Die Maxwell-Gleichungen

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Ziel: Beschreibung der Dynamik der Felder

Methode: Erweiterung der elektrostatischen und magnetostatischen Feldgleichungen derart, dass allgemeine Invarianz- Prinzipien erfüllt sind !

Invarianz- Prinzipien sind / können sein:

3.1 TCP- Invarianz

Zeitumkehr T: t -> t´=-t Ladungsumkehr / Konjugation : C : Q  Q´= - Q Paritätsumkehr P : r - > r´= -r ( für den Ortsvektor)

Die Zeitumkehr- Transformation

Tg:={TinvarianteObservableA:TA=A}={r¯,dr¯,a:=d2r¯dt2,m,q,ρ:=limΔV0ΔqΔV,F¯=ma¯,E¯=F¯q,Φ...} Diese Observablen sind "gerade" unter T

Daneben gibt es auch Observablen, die "ungerade" unter T sind:

Tu:={A:TA=A}={v¯:=dr¯dt,j¯=ρv¯,B¯,A¯}

Denn:

F¯=qv¯×B¯F¯Tg,v¯Tu,qTgB¯TuB¯=×A¯,Tg

Somit folgt jedoch vollständige T- Invarianz der elektromagnetischen Grundgleichungen:

T:{r×E¯=0}{r×E¯=0}T:{ε0rE¯=ρ}{ε0rE¯=ρ}T:{rB¯=0}{rB¯=0}{rB¯=0}T:{×B¯=μ0j¯}{×B¯=μ0j¯}

Kontinuitätsgleichung:

T:{tρ+rj¯=0}{tρrj¯=0}

Die Gleichungen sind FORMINVARIANT !

Ladungsumkehr ( Konjugation)

Cg:={CinvarianteObservableA:CA=A}Cg={F¯,m,r¯,v¯,a¯}

sind gerade unter C Ungerade unter c sind:

Cu:={A:CA=A}={E¯=1qF¯,B¯,j¯,ρ}F¯=qv¯×B¯

  • C- Invarianz der Elektro- Magnetostatik:

C:{r×E¯=0}{r×E¯=0}C:{ε0rE¯=ρ}{ε0rE¯=ρ}C:{rB¯=0}{rB¯=0}C:{×B¯=μ0j¯}{×B¯=μ0j¯}

C:{tρ+rj¯=0}{tρrj¯=0}

Paritätsumkehr: Räumliche Spiegelung/ Inversion

Vertauschung: rechts <-> links


Man unterscheidet:

Pr¯=r¯ -> polarer Vektor und

P(a¯×b¯)=(a¯×b¯)=(a¯×b¯) P- invariant = " axialer Vektor", sogenannter Pseudovektor !!


Seien:

a¯,b¯ polar, w¯,σ¯ axial Dann ist

a¯×w¯polara¯×b¯,w¯×σ¯axiala¯b¯skalar:P(a¯b¯)=a¯b¯w¯σ¯pseudoskalarP(w¯σ¯)=w¯σ¯

Cg:={CinvarianteObservableA:CA=A}Cg={F¯,m,r¯,v¯,a¯}

Wegen

F¯=qv¯×B¯F¯PuqPgv¯Pu

ungerade Parität dagegen:

Pu={polareVektoren,r¯,dr¯,v¯,a¯,F¯,E¯=1qF¯,j¯=ρv¯,A¯,PseudoskalareB¯}

Wegen

B¯=×A¯PuB¯Pg

P- Invarianz der Elektro- / Magnetostatik:

P:{r×E¯=0}{r×E¯=0}P:{ε0rE¯=ρ}{ε0rE¯=ρ}P:{rB¯=0}{rB¯=0}P:{×B¯=μ0j¯}{×B¯=μ0j¯}

P:{tρ+rj¯=0}{tρ+rj¯=0}

Nebenbemerkung: Gäbe es magnetische Ladungen, dann wären sie pseudoskalare Außerdem ( Weinberg e.a.) : Schwache Wechselwirkung verletzt die Paritätserhaltung!

