Editing Zwangsbedingungen und Zwangskräfte

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<noinclude>{{Scripthinweis|Mechanik|1|1}}</noinclude>
{{Scripthinweis|Mechanik|1|1}}




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===Holonome (integrable) Zwangsbedingungen===
===Holonome (integrable) Zwangsbedingungen===


Die Aufstellung der Zwangsbedingungen erfolgt derart, dass für eine {{FB|Zwangsbedingung}} <math>\lambda</math> gilt:
Die Aufstellung der Zwangsbedingungen erfolgt derart, dass für eine Zwangsbedingung Lambda gilt:




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Betrachten wir als Beispiel einen Starren Körper aus 3 Teilchen, die jeweils den festen Abstand
{{Def|Die Zahl der '''Freiheitsgrade''' beträgt dann <math>f=3N-\nu </math>|Freiheitsgrade}}
{{Beispiel|'''Beispiel''':Betrachten wir als Beispiel einen Starren Körper aus 3 Teilchen, die jeweils den festen Abstand
[[Datei:Dreieck_graph.svg|miniatur|Punkte 1,2,3 mit Abständen <math>l_ij</math>]]
[[Datei:Dreieck_graph.svg|miniatur|Punkte 1,2,3 mit Abständen <math>l_ij</math>]]


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\end{align}</math>
\end{align}</math>


Die Zahl der '''Freiheitsgrade''' beträgt <math>f=3N-\nu =9-3=6</math>}}
 
Die Zahl der Freiheitsgrade beträgt
<math>f=3N-\nu =9-3=6</math>
 


{| class="float-right wikitable"
{| class="float-right wikitable"
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<math>{{f}_{\lambda }}({{\vec{r}}_{1}},{{\vec{r}}_{2}},{{\vec{r}}_{3}},...{{\vec{r}}_{N}})=|{{\vec{r}}_{i}}-{{\vec{r}}_{j}}|-{{l}_{ij}}=0\quad i,j=1,2,...,N</math>
<math>{{f}_{\lambda }}({{\vec{r}}_{1}},{{\vec{r}}_{2}},{{\vec{r}}_{3}},...{{\vec{r}}_{N}})=|{{\vec{r}}_{i}}-{{\vec{r}}_{j}}|-{{l}_{ij}}=0\quad i,j=1,2,...,N</math>
Jedoch sind diese Bedingungen nicht unabhängig. So gibt es für N=4 noch wie zu erwarten drei zusätzliche neue Einschränkungen. i,j kann von 1-4 laufen, 2 aus 4 sind gerade 6 Möglichkeiten und es gibt für N=4 auch genau 6 Zwangsbedingungen.
Jedoch sind diese Bedingungen nicht unabhängig. So gibt es für N=4 noch wie zu erwarten drei zusätzliche neue Einschränkungen. i,j kann von 1-4 laufen, 2 aus 4 sind gerade 6 Möglichkeiten und es gibt für N=4 auch genau 6 Zwangsbedingungen.
Für N=5 kommen jedoch nicht 4 neue Zwangsbedingungen hinzu, sondern lediglich drei. Hier greift die Abhängigkeit einer Zwangsbedingung mit den anderen und man kann eine Zwangsbedingung der 2 aus 5 Kombinationen weglassen. Wäre dies nicht der Fall, so würde sich die Zahl der Freiheitsgrade des starren Körpers ja auch gerade wieder reduzieren, was unsinnig scheint.
Für N=5 kommen jedoch nicht 4 neue Zwangsbedingungen hinzu, sondern lediglich drei. Hier greift die Abhängigkeit einer Zwangsbedingung mit den anderen und man kann eine Zwangsbedingung der 2 aus 5 Kombinationen weglassen. Wäre dies nicht der Fall, so würde sich die Zahl der Freiheitsgrade des starren Körpers ja auch gerade wieder reduzieren, was unsinnig scheint.
Es zeigt sich, dass für jeden Massepunkt ab N=4 genau drei neue Einschränkungen hinzukommen. <u>Die Zahl der Freiheitsgrade bleibt ab N=3 konstant, nämlich 6.</u>
Es zeigt sich, dass für jeden Massepunkt ab N=4 genau drei neue Einschränkungen hinzukommen. Die Zahl der Freiheitsgrade bleibt ab N=3 konstant, nämlich 6.
 
