Wellenoptik und Beugung
65px|Kein GFDL | Der Artikel Wellenoptik und Beugung basiert auf der Vorlesungsmitschrift von Franz- Josef Schmitt des 4.Kapitels (Abschnitt 4) der Elektrodynamikvorlesung von Prof. Dr. E. Schöll, PhD. |
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{{#set:Urheber=Prof. Dr. E. Schöll, PhD|Inhaltstyp=Script|Kapitel=4|Abschnitt=4}} Kategorie:Elektrodynamik __SHOWFACTBOX__
Betrachte Ausbreitung elektromagnetischer Wellen bei gegebenen lokalisierten Quellen
und
und bei vorgegebenen Leitern
im Vakuum:
Ziel
ist die Berechnung des Wellenfeldes im Außenraum V
Anwendung: Radiowellen m Radar Optik -> Beugung
Rückführung auf Randwertaufgabe
Lösung der inhomogenen Wellengleichungen in Lorentzeichung ( Potenzialgleichungen) ( vergleiche dazu 1.6 in der Elektrostatik)
Zu vorgegebenen Ladungen und Strömen. Gleichzeitig haben wir Randbedingungen auf
und schließlich die Kausalitätsbedingung ( Ausstrahlungsbedingung) -> Retardierung, § 4.2
Annahme:
Dies sollte wegen Fourier- Zerlegung bei periodischer Erregung beliebiger Art grundsätzlich möglich sein.
eingesetzt in die Wellengleichung
Mit der Greenschen Funktion der Wellengleichung
Haben wir formal sofort die allgemeine Lösung:
Somit kann die periodische Zeitabhängigkeit absepariert werden:
Problem: Die Randbedingungen für sind im stationären Fall nicht bekannt, sondern müssen selbstkonsistent bestimmt werden. Man kann das Problem jedoch mit Hilfe des Greenschen Satzes umformulieren:
Skalare Kirchhoff- Identität
( eine notwendige, nicht hinreichende Bedingung für Lösung):
Skalar: Wir beschreiben keine Polarisationseffekte !!! Alle Polarisationseffekte sind vernachlässigt. Das hat man unter dem Begriff Skalar an dieser Stelle zu verstehen !
Weiter: Greenscher Satz:
Setze:
Dabei sei das Potenzial als Lösung angenommen:
Also:
Dabei ist im inneren von V durch und auf dem Rand festgelegt, falls die Greensfunktion
Freier Raum: Greensfunktion des unendlichen Raumes:
- Retardierte Potenziale ( Vergl. § 4.2):
Somit:
Es folgt für das Potenzial:
beschreibt eine Überlagerung auslaufender Kugelwellen-> Lösung als Entwicklung in Kugelwellen. ( Ausstrahlbedingung, Konsequenz der Kausalität).
Mit
lautet die Kirchhoff- Identität:
Dazu eine Grafik:
und über Beschränkung auf Fernzone von , also R >> 1/k gilt:
Mit der richtungsabhängigen Amplitude und der Kugelwelle . Beides zusammen ergeben sogenannte Sekundärwellen.
Insgesamt ist dies die exakte ( mathematische) Formulierung des Huygensschen Prinzips ( jeder Punkt an der Oberfläche des Hindernisses ist Ausgangspunkt einer Kugelwelle). deren phasengerechte Überlagerung ergibt dann das Wellenfeld in r´
b) Greensfunktion zu Randbedingungen
Die neue Greensfunktion unterscheidet sich von der alten nur durch eine additive Lösung g der homogenen Wellengleichung:
Mit Randbedingung
Beispiel für die Konstruktion von
Ebener Schirm:
Spiegelladungsmethode:
Hinter dem Schirm wird die Halbkugel im UNENDLICHEN geschlossen.
Hinter dem ebenen Schirm wenden wir die Spiegelladungsmethode an:
Dieser Gradient wurde einige Seiten vorher bereits gelöst:
Mit
Zur Konstruktion der Lösung müssen die Randwerte erraten werden.
Kirchhoffsche Näherung
Beugung an Blenden B in einem ebenen Schirm:
Annahme:
Das Potenzial verschwindet auf dem Schirm ( leitender Schirm)
freie einfallende Welle -> Kugelwellen in der Blende
Ro rage dabei zum Schwerpunkt der Blende
Der Winkel ist näherungsweise konstant für kleine Blenden:
Somit:
im schnell oszillierenden Exponenten darf man R und RQ nicht so ohne weiteres durch Ro / RQo ersetzen !
- typisches Näherungsverfahren in Fernfeldoptik
Grenzfälle
Analog:
Fresnelsche Beugung ( Mittelzone:
Beispiel: Fraunhofersche Beugung am Spalt ( eindimensional):
Die Spaltfunktion, Fouriertransformierte der Rechteckfunktion ( Blende)
Wir finden Beugungsminima bei den Nullstellen des Sinus ( Außer in der Mitte), also
ebenso ( als ÜBUNG !!!) können dann Beugung am Gitter und an kreisförmigen Blenden berechnet werden.
