Lippmann- Schwinger- Gleichung
65px|Kein GFDL | Der Artikel Lippmann- Schwinger- Gleichung basiert auf der Vorlesungsmitschrift von Franz- Josef Schmitt des 6.Kapitels (Abschnitt 1) der Quantenmechanikvorlesung von Prof. Dr. E. Schöll, PhD. |
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{{#set:Urheber=Prof. Dr. E. Schöll, PhD|Inhaltstyp=Script|Kapitel=6|Abschnitt=1}} Kategorie:Quantenmechanik __SHOWFACTBOX__
Man betrachte Teilchen, die in Wechselwirkung stehen, jedoch keine gebundenen Zustände miteinander einnehmen:
Der Hamiltonoperator kann geschrieben werden als:
Dabei bezeichne
die kinetische Energie
und
die Wechselwirkungsenergie.
Im Falle stationärer Streuung erhalten wir:
beschreibt ein am Anfang einlaufendes Teilchen ( ohne Wechselwirkung), die anschließende Streuung und schließlich wieder auseinanderlaufende Teilchen:
Stationär bedeutet hier: Das Gleichgewicht hat sich bereits eingeregelt. Der Prozess ist zeitlich stationär, weil jede Veränderung an einem Teilchenzustand 1 durch ein nachrückendes Teilchen, dessen Zustand sich in den des ersten ( Zustand 1) begibt, aufgefüllt wird.
Die Schrödingergleichung lautet:
Erster Schritt bei derartigen Problemen: Isolation der Störung !
Die formale Lösung kann angegeben werden mittels:
Die Division zwischen 1 und dem Operator der linken Seite ist dabei als Ausführung der inversen Operation zu verstehen !
ist eine beliebige Lösung der wechselwirkungsfreien Gleichung
Beweis:
ist dabei eine Integralgleichung, beispielsweise in der Ortsdarstellung:
Berechnung des inversen Operators
Hier: Greenscher Operator, sogenannte RESOLVENTE
(auch: Residuum !) der Schrödingergleichung.
Methode: Transformation auf Impulsdarstellung ( Fourier- Transformation) und komplexe Integration.
Aber: die Lösung ist nicht eindeutig, je nach Wahl des Integrationsweges ergeben sich unterschiedliche Egebnisse ( Integrationsweg in der komplexen Ebene). Dementsprechend ergeben sich verschiedene Randbedingungen
Die Festlegung erfolgt durch Addition eines kleinen komplexen Terms
gehen lassen.
Damit ergibt sich als LIPPMANN- Schwinger- Gleichung
Wesentlicher Vorteil zur Schrödingergleichung: Die Lippmann- Schwinger- Gleichung ist die im Vergleich zur Schrödingergleichung komplexe Erweiterung mit reeller Polstellenfreiheit !
( Lösung des ungestörten Problems)
ist die Summe aus einlaufender Welle und Streuwelle !
Greensche Funktion des freien Teilchens
( = Ortsdartellung des Greenschen Operators)
Dabei werden zwei " Einsen" eingeschoben und wir gewinnen:
Also: Das Problem wird nach der auslaufenden Welle aufgelöst . Zur Polstellenfreiheit erweitert man komplex.
Dann isoliert man den Greenschen Operator und führt mit diesem eine Fouriertransormation durch !
Der obige Einschub einer Basis ist noch KEINE Fouriertransformation. Wir befinden uns dann immer noch im Ortstraum !
die Wellenvektoren mit der entsprechenden Impulsdarstellung
.
Für ein freies Teilchen, für das der Hamiltonian direkt angegeben werden kann:
gilt:
Somit also
Asymptotisch gelte für das einlaufende Teilchen als Anfangsbedingung sozusagen
Damit folgt dann als angekündigte Fouriertrafo:
Also: Wir führen die Fouriertransformation durch und gewinnen als Fouriertransformierte
Die Rücktransformation liefert die gesuchte Greensfunktion
, die mittels Residuensatz aus der bekannten
durch Fouriertrafo gewonnen werden kann !
ab !
erfolgt mittels Residuensatz
Dabei lege man
entlang der z- Achse, so dass zwischen
liegt:
Dies kann man leicht weiter zusammenfassen, indem im zweiten Term einfach q durch -q ersetzt wird:
Die Integration erfolgt mittels Residuensatz in der komplexen q- Ebene:
Dazu ist es nötig, die komplexe Zahl q in Polarkoordinaten umzuschreiben:
Skizzenhaft:
Da die Integration im Unendlichen ( Halbkreisbogen) verschwindet kann man das Integral von Minus bis Plus Unendlich auch gleich als Ringintegral schreiben. Wesentlich ist dann: dass es nur Beiträge aus den Polstellen der Funktion gibt. demnach müssen diese gesucht werden:
Die Pole des Integranden:
Genau genommen muss noch gezeigt werden, dass das Integral über den Kreisbogen für Radius gegen Unendlich verschwindet:
Aber:
Mittels Residuensatz ergibt sich dann
Dies ist der Beitrag vom oberen Integrationsweg, weshalb das Residuum an q=q1 ausgewertet werden muss. Ebenso hätte man den unteren Integrationsweg nehmen können. Dann wäre das Residuum eben an q=q2 auszuwerten gewesen. Da wir die Polstellen des Arguments des Residuums gefunden haben können wir umschreiben:
Also hat man ein Ergebnis für , man erhält
Wesentlich: erfüllt die Differenzialgleichung für die Greensche Funktion:
Ortsdarstellung der Lippmann- Schwinger- Gleichung
Mit der durchlaufenden freien Welle =
Zusammenfassung
Aus der Schrödingergleichung
Die Schrödingergleichung lautet:
Mit dem linearen Differentialoperator und der Inhomogenität
kann man formal lösen:
eine Form der Lippmann- Schwinger- Gleichung mit auslaufender Welle Greenschen Operator ( auch sogenannte RESOLVENTE) und durchlaufender Welle ( freie einlaufende Lösung)
Die Berechnung der Greenschen Funktion des freien Teilchens:
Übergang in die Impulsdarstellung:
Mittels Fouriertrafo erfolgt der Übergang in die Ortsdarstellung:
Dieser erfüllt dann eine Relation des Impulsoperators in Ortsdarstellung ( orts- Differeniationsrelation):
( dies ist die skalare Helmholtzgleichung !)
Potenzialstreuungen
sei ein Potenzial, das die Wechselwirkung mit einem schweren Teilchen als STREUZENTRUM ( Target) beschreibt. Allgemein: Beschreibung im Schwerpunktsystem
Hier kann man als Schwerpunktsystem näherungsweise den Schwerpunkt des schweren Teilchen annehmen
In Ortsdarstellung schreiben wir:
Dies ist die Lippmann Schwingergleichung für eine Potenzialstreuung. Diese Gleichung ist völlig äquivalent zur Schrödingergeleichung mit Randbedingungen.
Als Randbedingungen sind in der Streutheorie prinzipiell die asymptotischen Wege für r gegen Plus oder Minus UNENDLICH zu verstehen .