Spezifische Wärme zweiatomiger idealer Gase
65px|Kein GFDL | Der Artikel Spezifische Wärme zweiatomiger idealer Gase basiert auf der Vorlesungsmitschrift von Franz- Josef Schmitt des 5.Kapitels (Abschnitt 5) der Thermodynamikvorlesung von Prof. Dr. E. Schöll, PhD. |
|}}
{{#set:Urheber=Prof. Dr. E. Schöll, PhD|Inhaltstyp=Script|Kapitel=5|Abschnitt=5}} Kategorie:Thermodynamik __SHOWFACTBOX__
Bisher: keine inneren Freiheitsgrade von Teilchen berücksichtigt, nur: Translation !
Jetzt: Innere Freiheitsgrade der ROTATION und SCHWINGUNG ( bei mehratomigen Molekülen )
Gesamtenergie eines zweiatomigen Moleküls:
Mit:
Als Energien für Translation, Rotation und Schwingung !
Dabei kennzeichnet r den Abstand der beiden Atome
mit
P: Schwerpunktsimpuls
M: m1+m2 Gesamtmasse
L: Drehimpuls
r: Relativkoordinaten
reduzierte Masse
Relativimpuls
aus
r: Relativkoordinaten
reduzierte Masse
= Trägheitsmoment bezüglich der beiden Hauptträgheitsachsen
Verbindungslinie !
Das effektive Potenzial setzt sich dabei zusammen aus Zentrifugalbarriere und 1/r- Potenzial:
Der Gleichgewichtsabstand ro ergibt sich gemäß
Taylorentwicklung der Schwingungsenergie für kleine Schwingungen liefert:
Molekül - Zustandssumme im kanonischen Ensemble:
Somit folgt als Zustandssumme aller N Moleküle:
Somit folgt für die innere Energie:
Für die Wärmekapazität gilt:
Pro mol ( N=Na):
Spezifische Wärme der Translation
Die spezifische Wärme der Translation wurde bereits berechnet.
Dabei ergab sich:
( ideales Gas, Kapitel 4.1)
( entartetes Fermigas, vergl. 5.2)
Bosegas: vergl. 5.3
Rotations- und Schwingungswärme: Quanteneffekte wichtig ! ( Einfrieren von Freiheitsgraden)
Spezifische Wärme der Rotation
Eigenwerte des Bahndrehimpulses
2l+1 - fache m - Entartung ( ohne Spin)
Somit:
für den Gleichgewichtsabstand: ro
Für ein Teilchen also:
Jeder Zustand wird so oft gezählt wie er entartet ist !
Für
. Der Abstand der Energien wird quasi kontinuierlich. Deshalb:
Dies ist gleich dem klassischen Wert ! Entspricht einem Gleichverteilungssatz mit 2 Rotationsfreiheitsgraden senkrecht zur Molekülachse !
-> die Zustandssumme wird von den kleinen l- Werten alleine bestimmt ! in
tragen nur die kleinen l- Werte bei !. Näherungsweise kann man die Zustandssumme für l=0,1 auswerten:
Es ergibt sich etwa folgender Verlauf für Wasserstoff:
und für Sauerstoffmoleküle:
Damit ist der dritte Hauptsatz erfüllt, da
im Gegensatz zum klassischen Gleichverteilungssatz.
frieren die Rotationsfreiheitsgrade ein !
ist eine typische Rotationsenergie -> tiefe Temperaturen !
Achtung ! der inverse Abstand geht auch noch in die Rechnung ein.
für größere Moleküle sehr stark !
Es folgt:
H2 85,4K HCl 15,2 K N2 2,9K O2 2,1 K
Die bisher gemachten Betrachtungen sind nur für verschiedene Atome im Hantelmolekül korrekt ! Bei Gleichen Atomen muss man noch die Ununterscheidbarkeit berücksichtigen !
Beispiel:
H2- Molekül ! ( historisch wichtig !) führt zur Entdeckung des Kernspins der Protonen !!!
Die Elektronen sind hier vernachlässigbar !
groß !
Weiter
Der Zustand der H- kerne ( Fermionen !)muss antisymmetrisch in Spin und Bahn bei Vertauschung der Kerne sein:
Ortho- Wasserstoff
-> S=1
( Triplettzustand : 2S+1=3)
Bahnzustand ist ungerade: l =1,3,5,....
Para- Wasserstoff
-> S=0
( Singulettzustand : 2S+1=1)
Bahnzustand ist gerade: l =0,2,4,....
Da die Umwandlung von Ortho- und Para- Wasserstoff sehr langsam stattfindet ( Gleichgewichtseinstellung) kann man beides getrennt messen !.
Das Verhalten ist unterschiedlich
- Hinweis auf den Kernspin, der damit fermionisch sein muss !
kernspin:
-> Fermionen
Spezifische Wärme bei Schwingungen
n=0,1,2,....
Energieeigenwerte des harmonischen Oszillators !
Also:
Damit ergibt sich für Wasserstoff
Wie man sieht, werden die Schwingungsfreiheitsgrade erst bei wesentlich höheren Temperaturen angeregt. Dies liegt im Wesentlichen an der geringen Masse von Wasserstoff
sehr groß !)
tabellarisch:
H2 6340K HCl 4140K N2 3380K O2 2270K Cl2 810K Br2 470K J2 305K
Für
nähert man:
Auch dies entspricht wieder dem klassischen Gleichverteilungssatz !
Allgemein gilt:
Molekülschwingungen bleiben bis zu wesentlich höheren Temperaturen eingefrohren als die Rotation !
- Bei Zimmertemperatur ist im Allgemeinen die Schwingungswärme vernachlässigbar !
- -> es gilt: f=5 für ein zweiatomiges Molekül !
bei Zimmertemperatur !