Maxwell- Gleichungen im Vakuum

Die Forderungen an dynamische Gleichungen für zeitartige Felder E¯(r¯,t),B¯(r¯,t) lauten: 1) im quasistatischen Grenzfall sollen die statischen MWGl herauskommen:

r×E¯=0ε0rE¯ρ=0rB¯=0×B¯μ0j¯=0

2) die Gleichungen sollen linear in E¯(r¯,t),B¯(r¯,t) sein, um das Superpositionsprinzip zu erfüllen ! Die Gleichungen sollen 1. Ordnung in t sein ( um das Kausalitätsprinzip zu erfüllen !)

Die linke Seite der Maxwellgleichungen ( oben) soll zur Zeit t=0 den Zustand für t> 0 vollständig festlegen !!

Somit sind

r×E¯=a1E¯˙+b1B¯˙×B¯μ0j¯=a2E¯˙+b2B¯˙ε0rE¯ρ=0rB¯=0

Dies sind 6 Vektorgleichungen, die E¯(r¯,t),B¯(r¯,t) für t> 0 festlegen und 2 skalare Gleichungen

3) Wir fordern TCP- Invarianz:

TgoderPga1=0TuoderPub2=0

Also bleibt:

r×E¯=b1B¯˙×B¯μ0j¯=a2E¯˙ε0rE¯ρ=0rB¯=0

4) Ladungserhaltung:

0=t(ε0rE¯ρ)=ε0rE¯˙ρ˙=ε0a2(×B¯μ0j¯)ρ˙ε0a2×B¯=0ε0a2(μ0j¯)ρ˙=0a2=ε0μ0

Unter Verwendung der Kontinuitätsgleichung ! Somit ( vergl. S. 32, §2.3 folgt die Verschiebungsstromdichte ε0E¯˙

5) Lorentzkraft

F¯=qv¯×B¯ soll aus einem Extremalprinzip, ergo dem Hamiltonschen Prinzip ableitbar sein. Suche also eine Lagrange- Funktion

L(r¯,v¯,t) so dass die Lagrangegleichung

ddt(L(r¯,v¯,t)vk)L(r¯,v¯,t)xk=0

die nichtrelativistische Bewegungsgleichung

mr¯¨=q[E¯(r¯,t)+v¯×B¯(r¯,t)]

ergibt !

Lösung:

L=m2v2+q[v¯A¯(r¯,t)Φ(r¯,t)]

Tatsächlich gilt

pk=L(r¯,v¯,t)vk=mvk+qAk(r¯,t) = kanonischer Impuls

ddtL(r¯,v¯,t)vk=mx¨k+qddtAk(r¯,t)

Dabei ist die Zeitableitung von A als totales Differenzial entlang einer Bahn r¯ zu sehen !

ddtL(r¯,v¯,t)vk=mx¨k+q(tAk(r¯,t)+Ak(r¯,t)xlxlt)=mx¨k+q(t+v¯)Ak(r¯,t)L(r¯,v¯,t)xk=q[xk(v¯A¯)xkΦ]0=ddtL(r¯,v¯,t)vkL(r¯,v¯,t)xk=mx¨k+q(t+v¯)Ak(r¯,t)q[xk(v¯A¯)xkΦ]=mx¨k+qtAk(r¯,t)+q[(v¯)Ak(r¯,t)xk(v¯A¯)]+qxkΦ[(v¯)Ak(r¯,t)xk(v¯A¯)]=[v¯×(×A¯)]k0=mr¯¨+qtA(r¯,t)q[v¯×(×A¯)]+qΦ=mr¯¨+q[tA(r¯,t)+Φ[v¯×(×A¯)]]

Vergleich mit der Lorentzkraft liefert:

E¯(r¯,t)=tA(r¯,t)ΦB¯(r¯,t)=×A(r¯,t)

und:

×E¯(r¯,t)=t×A(r¯,t)×Φ×A(r¯,t)=B¯(r¯,t)×Φ=0b1=1

Vollständige ( zeitabhängige) Maxwellgleichungen im Vakuum

mit den neuen Feldgrößen

D¯(r¯,t):=ε0E¯(r¯,t) dielektrische Verschiebung und

H¯(r¯,t):=1μ0B¯(r¯,t) , Magnetfeld ergibt sich:

r×E¯+B¯˙=0rB¯=0rD¯=ρr×H¯D¯˙=j¯

Dabei sind

r×E¯+B¯˙=0rB¯=0 die homogenen Gleichungen, die die Wechselwirkung einer Punktladung mit gegebenen Feldern E¯,B¯ beschreiben und

rD¯=ρr×H¯D¯˙=j¯ die inhomogenen Gleichungen, die Erzeugung der Felder D¯,H¯ durch gegebene Ladungen und Ströme

Im Gauß- System:

r×E¯+1cB¯˙=0rB¯=0rE¯=4πρr×B¯E¯˙=4πcj¯

Mit

E¯=1ctA¯ΦB¯=×A¯D¯=E¯H¯=B¯

im Vakuum !

