Das ideale Bosegas

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{{#set:Urheber=Prof. Dr. E. Schöll, PhD|Inhaltstyp=Script|Kapitel=5|Abschnitt=3}} Kategorie:Thermodynamik __SHOWFACTBOX__



Rechnung geht analog zum Fermigas, nur dass die Besetzungszahlen Nj bis unendlich laufen können:

Y=N1...Nl=0exp(βj=1l(NjEjμNj))=j=1l(Nj=0exp(β(NjEjμNj)))=j=1l(Nj=0tjNj)tj:=exp(β(Ejμ))Y=j=1l11tj=j=1lYj

Die geometrische Reihe konvergiert genau dann, wenn tj<1, also wenn Ej>μ

à Bose - Einstein- Kondensation erfolgt bereits, wenn Ej=µ!

Somit ergibt sich die Wahrscheinlichkeit, die Besetzungszahlen N1, N2,.... der Einteilchenzustände E1, E2,.... zu finden:

P(N1,N2,...)=Y1exp(β(NjEjμNj))=j=1l(1tj)tjNj=j=1lp(Nj)(separiert)p(Nj)=(1tj)tjNj=(1exp(β(μEj)))exp(β(NjEjμNj))1exp(β(μEj)):=eΨjp(Nj)=eΨjexp(β(NjEjμNj))


Mittlere Besetzungszahl im Zustand Ej:

Nj=Ψjα=1βμlnYj=1βμln(1tj)=tj1tj=1tj11Nj=1exp(β(Ejμ))1=1exp((Ejμ)kT)1


Bose- Verteilung[edit | edit source]

Die Bose- Verteilung folgt auch explizit aus

Nj=Nj=0Njp(Nj)=Nj=0Nj(1tj)tjNj=(1tj)tjddtjNj=0tjNj=(1tj)tjddtj(11tj)=(1tj)tj(1(1tj)2)=tj(1tj)



Die Verteilung divergiert für Ej → µ. Das heißt: Die Zustandssumme Yj divergiert für Ej→µ

Vergleich aller drei Verteilungen:

Nj=1exp((Ejμ)kT)k{k=1k=0k=1


mit k=-1 → Fermi - Dirac- Statistik k=0 → Maxwell- Boltzmann k= + 1 → Bose - Einstein!



Übergang zum Quasikontinuum der Zustände: E=p22m

Fugazität: ξ=eβμ

lnY=j=1llnYj=jln(1ζeβEj)(2s+1)4πVh30dpp2ln(1ζeβp22m)=(2s+1)4πVh3[p33ln(1ζeβp22m)00dpp33βpmζeβp22m(1ζeβp22m)]p33ln(1ζeβp22m)0=0lnY=23β(2s+1)4πVh30dpp2βp22m(1ζeβp22m1)=23β(2s+1)Vh30dp4πp2N(p)E(p)lnY=23β(2s+1)Vh30dp4πp2N(p)E(p)=23βU

somit folgt:

pV=kTlnY=23U

also identisch zum fermigas! (S. 131)

Verdünntes Bosegas[edit | edit source]

(quasiklassischer, nicht entarteter Grenzfall)

Nebenbemerkung: Entartetetes Bosegas hoher Dichte kann nicht wie im Fermifall behandelt werden, da die Zustandssumme für Ej < µ divergiert!

Entwicklung nach Potenzen von

ξ=eμkT<<1

also:

μ<0


Gesamte Teilchenzahl:



N¯=jNj(2s+1)4πVh30dpp21exp((Ejμ)kT)1=(2s+1)4πVh30dpp21exp((p22mμ)kT)1p22mkT=yN¯=jNj(2s+1)4πVh30dpp21exp((p22mμ)kT)1=(2s+1)24πVh3(2mkT)320dyy12ξ1exp(y)1=(2s+1)24πVh3(2mkT)320dyy12ξey1ξey0dyy12ξey1ξeyξ0dyy12ey+ξ20dyy12e2y+....0dyy12ey=12π0dyy12e2y=1252πN¯(2s+1)44Vh3(2πmkT)32[ξ+1232ξ2]λ:=(h22πmkT)12=(2s+1NC)13N¯(2s+1)Vλ3ξ[1+1232ξ]=(2s+1)Vλ3eμkT[1+1232eμkT]

