Das Schalenmodell des Kerns

From testwiki
Revision as of 15:33, 27 May 2011 by Schubotz (talk | contribs)
Jump to navigation Jump to search

{{#ask: |format=embedded |Kategorie:Kern- und StrahlungsphysikKapitel::7Abschnitt::!0Urheber::Prof. Dr. P. Zimmermann |order=ASC |sort=Abschnitt |offset=0 |limit=20 }} {{#set:Urheber=Prof. Dr. P. Zimmermann|Inhaltstyp=Script|Kapitel=7|Abschnitt=0}} Kategorie:Kern- und Strahlungsphysik __SHOWFACTBOX__


Asgangspunkt: Das Auftreten besonders stabiler Nukleonenkonfiguration mit charakteristischen Sprüngen in der Separationsenergie bei den Sogenannten N, Z = 2, 8, 20, 28, 50, 82, 126 (N) in großer Ähnlichkeit mit den Edelgaskonfigurationen der Atomhülle. Deshalb als Wiederholung:

Datei:AtomhuelleNieveau24.png


Aufhebung der l-Entartung, d-Elektronen (Übergangsmetalle) und f­-Elektronen (Lanthaniden, Aktiniden) werden "zu spät" eingebaut. Schalenabschlüsse bei den Edelgasen z = 2, 10, 18, 36, 54, 86 als den "magischen" Zahlen der Atomhülle.


Aufgabe für die Kernphysik: Ein Zentralpotential so zu wählen, daß bei den Schalenabschlüssen die magischen Zahlen erscheinen. Wegen rechnerischer Einfachheit werden oft das Kastenpotential oder das 05zillatorpotential benutzt.


Datei:KastenOszillatropotential25.png


Da es zunächst nur auf die relative Reihenfolge der Energiertiveaus ankommt, kann man die Potentiale nach fortsetzen.


Ergebnis z.B. für das Oszillatorpotential:

äquidistante Abstände der Energieniveaus mit l-Entartung, die bei dem "abgeschnittenen" Potential aufgehoben wird


Datei:Aufhebung_l-entartung26.png


Ebenso wie hier werden auch beim Kastenpotential und selbst für realistische Potentialformen wie das Wood-Saxon-Potential nur die ersten drei magischen Zahlen als Schalenabschlüsse erreicht.


Lösung: Zusätzliche (starke) Spin-Bahn-Kopplung

Goeppert-Mayer
Phys. Rev. 75, 1969 (49)
Haxe1 , Jensen, Suess
Phys. Rev. 75, 1966 (49)
, attraktiv

Dub1ettaufspa1tung:


miniatur|Die Aufspaltung wächst mit 1, solange keine große Abhängigkeit von l zeigt.


Datei:Feinstruktur29.png


Datei:KernSchalenModell50-30.png

Verbesserungen des reinen Schalenmodells

Hinzunahme der Paarungskraft (bei Weizsäckerformel phänomenolo­gisch als Paarungsterm eingeführt) als (kurzreich­ weitige) Teil der "Restwechselwirkung", die das Bestreben hat, einen möglichst guten Überlapp der Nukleonenwellenfunktionen zu erzielen. Dies gelingt besonders gut durch "Antiparallelstellung" der Einzeldrehimpulse und bewirkt den verschwindenden Kerndrehim­puls I = 0 aller (g, g)-Kerne im Grundzustand.


Datei:UeberlagerungKerndrehimpulse-31.png


Damit wird für (u, g)- und (g, u)-Kerne der Kerndrehimpuls I = j des letzten ungepaarten Nukleons. Diese Regel stimmt für (fast) alle (u, g)- und (g, u)-Kerne, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, daß die Paarungskraft die Reihenfolge innerhalb einer Schale verändern kann, indern sie besonders große Einzeldrehimpulse j möglichst paarweise absättigt, so daß hohe Gesamtdrehimpulse I nicht so häufig vorkommen.


Eine weitere Verbesserung ist für Kerne zwischen den magischen zahlen mit großen Quadrupolmomenten (z.B. im Bereich der Seltenen Erden) die Verwendung eines 'deformierten' Potentials [Nilsson-Modell].

[[Datei:DeformiertesPotential32.png|miniatur] Für das deformierte Potential ist der Bahndrehimpuls l und damit auch keine Konstante der Bewegung mehr. Nur die Projektion m auf die Symmetrie­ achse bleibt konstant, wobei es zu einer Energieaufspaltung bezüglich der verschiedenen m kommt, je nachdem j die "Bahn" 1 mehr oder weniger lang m im Bereich des anziehenden Potentials verläuft.

Für angeregte Kernzustände ist die Einteilchenvorstellung eines "Valenznukleons" nur sehr bedingt verwendbar. Am besten geht es noch ganz in der Nähe der magischen Zahlen,

z.B. bei Failed to parse (syntax error): {\displaystyle ^{209}_{82}Pb \hat = "^{208}_{82}Pb" + (2g_{9/2})-} Valenzneutronen mit doppelmagischer Rumpf


Besonders zwischen den magischen Zahlen treten Anregungsspektren auf, die sehr viel besser durch kollektive Nukleonenbewegungen, z.B. durch Rotations- und Vibrationszustände - ähnlich wie bei Mole­ külspektren - beschrieben werden können. Im Gegensatz zu den Mole­ külspektren sind die Verhältnisse jedoch weitaus komplizierter, da die Trennung in Einteilchenzustände, Vibrationen und Rotationen keine gute Näherung darstellt, da die Bedingung E (Einteilchen) )) E (Vibration) )) E (Rotation) im Kern nur sehr schlecht erfüllt ist.