Elektrostatik

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Kontinuitätsgleichung

Coulomb- Wechselwirkung

Experimentelle Grundtatsachen

  • Materie trägt als skalare Eigenschaften Masse und elektrische Ladung

Masse:

  • Gravitations- Wechselwirkung ( Newton: 1643 - 1727 )

Kraft auf Masse

m2

bei

r¯2

, ausgeübt von Masse

m1

bei

r¯1

F¯g(2)=γm1m2|r¯1r¯2|2e¯12e¯12:=r¯2r¯1|r¯1r¯2|

Wegen: γ,m1,m2>0 wird dem Phänomen Rechnung getragen, dass Gravitation stets anziehend wirkt. Festlegung von γ durch Wahl einer willkürlichen Einheit kg für Masse:

γ=6,671011Nm2kg2

schwere Masse = träge Masse:

1N=1kgms2

Coulomb- Wechselwirkung ( C. Coulomb 1736-1806)

Kraft auf Ladung q2 bei r¯2 , ausgeübt von Masse q1 bei r¯1

F¯e(2)=kq1q2|r¯1r¯2|2e¯12e¯12:=r¯2r¯1|r¯1r¯2|

γ>0q1,q2><0

q1q2>0 -> Abstoßung

q1q2<0 -> Anziehung

Festlegung von k durch Wahl einer willkürlichen Einheit Coulomb [C] für die elektrische Ladung:

k=8,988109Nm2C2

Einheit des elektrischen Stromes: 1 Ampere [A]=1Cs

Bemerkungen

  • je nach Wahl von k ergeben sich verschiedene Einheitssysteme ( Maßsysteme):
  1. SI

System International d´ Unites , seit 1.1.1978 verbindlich m, kg, s, A -> MKSA K mol cd ( Candela) -> Lichtstärke

historisch bedingte Schreibweise: k=14πε0

mit der absoluten dielektrischen Konstanten ε0=8,8541012C2s2kgm3

  1. Gauß: k=1 ( Miller) CGS- System

Fe=q1q2r2

Elektrostatische Ladungseinheit: 1ESE=1dyncm1C=3109ESE

  1. Ladungen e1 = e2 = 1 ESE im Abstand r = 1cm üben die Kraft
  2. 1dyn=1gcms2
  3. aufeinander aus
  • Sehr zweckmäßig bei mikroskopischen Rechnungen, da Coulombgesetz einfacher
  • unzweckmäßig in der phänomenologischen Elektrodynamik, da Ladungseinheit
  • 1ESE=1dyncm

Gute Umrechungstabellen: Vergl. Jackson

Weitere Bemerkungen

  1. Das Coulombgesetz gilt bis zu Abständen
  2. r>1011cm

Bei kleineren Abständen sind quantenelektrodynamische Korrekturen nötig

  1. Die gesamte Ladung eines abgeschlossenen Systems ist konstant. Aber: Paarerzeugung von positiver und negativer Ladung und lokale Ladungstrennung ist möglich.
  2. Ladung tritt quantisiert auf:

Elementarladung: e=1,61019C

Schwere Elementarteilchen ( Hadronen)sind aus Quarks mit Ladungen 13e oder +23e zusammengesetzt , aber Quarks wurden bisher nicht als freie Teilchen beobachtet

  1. Die Ausdehnung der geladenen Elementarteilchen ist
  2. <1013cm
  3. . Also erfolgt die makroskopische Beschreibung mit dem Punktladungsmodell.

Elektrisches Feld und Potenziale

Lineare Superposition ( 4. Newtonsches Prinzip) der Kräfte der Ladungen qi bei r¯i ,i=1,2,... auf die Ladung q bei r¯

F¯e(2)=14πε0iqqi|r¯r¯i|2r¯r¯i|r¯r¯i|

Darüber wird das elektrische Feld definiert:

qE¯F¯e(2)=14πε0iqqi|r¯r¯i|2r¯r¯i|r¯r¯i|

Also:

E¯=14πε0iqi|r¯r¯i|2r¯r¯i|r¯r¯i|

Warum ist die Elektrodynamik eine Feldtheorie ?

  • Die endliche Ausbreitungsgeschwindigkeit von physikalischen Wechselwirkungen ( maximal mit c) ist universell. Das Feld als Medium für die Übertragung physikalischer Wechselwirkungen ersetzt ein Modell des Austauschs im Sinne einer Nahwirkung statt einem Austauschmodell.
  • Das Feld
  • E¯(r¯)
  • ist der PHYSIKALISCHE Zustand des leeren Raumes bei
  • r¯
  • .
  • Eigenständige FELDDYNAMIK ( partielle Diffgl.) zur Beschreibung der endlich schnellen Ausbreitung ( Retardierungseffekte)
  • Feld muss IMPULS, DREHIMPULS und ENERGIE aufnehmen und abgeben können.

