Thermodynamische Stabilität

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Bisher wurde als Gleichgewicht nur der Punkt der verschwindenden verfügbaren Energie gewertet:

also

usw...

Jetzt: mit Minimum im Gleichgewicht → ist konvex!

  • thermodynamisches Gleichgewicht ist stabil, das heißt: kleine Abweichungen vom Gleichgewicht werden wieder ausgedampft!

Entwicklung für kleine Abweichungen vom Gleichgewicht:

Gleichgewicht:

Also gilt für den Term zweiter Ordnung (vergleiche Kapitel 1.3):

Also:

Mit

als Forderung der Konvexität

und

als Suszeptibilitätsmatrix

Le Chatelier- Braun- Prinzip[edit | edit source]

Wird auf den Gleichgewichtszustand ein äußerer zwang ausgeübt, so verschiebt sich der Gleichgewichtszustand so, dass der äußere Zwang möglichst effizient geschwächt wird!

folgt aus der Stabilitätsbedingung!

Stabilitätsbedingungen an die Suszeptibilitätsmatrix[edit | edit source]

sind negativ semidefinite Matrizen

Notwendige Bedingung:

Diagonalterme der Matrizen!

Beispiele

(fluides System)

das heißt: isotherme Kompressibilität:

Le Chatelier- Braun Prinzip:

(also Kompression)

(Druck nimmt zu _> Widerstand!)

b) Beispiel. magnetisches System:

Magnetische Suszeptibilität

  1. Diffusion
  1. Wärmekapazitäten:

Da

eine Eigenschaft der Matrix ist, gilt auch

mit

Also:

Wärmekapazität

für reversible, isobare Prozesse

Für isochore Prozesse:

Gibbs- Fundamentalgleichung:[edit | edit source]

(reversibel)

spezifische Wärme

Wärmekapazität pro mol:

spezifische Wärme (Materialeigenschaft), also mengenunabhängig!

s molare Entropie

u molare innere Energie!

Mit der molaren Enthalpie h(s,p) = u + pv

h(s,p) = u + pv

ergibt sich:

dh = du + pdv + vdp = Tds + vdp

Verallgemeinerung auf polytrope Prozesse (sprich: eine beliebige Kurve

im Raum der unabhängigen thermischen Variablen):

polytrope soezifische Wärme!

Übung

Aus

(Maxwellrelation)

folgt:

speziell für ideales Gas:

Statistische Interpretation[edit | edit source]

Betrachte die Kumulanten

der Bitzahl

definiert durch die Kumulantenerzeugende

Es gilt:

verallgemeinerte kanonische Verteilung

Fluktuations- Dissipations- Theorem (Kapitel 1.3):[edit | edit source]

letzte Relation vergl. S. 91 (oben)

Für die kanonische Verteilung mit

folgt dann:

Wärmekapazität für konstantes V (fester Parameter der kanonischen Verteilung)!

Für das Druckensemble mit

gilt:

Allgemein folgt aus der statistischen Definition der Wärmekapazität sofort:

Eigenschaften der Kumulanten[edit | edit source]

additiv für unkorrelierte System:

Allgemein:

ist ein Maß für die Korrelation zweier Subsysteme:

→ unkorreliert

→ korreliert!

besonders empfindlich bezüglich Korrelationen ist

Konsequenz:

Empfindlichkeit gegen innere Korrelationen führt zu dramatischen Singularitäten der spezifischen Wärme am kritischen Punkt von Phasenübergängen! (kritische Korrelationen)!

Vergl.: F. Schlägel, E. Schöll: Z. Phys. B 51, 61 (1983)

auch mit verallgemeinerung des Dissipations- Fluktuations- Theorems auf höhere Kumulanten:

Fazit:

Aus der Konvexität der Exergie

als Funktion der extensiven Variablen lassen sich die Stabilitätsbedingungen und somit die Vorzeichen der Suszeptibilitäten und Wärmekapazitäten ableiten!!