Induktionsgesetz

Die Maxwellgleichung

r×E¯=B¯˙ wird über eine ortsfeste Fläche F ( nicht geschlossen) mit Rand F integriert:

Fdf¯(r×E¯)=Fdf¯B¯˙Fds¯E¯=tFdf¯B¯

Wobei Differenziation und Integration genau dann vertauscht werden kann, wenn die Variablen unabhängig sind, also die Fläche ortsfest !

Damit folgt die integrale Form dieser Maxwellgleichung

Fds¯E¯=tΦ(t)Φ(t)=Fdf¯B¯=Fds¯A¯

Der magnetische Fluß !

Der magnetische Fluß Φ(t) hängt nur vom Rand F der Fläche ab !

Seien F und F´ zwei Flächen mit dem selben Rand, die das Volumen V einschließen :


Fdf¯B¯F´df¯B¯=Vdf¯B¯=Vd3rB¯=0B¯=0

Die Potenzialdifferenz bei einem Umlauf um F beträgt:

ΔΦ:=Fds¯E¯ Dies entspricht einer induzierten Spannung ( als Wirbelfeld) Somit folgt das

Faradaysche Induktionsgesetz:

ΔΦ=tΦmag

mit dem magnetischen Fluß

Φmag

Die Lenzsche Regel:


B¯˙E¯×E¯=B¯ induziert

E¯j¯~E¯ Ladungsverschiebung/- Bewegung

j¯H¯r×H¯=j¯ erzeugt Also: H¯ ist B¯˙ entgegengerichtet !

Zusammenfassung


Fds¯E¯=tΦ(t) Zirkulation des elektrischen Feldes entlang einer geschlossenen Linie ist gleich der zeitlichen Abnahme des eingeschlossenen magnetischen Flusses: Φ(t)=Fdf¯B¯=Fds¯A¯

Vdf¯B¯=0 Der Nettofluss des magnetischen Feldes durch eine geschlossene Oberfläche ist NULL

Vdf¯E¯=Qε0 Der Fluß des elektrischen Feldes durch V ist gleich der eingeschlossenen Ladung Qε0

Fds¯H¯=Fdf¯D¯˙+I Die Zirkulation des magnetischen Feldes entlang einer eingeschlossenen Linie ist gleich der Summe aus dem dielektrischen Verschiebungsstrom Fdf¯D¯˙ und dem Konvektionsstrom I=Fdf¯j¯


Energiebilanz

Die Maxwell- Gleichungen enthalten die Kontinuitätsgleichung für die elektrische Ladung

ρ˙+j¯=0ρ˙+j¯=(D¯˙+j¯)=(×H¯)=0

Frage:

Enthalten die Maxwell- Gleichungen weitere Erhaltungssätze für extensive physikalische Observablen, wie Energie, Impuls, Drehimpuls. ( Extensiv: Additiv bei Systemzusammensetzung)

Energietransport durch das elektromagnetische Feld:

r×E¯+B¯˙=0|H¯×H¯D¯˙=j¯|E¯H¯(×E¯)E¯(×H¯)+H¯tB¯+E¯tD¯=j¯E¯H¯(×E¯)E¯(×H¯)=(E¯×H¯)H¯tB¯=1μ0B¯tB¯=t(12μ0B¯2)E¯tD¯=ε0E¯tE¯=t(ε02E¯2)

Also:

tw+S¯=j¯E¯

Als Kontinuitätsgleichung ( Bilanzgleichung) für den Energietransport

mit

w:=t(12μ0B¯2)+t(ε02E¯2)=12(E¯D¯+B¯H¯)

Als Energiedichte des elektromagnetischen Feldes Remember:

Elektrostatik:

12E¯D¯

Magnetostatik:

12B¯H¯

S¯:=E¯×H¯ als Energiestromdichte des elektromagnetischen Feldes ( Poynting- Vektor)

σ=j¯E¯ als Quelldichte der Feldenergie ( Leistungsdichte)

j¯E¯>0 bedingt die Abnahme der Feldenergie bei (r¯,t)

j¯E¯<0 bedingt die Zunahme der Feldenergie bei (r¯,t)

Beispiel: Beschleunigung von Teilchen durch die Felder E¯,B¯

Kraft auf die Ladung q: F¯=q(E¯+v¯×B¯)

Kraftdichte: f¯=ρ(E¯+v¯×B¯)

Als Leistungsdichte der Felder auf die Ladungsdichte ρ folgt:

f¯v¯=ρv¯(E¯+v¯×B¯)=ρv¯E¯+ρv¯(v¯×B¯)ρv¯(v¯×B¯)=0f¯v¯=ρv¯E¯=j¯E¯

Das Magnetfeld leistet keine Arbeit, da die Kraft senkrecht auf die Geschwindigkeit steht

Es verbleibt die Kraftdichte, die vom Feld auf Ladungen übertragen wird ( sogenannte Verlustdichte der Feldenergie)

Also ist die Feldenergie keine Erhaltungsgröße !!

Beispiel: Ohmsches Gesetz:

σE¯=j¯ mit der konstanten LEITFÄHIGKEIT σ>0 ( nicht wie oben Oberflächenladungsdichte)

Das Ohmsche Gesetz ist ein phänomenologisches MATERIALGESETZ. Es gilt in Metallen und Halbleitern für hinreichend kleine Felder E¯

Die Energiebilanz lautet:

tw+S¯=σE¯2<0

Das heißt: Es gibt stets den VERLUST von Feldenergie ! Eine Konsequenz des 2. Hauptsatz der Thermodynamik Im Gegensatz zur Elektrodynamik ist das Ohmsche Gesetz also nicht zeitumkehrinvariant !

Das bedeutet:

ttj¯j¯aberE¯E¯

σE¯2>0 wird dann als Joulsche Wärme im Leiter dissipiert

2. Beispiel:

Antennenstrahlung ( offenes System)

j¯ in der metallischen Antenne ist dem Wechselfeld E¯ außerhalb entgegengesetzt.

j¯E¯<0

Energiegewinn des Feldes

Impulsbilanz

Aus den Maxwell Gleichungen folgt eine weitere Bilanzgleichung für den Impulstransport durch das elektromagnetische Feld:

t(D¯×B¯)=D¯˙×B¯+D¯×B¯˙D¯˙=×H¯j¯B¯˙=×E¯t(D¯×B¯)=1μ0B¯×(×B¯)j¯×B¯εoE¯×(×E¯)

Mittels

B¯×(×B¯)=12(B¯B¯)(B¯)B¯B¯×(×B¯)={(1)12(B¯B¯)B¯B¯}+B¯(B¯)={(1)12(B¯B¯)B¯B¯}B¯(B¯)=0

Dabei bezeichnet (1) den Einheitstensor 1. Stufe und B¯B¯ das Tensorprodukt (dyadisches Produkt). Außerdem ist {(1)12(B¯B¯)B¯B¯} die Divergenz eines Tensors (T) zweiter Stufe. In Komponenten gilt: (T)β:=αTαβ

Analog:

E¯×(×E¯)={(1)12(E¯E¯)E¯E¯}+E¯(E¯)={(1)12(E¯E¯)E¯E¯}+E¯ρε0t(D¯×B¯)+{(1)12(ε0E2+1μ0B2)ε0E¯E¯1μ0B¯B¯}=(E¯ρ+j¯×B¯)

Dabei beschreibt

(E¯ρ+j¯×B¯) den Kraftdichtefluß, der von den Feldern auf Ströme und Ladungen übertragen wird

Als Bilanzgleichung für den Impulstransport ergibt sich:

tg¯+(T¯¯)=(E¯ρ+j¯×B¯)g¯:=(D¯×B¯){(1)12(ε0E2+1μ0B2)ε0E¯E¯1μ0B¯B¯}:=(T¯¯)