Einheit:

[E]=NC=kgmCs2=Vm1V:=1kgm2Cs2

Das Volt ist benannt nach A. Volta ( 1745 - 1887)

Die Messung des elektrischen Feldes erfolgt durch Einbringung einer Probeladung: Dabei sollte q-> 0, damit keine Rückwirkung auf qi erfolgt.

Unter Berücksichtigung des Selbstkonsistenzproblems müsste man also schreiben:

[E¯(r¯)]=limq01qF¯(r¯)

Das Elektrostatische Potenzial Mit 1r´=1r´3r¯´r´:=|r¯r¯i|

Läßt sich schreiben:

E¯(r¯)=14πε0iqi|r¯r¯i|3(r¯r¯i)=Φ(r¯)Φ(r¯):=14πε0iqi|r¯r¯i|

Mit dem elektrostatischen Potenzial Φ(r¯):=14πε0iqi|r¯r¯i| , Einheit : 1 V

Kontinuierliche Ladungsverteilung

qid3r´ρ(r¯´)iqid3r´ρ(r¯´)

Mit der Ladungsdichte ρ(r¯´) . Diese muss beschränkt sein und O(r3ε),ε>0 für r .

Es wird


Bei Verteilung von Punktladungen:

ρ(r¯´)=iqiδ(r¯´r¯i)=iqij=13δ(xj´xji)

Quellen des elektrischen Feldes:

Bei Punktladung q bei r¯´=0E¯(r¯)=14πε0qr2r¯r

Legt man eine geschlossene Oberfläche S um q, so beobachtet man einen elektrischen Kraftfluss:


Φe=Sdf¯E¯(r¯)=q4πε0Sdf¯r¯r3=SdfEn(r¯) als geschl. Flächenintegral über die Normalkomponenten des austretenden elektrischen Feldes

Φe=Sdf|E¯(r¯)|cosΘ


df¯ entspricht einem Raumwinkel dΩ:df¯r¯=dfrcosΘ=r3dΩ

Φe=Sdf¯E¯(r¯)=q4πε0SdΩ=qε0

ε0Sdf¯E¯(r¯)=q

Dies kann leicht auf kontinuierliche Ladungsverteilungen verallgemeinert werden:

ε0Vdf¯E¯(r¯)=Vd3r´ρ(r¯´)

Der Fluß des elektrischen Feldes einer von S=V eingeschlossenen Gesamtladung

Integralform des Coulomb- Gesetzes

Der Gaußsche Integralsatz

Vdf¯E¯(r¯)=Vd3rdivE¯(r¯)=Vd3rE¯(r¯)

wichtig: einfach zusammenhängendes Gebiet !

Vd3rρ(r¯)=ε0Vd3rE¯(r¯)ε0E¯(r¯)=ρ(r¯)

Die untere, differenzielle Form gilt deshalb, da die obere, integral Form für beliebige Volumina V gilt.

ε0E¯(r¯)=ρ(r¯)

sagt jedoch nichts anderes als dass die Ladungen die Quellen des elektrischen Feldes sind. Dies ist allgemeingültig uns gilt insbesondere auch für nichtstationäre E¯(r¯),ρ(r¯)

Äquivalente Aussagen der Elektrostatik

  1. E¯(r¯)
  2. besitzt ein skalares Potenzial
  3. E¯(r¯)=Φ(r¯)
  4. 12ds¯E¯(r¯)
  5. , also gerade die Arbeit, eine Ladung q=1 von 1 nach 2 zu bringen ist wegunabhängig
  6. ×E¯(r¯)=0
  7. : Das statische elektrische Feld ist wirbelfrei

Es gilt:

1)2)3)

Beweis: 1)3) Stokescher Satz:

0=Fds¯E¯(r¯)=F×E¯(r¯)df¯ für beliebige Flächen F mit einer Umrandung F .

Poisson- Gleichung und Greensche Funktion

E¯(r¯)=Φ(r¯) in E¯(r¯)=ρ(r¯)ε0 liefert:

ΔΦ(r¯)=ρ(r¯)ε0

Dies ist nicht anderes als die berühmte Poisson- Gleichung

Eine partielle DGL zur Berechnung des elektrischen Potenzials für eine vorgegebene Ladungsverteilung.

Die Eindeutigkeit kommt aus den Randbedingungen:

Entweder: 1) Φ(r¯)0 hinreichend rasch für r

oder 2) Φ(r¯) sei gegeben auf Flächen im Endlichen, Beispielsweise Leiteroberflächen

Lösung zu 1):

Φ(r¯)=14πε0R3d3r´ρ(r¯´)|r¯r¯´| für hinreichend rasch abfallendes ρ(r¯´)

Einsetzen in Poisson- Gleichung:

ΔΦ(r¯)=14πε0ΔrR3d3r´ρ(r¯´)|r¯r¯´|=14πε0R3d3r´Δrρ(r¯´)|r¯r¯´| , falls Integration und Differenziation vertauschbar, also über verschiedene Koordinaten ausgeführt wird.