Einwurf: 1. Der holografische Prozess
- Aufzeichnung und Rekonstruktion
Lichtintensität einer Lichtwelle:
- Phaseninformationen gehen verloren
- Idee: Phaseninfo durch Interferenz aufzeichnen
- Lösung mittels eines Zweistufenprozesses: Aufzeichnung und Rekonstruktion
- Kohärenz erforderlich
- monochromatisches Licht
- unpolarisiertes Licht
1. Schritt: Die Aufzeichnungsphase
- Problem: Speichern komplexer Funktionen in einem reellen Medium
- Überlagerung der Objektwelle
- Mit einer Referenzwelle
- Auch in diesem Fall werden nur Intensitäten gespeichert. Doch diese sind nun:
- Diese Intensitätsverteilung kann verstanden werden als " Hologrammfunktion" oder "Aperturefunktion"
- Planare Wellen: Fraunhofer Hologramme
- Divergierende Wellen: Fresnelhologramme
- Im obigen Bild dargestellt: Trägerfrequenzholografie
- Eigentliche Holografie: ohne Trägerfrequenz: Referenzstrahl, in den auch das Objekt gestellt wird.
- Dabei überlagern sich jedoch mehrere Ordnungen.
- Generell: verschiedenste Aufzeichnungstechniken:
- Trägerfrequenzholografie ( wie oben)
- Denisyukhologramm
2. Schritt: Rekonstruktionsphase
- Gleiche Wellenlänge wie bei Aufzeichnung rekonstruiert das Objekt
- Ansonsten: Verzerrung
- Beugung durch Hologrammstrukturen vergleichbar mit Gitter
- Motivation: Gittergeister an Gitterspektrographen
- Das Gitter kann als leeres Hologramm verstanden werden ( Überlagerung zweier ebener Wellen)
- Die Hologrammfunktion / Aperturefunktion ( bei optischen Hologrammen eine Intensitätsfunktion -> reell) moduliert dabei die einfallende Rekonstruktionswelle:
- Zu beachten: komplexe Funktionen
Fresnel- und Fourier- Hologramme
- Wesentlich für Fourier- Hologramme: Aufzeichnung mittels ebener Wellen
- Linse
- Objekt in weiter Entfernung
- Wesentlich für Fresnelhologramme: Die Objektwelle ist eine Kugelwelle. Das Objekt muss sich also in der Nähe der Hologrammebene befinden.
- Fouriernäherung des Beugungsintegrals
- Fresnel- Näherung des Beugungsintegrals
- Grundlagen der Beugung
- Das Beugungsintegral beschreibt die Lichterregung in der Beobachtungsebene.
- Keine Berücksichtigung der Polarisation
- Voraussetzung: kohärente Beleuchtung
- Die einfallende Welle wird mit der Aperturefunktion A(x1, y1) ( z.B. Amplitudentransparenz einer Blende oder Phasenaddition durch ein Phasenobjekt) multipliziert und dann über den gesamten Raum integriert.
- Fällt das Licht durch ein Hologramm, so muss in die Gleichungen die entsprechende Funktion der Lichttransmission, die das Hologramm beschreibt, gesetzt werden ( Hologramm-/ Aperturefunktion).
- Ausgangspunkt:
- lauter Kugelwellen in x1/y1
- Komposition des Objekts durch Interferenz aufgrund von Phasenunterschieden im Raum hinter der Blende
Reihenentwicklung des Abstandes als Näherung:
Fresnel- Näherung:
- Die Hologrammfunktion / Aperturfunktion kodiert das Fresnelsche Beugungsbild
Fraunhofer- Näherung:
- Aufzeichnung allgemein mit Linse
- Zur Aufzeichnung: ebene Welle erforderlich
- Das Integral entspricht einer Fouriertransformation der Hologrammfunktion/ Aperturefunktion
Aufzeichnung:
1.3 Beispiele: Einfach- und Doppelspalt
Hintergrund
- Laufstreckenunterschiede von kohärenten Lichtstrahlen bestimmen Interferenzerscheinungen
Fernfeldnäherungen/ Fouriernäherungen:
- Für schmalen Doppelspalt gilt:
Sofort ersichtlich:
- Variation des Spaltabstands variiert Phase
- Variation der Spaltbreite variiert Amplitude
- Breiter Spalt: Interferenz der Strahlen untereinander
- 1. Strahl <-> n/2 +1 , 2. Stahl <-> N/2 + 2
Der Einfachspalt:
Amplitudenverteilung bei Einzelspalt:
entspricht Feldverteilung des E-Feldes:
2. Doppelspalt mit endlicher Spaltbreite/ Minimalgitter:
- Lösung Gesamtproblem: Reihe von Beugungsintegralen
Amplitudenverteilung bei Einzelspalt:
- Entspricht den Beugungserscheinungen an einer Periode
Amplitudenverteilung bei mehreren schmalen Spalten/ Vielstrahlinterferenz:
- Der Abstand der Spalte ist immer größer als die Breite: a>b
- Die Interferenzstreifen aus Spaltbreite modulieren mit niedriger Frequenz
- Interferenzstreifen aus Spaltanzahl modulieren mit hoher Frequenz
- Für schmale Spalte: Kammfunktion