Wobei wieder die thermische Wellenlänge eingesetzt wurde. Auch hier:


ΔN¯=(2s+1)Vλ3eμkT1232eμkT
als Quantenkorrektur


Elimination von μ durch N¯

0. Näherung:

N¯=(2s+1)Vλ3eμkT

1. Näherung:

N¯=(2s+1)Vλ3eμkT[1+1232N¯λ3V(2s+1)]eμkTN¯λ3V(2s+1)[11232N¯λ3V(2s+1)]


Innere Energie:

U=(2s+1)4πVh30dpp2p22mexp((p22mμ)kT)1p22mkT=yU=(2s+1)24πVh3(2mkT)32kT0dyy32ξey1ξey0dyy32ξey1ξeyξ0dyy32ey+ξ20dyy12e2y+....0dyy32ey=34π0dyy32e2y=125234πU32kTV(2s+1)h3(2πmkT)32[ξ+1252ξ2]λ:=(h22πmkT)12=(2s+1NC)13U32(2s+1)VkTλ3ξ[1+1252ξ]=32(2s+1)kTVλ3eμkT[1+1252eμkT]

Also folgt als kalorische Zustandsgleichung:

U32(2s+1)VkTλ3ξ[1+1252ξ]=32(2s+1)kTVλ3eμkT[1+1252eμkT]=U32kTN¯[11252λ3V(2s+1)N¯]

Mit der Quantenkorrektur



ΔU32kTN¯1252λ3V(2s+1)N¯


thermische Zustandsgleichung

pV=23U=kTN¯[11252λ3V(2s+1)N¯]

Hier wird der Druck um die Quantenkorrektur

ΔpV=kTN¯1252λ3V(2s+1)N¯
verringert.

Dies ist die sogenannte Bose- Anziehung! → Bildung von Bose - Einstein- Kondensaten!

Bose- Einstein- Kondensation[edit | edit source]

Grundzustand des Bosegases: Eo=0 (Verschiebung der Achse geeignet)

Somit:

N0=1ξ11=ξ1ξξ=eβμ

Fugazität

Die mittlere Besetzungszahl dieses Quantenzustandes kann makroskopisch groß werden für ξ1

N0N¯

(alle Teilchen kondensieren im grundzustand)

Allgemein:

N¯=N0+N´N´=j>0Nj

1) Normale Phase:

ξ=eβμ<<1
N0
ist vernachlässigbar! → verdünntes Bosegas, siehe oben, S. 140 ff.

2) kondensierte Phase

ξ1
N´=j>01eβEj1<<N¯

unabhängig von ξ=eβμ!

Kontinuierlicher Fall:


N´V(2s+1)2πh3(2mkT)320dyy12ey1(2s+1)(2πmkTh2)322π0dyeyy12

Vergl. S. 141

N´V(2s+1)2πh3(2mkT)320dyy12ey1(2s+1)(2πmkTh2)322π0dyeyy122π0dyeyy12=1(2πmkTh2)32=λ3

Dabei ist dies der nicht kondensierte Anteil, eine normale Komponente, die sich wie verdünntes Bosegas verhält!

N´V=(2s+1)λ3~T32N´N¯=(TTC)32


Die kritische Temperatur ist definiert durch
VN¯(2s+1)λ(TC)3=!=1

{{#set:Definition=kritische Temperatur|Index=kritische Temperatur}}


Somit ergibt sich der Bruchteil der Kondensierten Teilchen:

N0N¯=1(TTC)32fu¨rT<TCN0N¯=0fu¨rT>TC


Das markierte Gebiet ist das Gebiet der Bose- Einstein-Kondensation! Bei zweikomponentigen Gasen liegt eine normale und ein kondensierte Komponente vor. Dann wird der Druck nur durch die normale Komponente alleine bestimmt! Vergleiche dazu auch: Dampfdruck über einer Flüssigkeit!

Phasenübegang bei TC: normale Phase - >Kondensierte Phase Vorgang der Bose- Einstein- Kondensation è ein makroskopisches Quantenphänomen!

Anwendung:

Die suprafluide Phase von 4He bei tiefen Temperaturen ähnelt einer 2- komponentigen Flüssigkeit aus normaler und kondensierter Komponente!