λ2v(αμ)2=1λ2=1λ=±1

Weiter gilt: tr(αμ)=tr(β)=0

Beweis:

tr(αμ)=tr(β2αμ)=tr(βαμβ)

wegen zyklischer Vertauschbarkeit.

Durch die Antikommutatorrelationen gilt jedoch auch:

tr(βαμβ)=tr(β(βαμ))=tr(β2αμ)=tr(β2αμ)=tr(αμ)=tr(αμ)=0

Weitere Einschränkungen:

tr(αμ)=i=1nλi=0λi=±1

Dies bedeutet jedoch, dass n gerade ist.

Diskussion: n=2:

Ist nicht möglich, da es nicht, wie erforderlich, 4, sondern leider nur 3 hermitesche, antikommutierende und spurlose 2x2- Matrizen gibt!

σ1=(0110)σ2=(0ii0)σ3=(1001)trσμ=0

Dies sind gerade die Pauli- Spinmatrizen! Zusammen mit der Einheitsmatrix bilden die 4 Matrizen eine Basis im R2R2

n=4

Ist also die minimal erforderliche Größe der Darstellung. Eine mögliche spezielle Wahl in Blockmatrix- Darstellung wäre:

αμ=(0σμσμ0)M(4x4)β=(1001)M(4x4)

Also schreibt sich der Zustand

Ψ=(Ψ1Ψ2Ψ3Ψ4)=s=14ΨS(r¯,t)e¯se¯s:=(0...1...)1ansterStelle

Bemerkung:

In der nichtrelativistischen Quantentheorie genügt ein zweikomponentiger Spinor!

Erst die Lorentz- Invarianz erzwingt einen 4- komponentigen Spinor.

Dadurch dann entstehen weitere Freiheitsgrade, wie die Wahl von Teilchen und Antiteilchen!

Kontinuitätsgleichung[edit | edit source]

iΨ˙=icαμμΨ+m0c2βΨiΨ˙+=ic(αμμΨ)++m0c2(βΨ)+(βΨ)+=Ψ+β(αμμΨ)+=(μΨ+)αμ

Durch Linksmultiplikation mit Ψ+

bzw. Rechtsmultiplikation mit Ψ

gewinnt man :

iΨ+Ψ˙=icΨ+αμμΨ+m0c2Ψ+βΨiΨ˙+Ψ=ic(αμμΨ)+Ψ+m0c2(βΨ)+Ψ

Und durch Subtraktion der Gleichungen:

i(Ψ+Ψ˙+Ψ˙+Ψ)=ic(Ψ+αμ(μΨ)+(μΨ+)αμΨ)(Ψ+Ψ˙+Ψ˙+Ψ)=t(Ψ+Ψ)(Ψ+αμ(μΨ)+(μΨ+)αμΨ)=μ(Ψ+αμΨ)it(Ψ+Ψ)+cμ(Ψ+αμΨ)=0(Ψ+Ψ)=ρ(Ψ+αμΨ)=jμc

Dies ist eine Kontinuitätsgleichung mit der zu interpretierenden Wahrscheinlichkeitsdichteρ=(Ψ+Ψ)=s=14ΨS*ΨS0

(glücklicherweise positiv definit)

und der Wahrscheinlichkeitsstromdichte jμ=c(Ψ+αμΨ)μ=1,2,3

In Viererschreibweise einfach als Kontinuitätsgleichung

kjk=0

mit

j0=cΨ+Ψ=cs=14ΨS*ΨS=cρjμ=c(Ψ+αμΨ)=cs,s´ΨS*αSS´μΨS´μ=1,2,3