Das Photonengas im Strahlungshohlraum
65px|Kein GFDL | Der Artikel Das Photonengas im Strahlungshohlraum basiert auf der Vorlesungsmitschrift von Franz- Josef Schmitt des 5.Kapitels (Abschnitt 4) der Thermodynamikvorlesung von Prof. Dr. E. Schöll, PhD. |
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Betrachte: elektromagnetische Strahlung in einem ladungs- und stromfreien Hohlraum im thermischen Gleichgewicht:
Ebene Wellen als Lösung der Maxwell- Gleichung !
Mit:
Also: E- Feld, B- Feld und Ausbreitungsrichtung stehen senkrecht aufeinander !
Quantisierung des elektromagnetischen Feldes:
betrachte elektromagnetisches Feld als Feld von Oszillatoren mit Frequenz
Interpretation von nq als Zahl der Schwingungsquanten{{#set:Fachbegriff=Schwingungsquanten|Index=Schwingungsquanten}} oder Photonen{{#set:Fachbegriff=Photonen|Index=Photonen}} mit der Energie und mit dem Impuls !
Photonen sind Bosonen (da nq=0,1,2,3,4,5,.... möglich!)
mit Spin S=1.
Aber:
Entartungsgrad nur 2: 2 Spinzustände !, entsprechend 2 Polarisationsrichtungen:
linkszirkular und rechtszirkulare Polarisation ! der klassischen elektromagnetischen Welle !
Bei linkszirkularer Polarisation gilt:
Bei rechtszirkularer Polarisation gilt:
Die dritte Einstellmöglichkeit tritt nicht auf, da es keine "longitudinalen" Photonen gibt ! ( longitudinale Wellen !)
Lichtgeschwindigkeit ist c, da m0=0 ( Ruhemasse)=0
Im thermischen Gleichgewciht des Photonengases mit den Wänden ( "Hohlraumstrahlung{{#set:Fachbegriff=Hohlraumstrahlung|Index=Hohlraumstrahlung}}") werden ständig Photonen emittiert und absorbiert !
Ihre Anzahl ist deshalb bereits durch T und V festgelegt und daher keine unabhängige Nebenbedingung !
-> kanonisches Ensemble !
Formal:
Setze in der Boseverteilung ( chemisches Potenzial{{#set:Fachbegriff=chemisches Potenzial|Index=chemisches Potenzial}} verschwindet)
Dabei kommt der Vorfaktor 2 wegen den beiden möglichen Polarisationsrichtungen !
Übergang zum Quasi- Kontinuum !
Zustandsdichte der Photonen
Somit folgt die Zustandsdichte der Photonen als:
Dabei ist die Energie ein mit dem Volumen skalierter Wert einer spektralen Energiedichte, die über alle Frequenzen integriert wird.
Dem entsprechend ist der Wert der spektralen Energiedichte{{#set:Fachbegriff=spektralen Energiedichte|Index=spektralen Energiedichte}}, die
Plancksche Strahlungsformel |
{{#set:Gleichung=Plancksche Strahlungsformel|Index=Plancksche Strahlungsformel}}
Grenzfälle
klassisches Resultat, Rayleigh- Jeans- Gesetz richtig für
, aber: Infrarot- Katastrophe !
W. Wien: empirisches Resultat für !
für irdische Lichtquellen, versagt jedoch für Sonne und Fixsterne !
Plancksche Ableitung der Strahlungsformel ( 1900):
Postulat:
Strahlungsenergie gequantelt gemäß
in Zustandssumme !
Damit konnte M. Planck erstmals die Strahlung schwarzer Körper ( also vollständig absorbierender Strahlungshohlräume im thermodynamischen Gleichgewicht) erklären !
Er konnte damit auch zwischen Rayleigh- Jeans und Wien interpolieren !
- historischer Ausgangspunkt der Quantenmechanik !!
Maximum der spektralen Energiedichte für
Wiensches Verschiebungsgesetz
Hier sieht man den Verlauf für T=100, 200, 300, 400 K:
Gesamtenergie
Gewinnt man durch Integration über alle Frequenzen:
Also das Integral unter den obigen Kurven mal das Volumen des Hohlraums !
Auch für einen Strahlungshohlraum lassen sich Wärmekapazität, Druck etc.. angeben:
Wärmekapazität:
Strahlungsdruck im Hohlraum
Aus
folgt mit der kanonischen Zustandssumme Z:
Dies ist keineswegs Null, denn: mit dem Volumen V ändert sich die Frequenz einer stehenden Welle:
Der Strahlungsdruck !
Also:
Das heißt: In einem Hohlraum steigt der Strahlungsdruck mit der vierten Potenz der Temperatur !
Betrachtet man dies in N/ m², so ergibt sich:
Im Zentrum der Sonne allerdings herrschen
bar Strahlungsdruck !:
Einsteinsche Ableitung der Planckschen Strahlungsformel
( 1917)
Einstein hatte den begriff "Photon" im Zusammenhang mit dem Photoeffekt entwickelt !. Im Strahlungshohlraum seien 2 Niveau- Atome, die zwischen den Energien E1 und E2 mit Entartungsgrade g1 und g2 Strahlungsübergänge machen können , indem sie Photonen der Energie
absorbieren oder emittieren !
Im thermodynamischen Gleichgewicht gilt für die mittleren Besetzungszahlen der elektronischen Atomniveaus ( Fermionen):
Dabei gilt für die Besetzungswahrscheinlichkeiten:
Im thermischen Gleichgewicht werden im Mittel so viele Photonen emittiert wie absorbiert:
Ansatz für die Raten ( = Anzahl der Übergänge pro Zeit und Volumen)_
mit der Photonenzahl u:
2) Spontane Emission:
Man erhält als mittlere Lebensdauer eines Anregungszustandes:
3) Induzierte Emission:
Diese wurde von Einstein neu eingeführt !
- Grundlage der Maser ( 1954) und Laser ( 1961)
Vergleichsweise zum chemischen Massenwirkungsgesetz ( Kapitel 4.5) gewinnt man schließlich eine Bilanzgleichung mit den "Einstein- Koeffizienten" B12, A21 und B21:
Auf das richtige Plancksche Strahlungsgesetz kommt man über 2 zusätzliche Postulate:
Damit muss man das Strahlungsgesetz in der Form
schreiben können. Die Bose- Einstein- Verteilung ist also bereits herausgekommen !
das heißt: für hohe Temperaturen sollte das Strahlungsgesetz in das Rayleigh- Jeans- Gesetz übergehen !
Damit gewinnt man den Faktor a !
Verallgemeinerung
kann auf Elektronensysteme im NICHTgleichgewicht geschehen !
Wie bei Photonen nur mit effektivem chemischem Potenzial
Anwendung: Laser !