Dynamik des 2- Zustands- Systems

From testwiki
Revision as of 18:58, 24 August 2010 by Schubotz (talk | contribs) (Die Seite wurde neu angelegt: „{{Scripthinweis|Quantenmechanik|4|2}} Die potenzielle Energie des magnetischen Moments des Elektronen- Spins<math>\bar{\mu }</math> im äußeren Magnetfeld <math…“)
(diff) ← Older revision | Latest revision (diff) | Newer revision → (diff)
Jump to navigation Jump to search


{{#set:Urheber=Prof. Dr. E. Schöll, PhD|Inhaltstyp=Script|Kapitel=4|Abschnitt=2}} Kategorie:Quantenmechanik __SHOWFACTBOX__


Die potenzielle Energie des magnetischen Moments des Elektronen- Spinsμ¯

im äußeren Magnetfeld B¯=Be¯3

beträgt:

V=μ¯^B¯

mit μ¯^=+ge2m0S¯^=+e2m0σ¯^

mit g~ 2 und e<0

Somit:

V^=e2m0σ¯^B¯=eB2m0σ¯^3=ωlσ¯^3

Mit der Larmor- Frequenz ωl:=|e|B2m0

Wenn der Spin an keine weitere Variable ankoppelt, so ist H^=V^ der Hamiltonoperator der Spinvariable ( im Spin- Hilbertraum). Die Dynamik eines Spins im Magnetfeld ergibt sich über den Zeitableitungsoperator: σ¯^=i[H^,σ¯^]=iωl[σ¯^3,σ¯^]

Berechnung der Erwartungswerte mit [σ¯^j,σ¯^k]=2iεjklσ¯^l

ddtσ¯^1=i[H,σ¯^1]=iωl[σ¯^3,σ¯^1]=2ωlσ¯^2

ddtσ¯^1=2ωlσ¯^2ddtσ¯^2=2ωlσ¯^1ddtσ¯^3=0

Dies läßt sich reduzieren: d2dt2σ¯^1+(2ωl)2σ¯^1=0 Die Dynamik der Spins bildet also einen Oszillator in der x-y- Ebene. Die zeitliche Unabhängigkeit der Spin3- Komponente liegt dabei alleine an der Wahl des Koordinatensystems, bzw. der Basis ! Wir haben diese gerade so gewählt, dass die 3- Komponente zeitlich unabhängig wird. Die Lösung der Diffgleichung liefert: σ¯^1t=σ¯^20sin(2ωlt)+σ¯^10cos(2ωlt)σ¯^2t=σ¯^20cos(2ωlt)σ¯^10sin(2ωlt)σ¯^3t=σ¯^30

Die Anfangsbedingungen können ebenfalls durch Wahl des Koordinatensystems ( feste x-y- Ebene) beeinflusst werden. Wähle: o.B. d.A.: σ¯^20=0

Wir können uns den Betrag des Erwartungswertes des gesamten Spinvektors ansehen und es zeigt sich :

|σ¯^t|2=σ¯^1t2+σ¯^2t2+σ¯^3t2=σ¯^102[cos2(2ωlt)+sin2(2ωlt)]+σ¯^302=σ¯^102+σ¯^302

Mit anderen Worten:

|σ¯^t|2=|σ¯^0|2=const , der Betrag des Spins ändert sich zeitlich nicht !

Der Erwartungswert des Spins präzediert also mit der Frequenz 2ωl um das Magnetfeld.

Schrödingergleichung für die Spinzustände ( Pauli- Gleichungen)

ωlσ¯^3|a(t)=it|a(t) Achtung ! Nur Spin- Hamiltonian ! Dabei muss der Zustand |a(t) in der Spinbasis entwickelbar sein: |a(t)=a1(t)|+a2(t)|

Matrix- Darstellung:

ωl(1001)(a1(t)a2(t))=it(a1(t)a2(t))iωla1=a˙1iωla2=a˙2

Die Lösung lautet:

a1(t)=a10eiωlta2(t)=a20eiωlt

|a(t)=a10eiωlt|+a20eiωlt|

Nebenbemerkung: Hieraus gewinnt man σ¯^jt , also die Spinpräzession wie oben !

Zustände mit Bahn- und Spinvariablen

Sei nun |nlmms ein Zustand, der Bahn- und Spinfreiheitsgrade beschreibt: |nlmms=|nlm|msHB×HS|nlmHB|msHS

Der Bahnzustand ist Element des Bahn- Hilbertraumes und der Spinzustand Element des Spin- Hilbertraumes. Der Gesamtzustand erfordert einen Raum, der sich als DIREKTES PRODUKT der beiden Hilberträume zeigt. Allgemein gilt für separable oder Produktzustände |n1n2=|n1|n2 ( äquivalente Sprechweise): m1m2||n1n2=m1m2||n1m1m2||n2=m1||n1m2||n2

Ein beliebiger Zustand kann nach Spin- Basis Zuständen |,| zerlegt werden: |Ψt=|Ψ1t|+|Ψ2t|

mit |Ψαt=d3r|r¯r¯||Ψαt In der Ortsraum- Basis mit dem Bahn- Zustand α=1,2

In der Matrix- Darstellung des Spinraumes ergibt dies: |Ψt=(|Ψ1t|Ψ2t)=d3r|r¯(r¯||Ψ1tr¯||Ψ2t)