 
Unabhängigkeit bedeutet, dass für alle
Unabhängigkeit bedeutet, dass für alle
<math>\lambda =1,...,\nu </math>
<math>\lambda =1,...,\nu </math>
die Zwangsbedingungen ein '''linear unabhängiges Gleichungssystem''' bilden, also
die Zwangsbedingungen ein linear unabhängiges Gleichungssystem bilden, also
<math>\operatorname{Rang}\left( \frac{\partial {{f}_{\lambda }}}{\partial {{r}_{i}}} \right)=\nu </math>
<math>\operatorname{Rang}\left( \frac{\partial {{f}_{\lambda }}}{\partial {{r}_{i}}} \right)=\nu </math>
Somit gibt es genau 3N-6 Freiheitsgrade für <math>N \ge 3</math>.
Somit gibt es genau 3N-6 Freiheitsgrade für N größer/ gleich drei:
Nun sucht man eine Lösung für die '''Bewegungsgleichung'''. Ohne Zwangsbedingung findet man für das i-te Teilchen eine Bahnkurve
Nun sucht man eine Lösung für die Bewegungsgleichung. Ohne Zwangsbedingung findet man für das i-te Teilchen eine Bahnkurve
<math>{{\vec{r}}_{i}}(t)</math>
<math>{{\vec{r}}_{i}}(t)</math>
. Alle Bahnen
. Alle Bahnen
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Das {{FB|totale Differenzial}} ( längs der Bahn
Das totale Differenzial ( längs der Bahn
<math>{{\vec{r}}_{i}}(t)</math>
<math>{{\vec{r}}_{i}}(t)</math>
) läßt sich schreiben:
) läßt sich schreiben:
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In '''differenzieller Schreibweise''' gewinnen wir das {{FB|vollständige Differential}}:
In differenzieller Schreibweise gewinnen wir das vollständige Differential:




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===Nichtholonome Zwangsbedingungen===
===Nichtholonome Zwangsbedingungen===
{{Def|Nun sind jedoch '''nichtholonome Zwangsbedingungen''' der Art:
Nun sind jedoch Nichtholonome Zwangsbedingungen der Art:
 


<math>\sum\limits_{i=1}^{N}{{{{\vec{a}}}_{\lambda i}}({{{\vec{r}}}_{1}},{{{\vec{r}}}_{2}},...,{{{\vec{r}}}_{N}},t)\cdot d{{{\vec{r}}}_{i}}+{{{\vec{a}}}_{\lambda 0}}({{{\vec{r}}}_{1}},{{{\vec{r}}}_{2}},...,{{{\vec{r}}}_{N}},t)dt=}0\quad \quad \lambda =1,...\nu </math>|nichtholonome Zwangsbedingungen}}


<math>\sum\limits_{i=1}^{N}{{{{\vec{a}}}_{\lambda i}}({{{\vec{r}}}_{1}},{{{\vec{r}}}_{2}},...,{{{\vec{r}}}_{N}},t)\cdot d{{{\vec{r}}}_{i}}+{{{\vec{a}}}_{\lambda 0}}({{{\vec{r}}}_{1}},{{{\vec{r}}}_{2}},...,{{{\vec{r}}}_{N}},t)dt=}0\quad \quad \lambda =1,...\nu </math>




