Lösungen der Dirac-Gleichung (freies Teilchen)

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{{#set:Urheber=Prof. Dr. T. Brandes|Inhaltstyp=Script|Kapitel=1|Abschnitt=7}} Kategorie:Quantenmechanik __SHOWFACTBOX__


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(iγμμm)Ψ=0[i(γ0t+γ1x1+γ2x2+γ3x3)m]Ψ=0

a) Separationsansatz{{#set:Fachbegriff=Separationsansatz|Index=Separationsansatz}} Ψ(x_,t)=eiEtϕ(x_)

[Eγ0+i(γ11+γ22+γ33)m]ϕ(x_)=0

     (1.66)


Ansatz ϕ(x_)=ϕ=const(Eγ0m)ϕ=0 (Eigenwertgleichung)

γ0ϕ=mEϕ(1111)ϕ=mEϕ
(hat 2 Eigenwerte)

mE=+1ϕ+=(u1u200)undmE=1ϕ=(00u1u2)

     (1.67)


Diskussion:

  • Ψ+=eiEt(u1u200),E=+mc2, zwei linear unabhängige Lösungen beschreibt ruhendes Teilchen der Masse m, Ruheenergie E=mc2>0
  • Zwei Komponenten u1, u2 beschreiben Spin - ½, z.B.

(u1u2)=(10)=|(u1u2)=(01)=|

     (1.68)
→ Dirac-Gleichung beschreibt Spin- ½ Teilchen.
Ψ=eiEt(00u1u2),E=mc2zwei linear unabhängige Lösungen      (1.69)
hat aber negative Energie! Interpretationsproblem wie Klein-Gordon-Gleichung. Zufriedenstellend gelöst erst in der Quantenfeldtheorie (Teilchenerzeugung und Vernichtung).

„Anschauliche Interpretation“

  • Annahme vieler gleichartiger Spin- ½ -Teilchen der Masse m
  • Annahme: Es gibt einen Vielteilchen-Grundzustand („Vakuumzustand{{#set:Fachbegriff=Vakuumzustand|Index=Vakuumzustand}}“), in dem alle Einzelteilchenzustände Ψbesetzt sind.
  • Ein einziges Elektron ist dann z.B. das Vakuum +1 Teilchen in einem Zustand Ψ+.
  • Teilchen-Loch{{#set:Fachbegriff=Teilchen-Loch|Index=Teilchen-Loch}}“ Anregung: Anregung von Ψ+ nach Ψ lässt „Loch“ im „Fermi-See{{#set:Fachbegriff=Fermi-See|Index=Fermi-See}}“ zurück: dies hat positive Ladung (fehlende negative Ladung)
  • nützliches Konzept für die Halbleiterphysik

Vorteile der Löcher-Theorie:

  • Vorrausage des Positron{{#set:Fachbegriff=Positron|Index=Positron}} (Antiteilchen zum Elektron, gleiche Masse, entgegengesetzte Ladung)
  • Paarvernichtung / Erzeugung

Nachteile der Löcher-Theorie:

  • Unendlicher See nicht beobachteter Elektronen
  • Beruht auf „Paul-Prinzip“ und funktionier bei der Klein-Gordon-Gleichung, die Bosonen mit Spin 0 beschreibt nicht.

→ konsistente Lösung dieses Problems in der zweiten Quantisierung (letzer Teil VL): Ψ als Feld, das quantisiert wird.

b) Laufenden ebene Wellen („laufende, nicht ruhende Teilchen“) AnsatzΨ±=e(Etk_.x_)ϕ±(E,k_),E=+k2+m2>0 mit kμxμ:=Etk_.x_kμ=(E,kx,ky,kz)

(γ0Eγ1kxγ2kyγ3kzm)ϕ+=0(γμkμm)ϕ+=0(γ0E+γ1kx+γ2ky+γ3kzm)ϕ=0(γμkμ+m)ϕ=0

     (1.70)


(1.70) sind Gleichundgen für Spinoren (4-Komponentige Vektoren)ϕ±.

Lösung wie Matrixgleichung M__x_=0möglich, einfacher Trick:

(γμkμm)(γνkν+m)=γμkμγνkνm2=E2k2m2=0,mit(γμ)2=±1,E2=k2+m2,=c=1

(γμkμm)(γνkν+m)(u1u200)ϕ~+=0

ϕ~+=(E+m)(u1u200)kx(0σxσx0)(u1u200)ky...=((E+m)(u1u2)k_.σ_(u1u2))


(γμkμm)(γνkν+m)(00u1u2)ϕ~=0

ϕ~=(E+m)(u1u200)kx(0σxσx0)(u1u200)ky...=(k_.σ_(u1u2)(E+m)(u1u2))

   (1.71)

Insgesamt existieren also 4 linear unabhängige Lösungen mit der Basis

ϕ+(1)=N((E+m)u_(1)(k_.σ_)u_(1))ϕ+(2)=N((E+m)u_(2)(k_.σ_)u_(2))ϕ(1)=N((k_.σ_)u_(1)(E+m)u_(1))ϕ(2)=N((k_.σ_)u_(2)(E+m)u_(2))

     (1.72)


AUFGABE: Bestimme Normierungsfaktor N so, dass |ϕ±(i)|2=1 Zeige ϕ±(1)ϕ±(2) aberϕ+(1) NOT ϕ(1) Hierbei gilt u_(1)u_(2),|u_(i)|=1