Das ideale Gas

From testwiki
Revision as of 17:14, 12 September 2010 by *>SchuBot (Mathematik einrücken)
Jump to navigation Jump to search


{{#set:Urheber=Prof. Dr. E. Schöll, PhD|Inhaltstyp=Script|Kapitel=4|Abschnitt=1}} Kategorie:Thermodynamik __SHOWFACTBOX__


fluide Systeme: Gas ( Arbeitsparameter V, p)

oder Flüssigkeit ( Arbeitsparameter, V, Oberfläche, p, Oberflächenspannung)

bei Flüssigkeiten: ideal <-> komplex ( z.B. anisotrop!)

mikroskopische Definition eines idealen Gases

N gleichartige Mikroteilchen ( Punktteilchen) ohne gegenseitige Wechselwirkung

  • gilt für verdünnte Gase : mittlerer Abstand >> Reichweite des WW- Potenzials
  • Betrachte festes Volumen V, fluktuierende Teilchenzahl N:

Also: großkanonische Verteilung

Vergleiche § 2.2, 2.5

klassisch: ρ(ξ)=eΨβHαN,ξΓ

Phasenraum: Γ=N=0R6N

mit ξN=(ξ(1),ξ(2),...,ξ(N))R6N

i- tes Teilchen:

ξ(i)=(p¯,q¯)R6

Ununterscheidbarkeit der Teilchen ( ist neu gegenüber §2 )

Grundmenge: Ω+=N=0R+6N={ξN|ξ(1)<ξ(2)<...<ξ(N)}

( geordnete N- Tupel)

Normierung: N=0R+6NdξNρ(ξN)=N=01N!R6NdξNρ(ξN)=1

dabei entspricht 1N!R6NdξNρ(ξN)

der symmetrischen Fortsetzung von R+6NdξNρ(ξN)

auf den ganzen R6N

.

Problem: dξN

hat die Dimension (La¨ngepuls)3N=Wirkung3N

quantenmechanisch gilt: ΔxΔp

  • endliche Zustandsdichte !
  • Korrespondenzprinzip ( Übergang zum klassischen Grenzfall):
  • Normierung des klassischen Zustandsraums durch
  • 13NR6Nd3Nqd3Np

Großkanonische Zustandssumme:

eΨ=Y=exp(pVkT)

( Seite 50)

eΨ=Y=exp(pVkT)=exp(J(T,V,μ)kT)

mit dem großkanonischen Potenzial J ( Seite 73)

eΨ=Y=exp(pVkT)=exp(J(T,V,μ)kT)=N=01N!13NR6NdξNexp(βHαN)

Hamiltonian für ideales Gas ohne innere Freiheitsgrade:

H==i=13Npi22m

für N punktförmige Teilchen

eΨ=Y=N=01N!exp(αN)13NVd3q1...Vd3qNR3d3p1...R3d3pNexp(β2mipi2)=N=01N!exp(αN)VN[13R3d3pexp(βp22m)]N[13R3d3pexp(βp22m)]=13(2πmβ)32Φ(β)eΨ=Y=N=01N!exp(αN)VN[13R3d3pexp(βp22m)]N=N=01N![VΦ(β)eα]N=exp[VΦ(β)eα]eΨ=Y=exp[VΦ(β)eα]

Entropiegrundfunktion

S=k(βU+αN¯Ψ(α,β,V))
Ψ=lnY=[VΦ(β)eα]

Bestimmung der Lagrange- Parameter

β=1kTα=μkT

durch die Nebenbedingungen

U=H=(Ψβ)α,V=32βVΦ(β)eαN¯=N=(Ψα)β,V=VΦ(β)eα=Ψ

Setzt man dies ineinander ein, so folgt:

U=32N¯kT

kalorische Zustandsgleichung U(T,V,N¯)

wieder in 2):

N¯=V(2πmkT2)32eμkT

Bestimmung des chemischen Potenzials μ

durch Teilchenzahl.

vergleiche Elektronenkonzentration

n=NceEFkT

in nichtentarteten Halbleitern

Aus pVkT=Ψ

( Seite 50)

folgt mit

Ψ=N¯

dass pV=N¯kT

( thermische Zustandsgleichung p(T,V,N¯)

Bezug auf 1 mol

pv=RT

Bemerkungen

U(T,V,N¯)

hängt nicht von V ab !