Dies ist eine {{FB|Pfaffsche Differenzialform}}. Diese ist nicht integrabel, was gleichbedeutend ist damit, dass kein {{FB|integrierender Faktor}}
Dies ist eine Pfaffsche Differenzialform. Diese ist nicht integrabel, was gleichbedeutend ist damit, dass kein integrierender Faktor
<math>{{g}_{\lambda }}</math>
<math>{{g}_{\lambda }}</math>
existiert, so dass
existiert, so dass
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<math>\sum\limits_{i=1}^{N}{{{{\vec{a}}}_{\lambda i}}({{{\vec{r}}}_{1}},{{{\vec{r}}}_{2}},...,{{{\vec{r}}}_{N}},t)\cdot {{{\vec{v}}}_{i}}+{{{\vec{a}}}_{\lambda 0}}({{{\vec{r}}}_{1}},{{{\vec{r}}}_{2}},...,{{{\vec{r}}}_{N}},t)=}0\quad \quad \lambda =1,...\nu </math>
<math>\sum\limits_{i=1}^{N}{{{{\vec{a}}}_{\lambda i}}({{{\vec{r}}}_{1}},{{{\vec{r}}}_{2}},...,{{{\vec{r}}}_{N}},t)\cdot {{{\vec{v}}}_{i}}+{{{\vec{a}}}_{\lambda 0}}({{{\vec{r}}}_{1}},{{{\vec{r}}}_{2}},...,{{{\vec{r}}}_{N}},t)=}0\quad \quad \lambda =1,...\nu </math>


{{Beispiel|
 
Beispiel ist das Rangieren eines Autos auf einer freien Fläche. Jeder Punkt ist erreichbar, jedoch ist
Beispiel ist das Rangieren eines Autos auf einer freien Fläche. Jeder Punkt ist erreichbar, jedoch ist
<math>d{{\vec{r}}_{i}}(t)</math>
<math>d{{\vec{r}}_{i}}(t)</math>
durch die momentane Radrichtung bestimmt}}
durch die momentane Radrichtung bestimmt
 
Es ist weiter zu unterscheiden


====Zeitabhängigkeit====
====Zeitabhängigkeit====
Es ist weiter zu unterscheiden
 
* zeitabhängige Zwangsbedingungen heißen {{FB|rheonom}}
* zeitabhängige Zwangsbedingungen heißen '''rheonom'''
* zeitunabhängige ( nicht explizit zeitabhängige) , starre, ZB heißen {{FB|skleronom}}
* zeitunabhängige ( nicht explizit zeitabhängige) , starre, ZB heißen '''skleronom'''


====Zwangsbedingungen als Ungleichungen====
====Zwangsbedingungen als Ungleichungen====
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z.B. bei einem Gas in einem Behälter mit Wänden
z.B. bei einem Gas in einem Behälter mit Wänden


==Zwangskräfte==
<u>'''Bewegungsgleichungen'''</u>
====Bewegungsgleichungen====




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diese Art ist bekannt. Auf der rechten Seite findet sich die Summe der {{FB|äußeren Kräfte}}, eine äußere Kraft auf das i-te Teilchen und die Summe über die {{FB|inneren Kräfte}} durch Wechselwirkung mit den weiteren j Teilchen, die anwesend sind. Die Summe aller Kräfte nennt man {{FB|eingeprägte Kräfte}}.
diese Art ist bekannt. Auf der rechten Seite findet sich die Summe der '''Äußeren Kräfte''', eine äußere Kraft auf das i-te Teilchen und die Summe über die '''inneren Kräfte''' durch Wechselwirkung mit den weiteren j Teilchen, die anwesend sind. Die Summe aller Kräfte nennt man '''eingeprägte Kräfte'''.