Dabei ist

g¯:=(D¯×B¯) die Impulsdichte des Feldes. Nach Newton gilt:

ddtp¯=F¯ddtg¯=f¯

Es ergibt sich

{(1)12(E¯D¯+B¯H¯)E¯D¯B¯H¯}:=(T¯¯)

Als der IMPULSSTROMDICHTE- Tensor des Feldes ( Maxwellscher Spannungstensor)

in Komponenten:

Tαβ={δαβ12(E¯D¯+B¯H¯)E¯αD¯βB¯αH¯β}

Dies ist die Stromrichtung der β - Komponente der Impulsdichte in α - Richtung. Eine Impulsdichte, die in eine feste Richtung weist wird somit entlang einer anderen Richtung transportiert !

tr(T¯¯)=Tαα=w Energiedichte Außerdem ist T symmetrisch:

Tαβ=Tβα

Die komponentenweise Darstellung der Bilanzgleichung

tgβ+xαTαβ=fβ

beschriebt den Impulsaustausch zwischen Feld und geladenen Teilchen.

Bemerkung: Eine analoge Bilanzgleichung gibt es für die Drehimpulsdichte des Feldes. Sie beschreibt den Drehimpulsaustausch zwischen Feld und geladenen Teilchen !

Eichinvarianz

Die Felder E¯,B¯ werden durch die Potenziale Φ(r¯,t),A¯(r¯,t) dargestellt.:

E¯=Φ(r¯,t)tA¯(r¯,t)B¯=×A¯(r¯,t)

Dabei drängt sich die Frage auf, welche die allgemeinste Transformation

Φ(r¯,t)Φ´(r¯,t)A¯(r¯,t)A¯´(r¯,t)

ist, welche die Felder E und B unverändert läßt.

Also:

E¯=Φ(r¯,t)tA¯(r¯,t)=Φ´(r¯,t)tA¯´(r¯,t)B¯=×A¯(r¯,t)=×A¯´(r¯,t)A¯´(r¯,t)=A¯(r¯,t)+G(r¯,t)Φ(r¯,t)tA¯(r¯,t)=Φ´(r¯,t)t(A¯(r¯,t)+G(r¯,t))(Φ´(r¯,t)Φ(r¯,t)+tG(r¯,t))=0(Φ´(r¯,t)Φ(r¯,t)+tG(r¯,t))=g(t)(runabha¨ngig)

Mit

F(r¯,t):=G(r¯,t)totdt´g(t´)A¯´(r¯,t)=A¯(r¯,t)+F(r¯,t)Φ´(r¯,t)=Φ(r¯,t)tF(r¯,t)

mit eine völlig beliebigen Eichfunktion F(r¯,t) . Alle physikalischen Aussagen müssen invariant sein ! Aber nicht nur E¯,B¯ sondern auch Φ(r¯,t),A¯(r¯,t) sind physikalisch relevant. So muss auch Fds¯A¯(r¯,t)=Fdf¯B¯(r¯,t)=Φ(r¯,t) erfüllt sein.

Dies ist gewährleistet, wenn die Maxwellgleichungen erfüllt sind. Durch

E¯=Φ(r¯,t)tA¯(r¯,t)B¯=×A¯(r¯,t)

sind die homogenen Maxwellgleichungen bereits erfüllt:

×E¯=×Φ(r¯,t)t×A¯(r¯,t)=tB¯B¯=(×A¯(r¯,t))=0

Auch die Umkehrung gilt:

B¯=0A¯(r¯,t)×A¯(r¯,t)=B¯×E¯=tB¯=×tA¯(r¯,t)×(E¯+tA¯(r¯,t))=0Φ(r¯,t)E¯+tA¯(r¯,t)=Φ(r¯,t)

Wähle nun eine Eichung derart, dass die inhomogenen Maxwellgleichungen besonders einfach werden

Ziel: Entkopplung der DGLs für A¯(r¯,t),Φ(r¯,t)

  1. Lorentz- Eichung:

A¯(r¯,t)+ε0μ0tΦ(r¯,t)=0

Genau dadurch werden die Feldgleichungen entkoppelt: 1) E¯=(Φ(r¯,t)+tA¯(r¯,t))=ρε0ΔΦ(r¯,t)+tA¯(r¯,t)=ρε0