in Übereinstimmung mit

(U(T,V,N¯)V)T=p+T(pT)V=0

( Kapitel 3.3, Seite 77)

2) der unabhängige Teil der kalorischen Zustandsgleichung ist durch die isochore spezifische Wärme gegeben:

CV:=(UT)V

bzw.

cV:=(uT)V=32R

3) im Normalbereich hängt cV

nicht von T ab:

ds=1T(du+pdv)=cVdTT+Rdvvs=cvlnT+Rlnv+const.

weiter gilt mit

cpcv=R

S. 92 und über

pv=RT
s=cvlnp+cvlnv+RlnvcvlnR=cvlnp+cplnv+const

Adiabatengleichung ( s= const. Reversibler Prozess)

cvlnp+cplnv=constln(pvcpcv)=const.

Also:

(pvκ)=const. mit κ=cpcv>1

sogenannter Adiabatenexponent !

  • Adiabaten sind im p-V- Diagramm steiler als Isothermen !!

4) es gilt:

U=f2N¯kT

f=3 Translationsfreiheitsgrade ( für ideales Gas)

Für Teilchen mit innerer Struktur ( z.B. 2r harmonische Freiheitsgrade)

f = 3 + 2r

( Äquipartitionsgesetz)

2r harmonische Freiheitsgrade -> nur im Quantenbereich ( Tieftemperaturbereich).

Allgemein ( Übung !):

2 - tomiges Molekül ( f= 5: Rotation)

3 - u. mehr atomig: f=6 : Rotation

Mit

Ψ=N¯β=3N¯2Uα=lnYVΦ(β)=lnV(4πmU3N¯2)32N¯

kann S ( U,V,N) als eine Funktion der natürlichen Variablen geschrieben werden:

S(U,V,N¯)=kN¯(32+lnVN¯+32lnUN¯+32ln4πm32+1)=kN¯(52+32lnUN+lnVN¯+32ln4πm32)

S ist extensiv !

Die Zustandsgleichungen folgen auch aus

T=(U(S,V,N¯)S)V=((SU)1)V,N¯U(T,V,N¯)p=(U(S,V,N¯)V)Sp(T,V,N¯)

eliminiert man in S U=32N¯kT

so folgt:

S(T,V,N¯)=kN¯(52+ln(2πmkT2)32+lnVN¯)
  • der dritte Hauptsatz ist NICHT erfüllt !!

Kanonische Verteilung:

ρ(ξ)=Z1eβHNfest
Z=1N!13NVd3q1...Vd3qNR3d3p1...R3d3pNexp(β2mipi2)=1N![VΦ(β)]NΨ=lnZ=F(T,V)kT=Nln[VΦ(β)]+lnN!NlnΦ(β)NlnVNN

für große N mit Stirling- Formel

N!NNeN

und gemäß Seite 47:

lnZ=F(T,V)kT

Somit folgt für die Entropie:

S=k(βUΨ(β,V))=k(βU+NlnVN+NlnΦ(β)+N)
β=3N¯2UdaU=Ψβ=3N2β
S=k(βUΨ(β,V))=k(βU+NlnVN+NlnΦ(β)+N)=kN(32lnUN+lnVN+52+32ln4πm32)

Das heißt: im thermodynamischen Limes N

ist die Entropiegrundfunktion für das kanonische und das großkanonische Ensemble identisch !

Die thermische Zustandsgleichung kann direkt ( ohne Stirling- Näherung) aus Ψ=lnZ=F(T,V)kT

berechnet werden:

p=(FV)T=kT(ΨV)T=NkT1V

Maxwell- Verteilung

Wahrscheinlichkeit, ein Teilchen mit einer Geschwindigkeit im Intervall

v¯..v¯+dv¯

zu finden:

w(v¯)d3v=Cexp(mv22kT)d3v

als Marginalverteilung von ρ(r¯,p¯)

bezüglich r¯

ist die sogenannte Maxwell- Verteilung:


Die Wahrscheinlichkeit, ein Teilchen mit einer Geschwindigkeit im Intervall der " Schale " ( Betragskugel)

v...v+dv

zu finden:


W(v)dv=4πv2w(v¯)dvW(v)=C´v2exp(mv22kT)

Mit dieser Wahrscheinlichkeitsverteilung kann man dann leicht

v2,v,vmax.

berechnen !


Übung!