Diese Bewegungsgleichungen sind nun jedoch unter den '''Nebenbedingungen'''
Diese Bewegungsgleichungen sind nun jedoch unter den '''Nebenbedingungen'''




<math>{{f}_{\lambda }}({{\vec{r}}_{1}},{{\vec{r}}_{2}},{{\vec{r}}_{3}},...{{\vec{r}}_{N}})=0\quad \quad \lambda =1,...\nu </math> {{FB|holonome Nebenbedingungen}}
<math>{{f}_{\lambda }}({{\vec{r}}_{1}},{{\vec{r}}_{2}},{{\vec{r}}_{3}},...{{\vec{r}}_{N}})=0\quad \quad \lambda =1,...\nu </math> (holonom)


oder
oder


<math>\sum\limits_{i=1}^{N}{{{{\vec{a}}}_{\lambda i}}({{{\vec{r}}}_{1}},{{{\vec{r}}}_{2}},...,{{{\vec{r}}}_{N}},t)\cdot {{{\vec{v}}}_{i}}+{{{\vec{a}}}_{\lambda 0}}({{{\vec{r}}}_{1}},{{{\vec{r}}}_{2}},...,{{{\vec{r}}}_{N}},t)=}0\quad \quad \lambda =1,...\nu </math>{{FB|anholonome Nebenbedingungen}}
<math>\sum\limits_{i=1}^{N}{{{{\vec{a}}}_{\lambda i}}({{{\vec{r}}}_{1}},{{{\vec{r}}}_{2}},...,{{{\vec{r}}}_{N}},t)\cdot {{{\vec{v}}}_{i}}+{{{\vec{a}}}_{\lambda 0}}({{{\vec{r}}}_{1}},{{{\vec{r}}}_{2}},...,{{{\vec{r}}}_{N}},t)=}0\quad \quad \lambda =1,...\nu </math> (anholonom)


zu lösen.
zu lösen.
Line 181: Line 181:
Dazu soll die '''Beschreibung gewechselt''' werden.
Dazu soll die '''Beschreibung gewechselt''' werden.


Wir nehmen an, dass die Nebenbedingungen (Zwangsbedingungen) durch {{FB|Zwangskräfte}}
Wir nehmen an, dass die Nebenbedingungen (Zwangsbedingungen) durch Zwangskräfte
<math>{{\vec{Z}}_{i}}</math>
<math>{{\vec{Z}}_{i}}</math>
erzwungen werden.
erzwungen werden.
Line 190: Line 190:
<math>{{m}_{i}}{{\ddot{\vec{r}}}_{i}}(t)={{\vec{F}}_{i}}+\sum\limits_{j}{{{{\vec{F}}}_{ij}}+{{{\vec{Z}}}_{i}}=:{{{\vec{X}}}_{i}}+{{{\vec{Z}}}_{i}}}\quad i=1...N</math>
<math>{{m}_{i}}{{\ddot{\vec{r}}}_{i}}(t)={{\vec{F}}_{i}}+\sum\limits_{j}{{{{\vec{F}}}_{ij}}+{{{\vec{Z}}}_{i}}=:{{{\vec{X}}}_{i}}+{{{\vec{Z}}}_{i}}}\quad i=1...N</math>


{{Beispiel|
 
Beim '''Beispiel der schiefen Ebene''' wirkt die Zwangskraft gerade der Normalkraft entgegen und verhindert somit das Fallen des Körpers durch die schiefe Ebene.
Beim Beispiel der schiefen Ebene wirkt die Zwangskraft gerade der Normalkraft entgegen und verhindert somit das Fallen des Körpers durch die schiefe Ebene.


[[Datei:Rownia.svg|miniatur|schiefe Ebene mit der Zwangskraft Z im Bild mit N Bezeichnet und Schwerkraft G=mg]]
[[Datei:Rownia.svg|miniatur|schiefe Ebene mit der Zwangskraft Z im Bild mit N Bezeichnet und Schwerkraft G=mg]]
Line 211: Line 211:
   -\sin \vartheta  \\
   -\sin \vartheta  \\
\end{matrix} \right) \\
\end{matrix} \right) \\
\end{align}</math>}}
\end{align}</math>
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