Was mit Hilfe der Lorentzeichung wird zu

ΔΦ(r¯,t)ε0μ02t2Φ(r¯,t)=ρε0

Für A: 2) 1μ0×B¯ε0tE¯=j¯×(×A¯(r¯,t))+ε0μ0t(Φ(r¯,t)+tA¯(r¯,t))=μ0j¯×(×A¯(r¯,t))=+(A¯(r¯,t))ΔA¯(r¯,t)ΔA¯(r¯,t)ε0μ02t2A¯(r¯,t)(A¯(r¯,t)+ε0μ0tΦ(r¯,t))=μ0j¯

Was mit der Lorentz- Eichung

A¯(r¯,t)+ε0μ0tΦ(r¯,t)=0

wird zu

ΔA¯(r¯,t)ε0μ02t2A¯(r¯,t)=μ0j¯

Dies kann in Viererschreibweise mit dem dÁlembertschen Operator # mit

#:=Δ1c22t2

zusammengefasst werden:

#Φ(r¯,t)=ρε0#A¯(r¯,t)=μ0j¯

Dies sind die inhomogenen Wellengleichungen für die Potenziale ( entkoppelt mittels Lorentz- Eichung) Es ergibt sich im SI- System:

1ε0μ0:=c=2,994108ms als Lichtgeschwindigkeit

Dies ist einfach die ermittelte Ausbreitungsgeschwindigkeit der elektromagnetischen Wellen im Vakuum !

Coulomb- Eichung

( sogenannte Strahlungseichung):

A¯(r¯,t)=0

Vergleiche Kapitel 2.3 ( Magnetostatik): Für

D¯˙=0×B¯=(A¯)ΔA¯=μ0j¯

(Poissongleichung der Magnetostatik)

Zerlegung in longitudinale und transversale Anteile :

Allgemein kann man

E¯=Φ(r¯,t)tA¯(r¯,t)

in ein wirbelfreies Longitudinalfeld:

E¯l:=Φ(r¯,t)

und ein quellenfreies Transversalfeld

E¯t=tA¯(r¯,t)

zerlegen.

Tatsächlich gilt:

×E¯l:=×(Φ(r¯,t))=0

E¯t=tA¯(r¯,t)=0

Da B¯ quellenfrei ist, ist B auch immer transversal:

B¯:=(×A¯)=0

Also:

Φ(r¯,t) ergibt die longitudinalen Felder und

A¯(r¯,t) die transversalen Felder.

Merke: Felder , die Rotation eines Vektorfeldes sind ( Vektorpotenzials) sind grundsätzlich transversaler Natur. (Divergenz verschwindet). Divergenzfelder ( als Gradienten eines Skalars) sind immer longitudinal ! ( Rotation verschwindet).

Zerlegung der Stromdichte:

j¯=j¯l+j¯t

mit

×j¯l=0

j¯t=0

Mit

tρ+j¯l+j¯t=0ρ=ε0E¯lj¯t=0(j¯l+ε0tE¯l)=0

Außerdem gilt nach der Definition von longitudinal:

×(j¯l+ε0tE¯l)=0

Also:

(j¯l+ε0tE¯l)=const

Da beide Felder aber für r-> 0 verschwinden folgt:

(j¯l+ε0tE¯l)=0

Also:

j¯l=ε0Φt

Also: Die Feldgleichungen

ΔΦ+tA¯=ρε0A¯=0ΔΦ=ρε0

und

ΔA¯(r¯,t)ε0μ02t2A¯(r¯,t)(A¯(r¯,t)+ε0μ0tΦ(r¯,t))=μ0j¯A¯(r¯,t)=0ε0tΦ(r¯,t)=j¯l

erhalten dann die Form:

ΔΦ=ρε0

und

#A¯(r¯,t)=μ0j¯t

In der Coulomb- Eichung ! Also.

ΔΦ=ρε0

longitudinale Felder entsprechend der Elektrostatik

#A¯(r¯,t)=μ0j¯t als transversale Felder entsprechend elektromagnetischen Wellen.

Das bedeutet : Die Coulombeichung ist zweckmäßig bei Strahlungsproblemen !

Sie liefert eine Poissongleichung für Φ und eine Wellengleichung für A¯(r¯,t) .