Spezifische Wärme von Festkörpern

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{{#set:Urheber=Prof. Dr. E. Schöll, PhD|Inhaltstyp=Script|Kapitel=5|Abschnitt=6}} Kategorie:Thermodynamik __SHOWFACTBOX__


Spezifische Wärme von Festkörpern

Einsteinsche Theorie ( 1907):

Jedes Molekül des Festkörpers ist harmonisch an seine Ruhelage gebunden , mit gleicher Frequenz ω

Also: Pro Mol 3Na harmonische Oszillatoren ( 3 kartesische Koordinaten !)

Nach Parapgraph 5.5:

cVs=3NAT(1[exp(ωkT)1]+12)ω=3R(ΘST)2e(ΘST)(e(ΘST)1)2ΘS:=ωk

Damit ergibt sich beispielsweise für Diamant:

Wobei im Nullbereich für kleine Temperaturen:

cVs~e(ΘST)ΘS:=ωk

Ansonsten:

T>>ΘScvs>3R

Bemerkung:

Experimentell gilt jedoch für tiefe Temperaturen nicht cVs~e(ΘST)ΘS:=ωk

sondern

cVs~T3

!

Debyesche Theorie ( 1911):

Kopplung der Moleküle untereinander

  • Festkörper als elastisches Medium mit stehenden Wellen, die der Dispersion unterliegen:
ω=ω(k¯)

Interpretation der Schwingungsquanten als Quasiteilchen ( Bosonen): Phononen !

Dispersionsrelation

Es existieren 3 Zweige ( 1 longitudinale, 2 transversale Schallwellen ( entsprechen akustischen Phononen)

ω=ω(k¯):=ω(q¯)ω(q¯)=vLq(LA)ω(q¯)=vTq(TA)

Das Spektrum wird bei q=qD

so abgeschnitten, dass die Zahl der Freiheitsgrade gerade 3N ist ( N Gitterpunkte) !

Zustandsdichte des Phononengases ( vergl. Photonengas, S. 145)

q¯>Vh3d3(q¯)=4πV(2π)30qDdqq2=4πV(2π)3(1vL3+2vT3)0ωDdωω2(1vL3+2vT3)~3v¯33N=!=4πV(2π)3(1vL3+2vT3)0ωDdωω2=4πV(2π)33v¯30ωDdωω2=4πV(2π)3ωD3v¯3

Dabei ist

ωD

die mittlere Abschneidefrequenz ( = Debye- Frequenz)

Nach § 5.5 trägt jede Frequenz mit

Uω=(nω+12)ω=(1eβω1+12)ω

zur inneren Energie bei !

Also ergibt sich als gesamte innere Energie:

U=9NωD30ωDdωω2(1eβω1+12)ω

Mit der Debye- Temperatur

ΘD:=ωDk

folgt:

U=9NkTΨ(ΘDT)+U0Ψ(ξ):=1ξ30ξdxx3ex1ξ=ΘDT

Typische Debye- Temperaturen:

Diamant: ΘD=1860K

-> ungewöhnlich hoch -> Quanteneffekte beobachtbar !

Aluminium: ΘD=390K

Blei: ΘD=88K

Näherungen:

T<<ΘDξ>>1Ψ(ξ):=1ξ30ξdxx3ex11ξ30dxx3ex1=1ξ3π415U=9π415NkT(TΘD)3CV=UT=3615π4Nk(TΘD)3cv=125π4R(TΘD)3
  • extremer Quantenlimes der spezifischen Wärmekapazität, entsprechend dem experimentell beobachteten Tieftemperaturverhalten !
T>>ΘDξ<<1Ψ(ξ)1ξ30ξdxx3x=13U=3NkTcv=3R

Gesetz von Dulong- Petit ( klassisch)

Nebenbemerkung

Falls mehr als Ein Atom in der Elementarzelle des Gitters sitzt, so existieren weitere Zweige der Dispersionsrelation ! ( optische Phononen). Diese können mit der Einsteinschen Theorie

ω(q)=const.

besser beschrieben werden !