Das Schalenmodell des Kerns
65px|Kein GFDL | Der Artikel Das Schalenmodell des Kerns basiert auf der Vorlesungsmitschrift von Moritz Schubotz des 7.Kapitels (Abschnitt 0) der Kern- und Strahlungsphysikvorlesung von Prof. Dr. P. Zimmermann. |
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Ausgangspunkt: Das Auftreten besonders stabiler Nukleonenkonfiguration
mit charakteristischen Sprüngen in der Separationsenergie bei den sogenannten magischen Zahlen{{#set:Fachbegriff=magischen Zahlen|Index=magischen Zahlen}}
(N) in großer Ähnlichkeit mit den Edelgaskonfigurationen der Atomhülle. Deshalb als Wiederholung:
miniatur|hochkant=3|zentriert|Edelgaskonfiguration der Atomhülle
Aufhebung der l-Entartung{{#set:Fachbegriff=l-Entartung|Index=l-Entartung}}, d-Elektronen (Übergangsmetalle) und f-Elektronen (Lanthaniden, Aktiniden) werden "zu spät" eingebaut.
Schalenabschlüsse bei den Edelgasen als den "magischen" Zahlen der Atomhülle.
Aufgabe für die Kernphysik: Ein Zentralpotential so zu wählen, dass
bei den Schalenabschlüssen die magischen Zahlen erscheinen. Wegen
rechnerischer Einfachheit werden oft das Kastenpotential{{#set:Fachbegriff=Kastenpotential|Index=Kastenpotential}} oder das
0szillatorpotential{{#set:Fachbegriff=0szillatorpotential|Index=0szillatorpotential}} benutzt.
miniatur|hochkant=3|zentriert|Kastenpotential
Da es zunächst nur auf die relative Reihenfolge der Energieniveaus ankommt, kann man die Potentiale nach fortsetzen.
Ergebnis z.B. für das Oszillatorpotential:
äquidistante Abstände der Energieniveaus mit l-Entartung, die bei dem "abgeschnittenen" Potential aufgehoben wird
miniatur|hochkant=3|zentriert|Ergebnis z.B. für das Oszillatorpotential
Ebenso wie hier werden auch beim Kastenpotential und selbst für realistische Potentialformen wie das Wood-Saxon-Potential{{#set:Fachbegriff=Wood-Saxon-Potential|Index=Wood-Saxon-Potential}} nur die ersten drei magischen Zahlen als Schalenabschlüsse erreicht.
Lösung: Zusätzliche (starke) Spin-Bahn-Kopplung{{#set:Fachbegriff=Spin-Bahn-Kopplung|Index=Spin-Bahn-Kopplung}}
Dublettaufspa1tung{{#set:Fachbegriff=Dublettaufspa1tung|Index=Dublettaufspa1tung}}:
miniatur|Die Aufspaltung wächst mit 1, solange keine große Abhängigkeit von l zeigt.
miniatur|hochkant=3|zentriert|
miniatur|hochkant=3|zentriert|
Verbesserungen des reinen Schalenmodells
Hinzunahme der Paarungskraft{{#set:Fachbegriff=Paarungskraft|Index=Paarungskraft}} (bei Weizsäckerformel phänomenologisch als Paarungsterm eingeführt) als (kurzreich weitige) Teil der "Restwechselwirkung", die das Bestreben hat, einen möglichst guten Überlapp der Nukleonenwellenfunktionen zu erzielen. Dies gelingt besonders gut durch "Antiparallelstellung" der Einzeldrehimpulse und bewirkt den verschwindenden Kerndrehimpuls I = 0 aller (g, g)-Kerne im Grundzustand.
miniatur|hochkant=3|zentriert|
Damit wird für (u, g)- und (g, u)-Kerne der Kerndrehimpuls I = j
des letzten ungepaarten Nukleons. Diese Regel stimmt für (fast)
alle (u, g)- und (g, u)-Kerne, wobei allerdings zu berücksichtigen
ist, daß die Paarungskraft die Reihenfolge innerhalb einer Schale
verändern kann, indern sie besonders große Einzeldrehimpulse j
möglichst paarweise absättigt, so daß hohe Gesamtdrehimpulse I
nicht so häufig vorkommen.
Eine weitere Verbesserung ist für Kerne zwischen den magischen zahlen mit großen Quadrupolmomenten (z.B. im Bereich der Seltenen Erden) die Verwendung eines 'deformierten' Potentials [Nilsson-Modell].
miniatur Für das deformierte Potential ist der Bahndrehimpuls l und damit auch keine Konstante der Bewegung mehr. Nur die Projektion m auf die Symmetrie achse bleibt konstant, wobei es zu einer Energieaufspaltung bezüglich der verschiedenen m kommt, je nachdem j die "Bahn" 1 mehr oder weniger lang m im Bereich des anziehenden Potentials verläuft.
Für angeregte Kernzustände ist die Einteilchenvorstellung eines "Valenznukleons" nur sehr bedingt verwendbar. Am besten geht es noch ganz in der Nähe der magischen Zahlen,
z.B. bei Valenzneutronen mit doppelmagischer Rumpf
Besonders zwischen den magischen Zahlen treten Anregungsspektren auf, die sehr viel besser durch kollektive Nukleonenbewegungen, z.B. durch Rotations- und Vibrationszustände - ähnlich wie bei Mole külspektren - beschrieben werden können. Im Gegensatz zu den Mole külspektren sind die Verhältnisse jedoch weitaus komplizierter, da die Trennung in Einteilchenzustände, Vibrationen und Rotationen keine gute Näherung darstellt, da die Bedingung E (Einteilchen) )) E (Vibration) )) E (Rotation) im Kern nur sehr schlecht erfüllt ist.