Drehimpuls und Bewegungsgleichungen
65px|Kein GFDL | Der Artikel Drehimpuls und Bewegungsgleichungen basiert auf der Vorlesungsmitschrift von Franz- Josef Schmitt des 6.Kapitels (Abschnitt 3) der Mechanikvorlesung von Prof. Dr. E. Schöll, PhD. |
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Drehimpuls
- diskret:
als Schwerpunktsdrehimpuls
als Relativdrehimpuls
- kontinuierliche Situation
Also:
Dies sieht man an der Komponentenschreibweise:
Nebenbemerkung:
Im Allgemeinen ist nicht parallel zu , nur falls in Richtung der Hauptträgheitsachse liegt !
Allgemeine Bewegungsgleichung für den Gesamtdrehimpuls
. Dabei sind äußere, eingeprägte Kräfte. Die resultierende Kraft soll auf den Schwerpunkt wirken, so dass gilt:
Somit:
Bekanntlich gilt für die Schwerpunktsbewegung:
Somit:
Der Relativdrehimpuls ist im Schwerpunktsystem mit raumfesten Achsen konstant.
Also: Es verschwindet die Zeitableitung des relativdrehimpulses im Schwerpunktsystem mit RAUMFESTEN Achsen .
Die Transformation muss nun noch ins körperfeste, rotatorisch mitbewegte System erfolgen:
Dabei sieht der Beobachter im RAUMFESTEN System neben der zeitlichen Änderung , die im mitbewegten System ebenfalls stattfindet noch die Rotation des mitbewegten Systems überlagert.
Also:
Somit gilt für das körperfeste System
Mit
folgt im körperfesten System,wo gilt:
=0
Dies ist eine nichtlineare DGL in
Im Schwerpunktsystem ergeben sich die EULERSCHEN Gleichungen für den kräftefreien Kreisel, falls diagonal ( Hauptträgheitsachsensystem):
Beispiel: Symmetrischer Kreisel:
, also im mitrotierenden System
Diese Gleichung kann zweimal integriert werden. Mit den Integrationskonstanten
folgt:
Dies kann in
eingesetzt werden und es ergibt sich:
Die Definitionen sind an folgender Figur ersichtlich:
Dabei ist x3 die Figurenachse ( Achse durch die Drehachse von J3)
Es gilt:
Das heißt
rotieren um die Figurenachse
Veranschaulicht man diese Situation im Schwerpunktsystem mit raumfesten Achsen, so gilt mit
und präzedieren um die raumfeste Achse . Dabei müssen , und stets in einer Ebene liegen.
Anwendung:
Erde als abgeplattetes Rotationsellipsoid:
Damit kann die Präzessionsperiode leicht berechnet werden:
Die Erde präzediert also einmal in 300 Tagen um ihre eigene Achse!
rac{2}{5}M{{R}^{2}}+M{{R}^{2}}=\frac{7}{5}M{{R}^{2}}</math>