Mit (|Ψ1t|Ψ2t) entsprechend 2 Spinkomponenten, also entsprechend |,|

Die Vollständigkeit der Zustände |r¯=|r¯|,|r¯=|r¯|

folgt aus: d3r{|r¯r¯|+|r¯r¯|}=1HB×HS

Weiter: r¯||Ψt=r¯||Ψ1tr¯||Ψt=r¯||Ψ2t Also die Komponenten von |Ψt am Ort r¯ , einmal die Komponente mit Spin und einmal die Komponente mit Spin . Dabei gilt: {{#ask:Kategorie:Mechanik Abschnitt::0 |format=ol |order=ASC |sort=Kapitel |offset=0 |limit=20 }} entspricht der Wahrscheinlichkeit, das Elektron zur Zeit t bei r¯ mit Spin bzw. Spin zu finden. Schrödingergleichung im Spin- Bahn- Raum Hamilton- Operator für Bahn: H^B=12m0(p¯eA¯)2+V(r) Elektron mit Ladung e<0 Wirkt alleine im Hilbertraum HB

Hamilton- Operator für Spin: H^S=ωlσ¯^3ωl=|e|B2m0

H^S wirkt dabei nur im Hilbertraum HS

Ohne Berücksichtigung von H^S

H^B|Ψαt=it|Ψαtα=1,2

Also haben wir je nach Spinzustand schon 2 Schrödingergleichungen in HB

Es gilt (äquivalente Darstellung): H^B|Ψαt=it|Ψαt(H^B×1)|Ψt=it|Ψtα=1,2

Dabei 1 = Einsoperator im Spinraum -> Spin bleibt unberücksichtigt. Einheitsmatrix für beliebigen Vorgang im Spinraum: 1=(1001)

MIT Berücksichtigung von H^S

(H^B×1+H^S)|Ψt=it|Ψt

In Matrix- Darstellung: (H^´B+ωl00H^´Bωl)(|Ψ1t|Ψ2t)=it(|Ψ1t|Ψ2t)(H^´B+ωl)|Ψ1t=it|Ψ1t(H^´Bωl)|Ψ2t=it|Ψ2t PAULI- GLEICHUNG Anwendung - einfacher Zeeman- Effekt mit Spin. 1 Elektron im kugelsymmetrischen Potenzial ( Kern (H)oder Atomrumpf(Na)) und homogenen Magnetfeld B¯=Be¯3

H^=H^B×1+HS=[12m0(p¯eA¯)2+V(r)]×1|e|B2m0σ¯^3

Dabei wird durch H^B×1 der Bahndrehimpuls Hamiltonian durch den Spinraum erweitert. H^=H^B×1+HS=[12m0(p¯eA¯)2+V(r)]×1|e|B2m0σ¯^3H^[p¯22m0+V(r)]×1|e|B2m0(L^3×1+σ¯^3)p¯22m0+V(r)=H0H0|nlm=Enl|nlm

Wie man sieht bekommt man durch den Korrekturterm |e|B2m0(L^3×1+σ¯^3) eine Korrektur an die Energie. Für B=0 -> Eigenzustände mit Spin (H0×1)|nlmms=Enl|nlmms

Insgesamt 2(2l+1) fach entartet. Beim H- Atom: zusätzliche l- Entartung B0

H^|nlmms=H0|nlm|ms|e|B2m0{(L^3|nlm)|ms+(σ¯^3|ms)|nlm}L^3|nlm=m|nlmσ¯^3|ms=2mS|msH0|nlm|ms|e|B2m0{(L^3|nlm)|ms+(σ¯^3|ms)|nlm}=[Enl|e|B2m0(m+2ms)]|nlmms

Das bedeutet: teilweise Aufhebung der 2(2l+1) - fachen Entartung ( sogenannter Anomaler Zeemann- Effekt !) E=EnlμBB(m+2ms)

Dies gilt für PARAMAGNETISCHE Atome mit magnetischem Moment μ3=μB(m+2ms)

Dabei entspricht 2 vor ms dem gyromagnetischen Verhältnis, kommt also wegen dem Landé- Faktor g=2, auch wenn dieser leicht von 2 verschieden ist ! ( Siehe oben). Für dieses Beispiel wird die Energieverschiebung linear zu B am besten in Einheiten von μB angegeben. s und p - Orbital lassen sich folgendermaßen in einem sogenannten Termschema skizzieren ( für den anomalen Zeemann- Effekt ): Das heißt: die m- Entartung, die ohne Spin vollständig aufgehoben wurde, ist jetzt nur noch teilweise aufgehoben ! Da die Aufhebung der Spin- Entartung die Energiezustände wieder so " weiterrückt", dass vorher getrennte wieder zusammenfallen ! Tabelle: Landé- Faktoren Teilchen s g Q Elektron 1/2 2 -e Proton 1/2 5,59 e Neutron 1/2 -3,83 0 Neutrino 1/2 0 0 Photon 1 0 0