Man definiere für ein festes r¯´ , dass s¯:=r¯r¯´r=s

Also:

Δr1|r¯r¯´|=S(S1s)=S1s2s¯s=1s3Ss¯s¯S1s3Ss¯=3Δr1|r¯r¯´|=1s3Ss¯s¯S1s3=3s3+1s3=0

Dies ist aber ein Widerspruch zu ΔΦ(r¯)=ρ(r¯)ε0

Grund ist , dass die Vertauschung von Δr und R3d3r´ sowie auch die obige Umformung nicht erlaubt ist für r¯=r¯´ , also s=0 ( Singularität!!)

Stattdessen für beliebige V:


Nun kann man Vdf¯r mit R3d3r´ vertauschen. Dies ist erlaubt, falls der Integrand von R3d3r´ nach der Vertauschung stetig ist !:

Vd3rΔΦ(r¯)=14πε0R3d3r´ρ(r¯´)Vdf¯r1|r¯r¯´|r1|r¯r¯´|=(r¯r¯´)|r¯r¯´|3

Somit:

Vd3rΔΦ(r¯)=14πε0R3d3r´ρ(r¯´)Vdf¯r1|r¯r¯´|=14πε0R3d3r´ρ(r¯´)Vdf¯r¯r¯´|r¯r¯´|3Vdf¯r¯r¯´|r¯r¯´|3=dΩ

aber:

Vdf¯r¯r¯´|r¯r¯´|3=dΩ=4π , falls r¯´V

Vdf¯r¯r¯´|r¯r¯´|3=dΩ=0 falls r¯´V

Somit:

Vd3rΔΦ(r¯)=14πε0R3d3r´ρ(r¯´)Vdf¯r1|r¯r¯´|=1ε0Vd3r´ρ(r¯´)

Mathematisch streng gilt im Distributionen- Sinn:

Δr1|r¯r¯´|=4πδ(r¯r¯´)

Mit Hilfe der delta- Distribution, die auf eine Testfunktion anzuwenden ist !

Greensche Funktion der Poisson- Gleichung

ΔΦ(r¯)=ρ(r¯´)ε0 Invertierung Φ(r¯)=G^ρ(r¯´)

Mit dem Greenschen Operator G^

Eine Fourier- Transformation von ΔΦ(r¯)=ρ(r¯´)ε0 liefert k2Φ~=ρ~ε0

Man kann schreiben:

Φ~=G^~ρ~G^~:=1ε0k2

Die einfache Fourier- Transformierte Form von Φ(r¯)=G^ρ(r¯´) , nur dass der Fourier- transformierte Greens- Operator angegeben werden kann.

Die Rücktransformation löst dann die Poiisson-gleichung:

Φ(r¯)=d3r´G^(r¯r¯´)ρ(r¯´)

Es gilt:

ΔrG^(r¯r¯´)=1ε0δ(r¯r¯´)

Das heißt, die Greensfunktion ist eine Lösung der Poissongleichung für eine Punktladung q=1 an r¯´

Insbesondere bei speziellen Randbedingungen

limr¯Φ(r¯)=0

ist die Greensfunktion dann:

G(r¯r¯´)=14πε01|r¯r¯´|

Denn

ΔrG=Δ14πε01|r¯r¯´|=1ε0δ(r¯r¯´)

Für eine beliebige Ladungsverteilung ρ ist also die Lösung der Poissongleichung

Φ(r¯)=14πε0ρ(r¯´)|r¯r¯´|d3r´=G(r¯r¯´)ρ(r¯´)d3r´

wobei die Identität insgesamt nur für die Randbedingungen limr¯Φ(r¯)=0 gilt, ansonsten ist G durch die andern Randbdingungen festgelegt.

Elektrische Multipolentwicklung

Betrachtet man räumlich begrenzte Ladungsverteilungen ρ(r¯´) in der Nähe des Ursprungs r¯´=0 , so kann man sich Gedanken machen um das asymptotische Verhalten von Φ(r¯)=14πε0ρ(r¯´)|r¯r¯´|d3r´ für r

Methode: Der Integrand wird als Taylorreihe entwickelt für r>>r´

G(r¯r¯´)=l=0(1)ll!(r¯´r)lG(r¯)

Also

Φ(r¯)=G(r¯r¯´)ρ(r¯´)d3r´=l=0(1)ll!d3r´(r¯´r)lG(r¯)ρ(r¯´)

explizit für unsere Situation:

G(r¯)=14πε01|r¯|

1|r¯r¯´|=(r22rr´cosϑ+r´2)12=1r(12r´rcosϑ+(r´r)2)12

Wobei ϑ den Winkel zwischen r¯ und r¯´ bezeichnet. Betrachtet man die hierbei entstehende Reihe, die für r´<r und |cosϑ|=|ξ|<1 konvergiert, so definiert diese Reihe gerade die sogenannten Kugelfunktionen ( Legendre- Polynome): Pl(ξ)

(12r´rξ+(r´r)2)12=l=0(r´r)lPl(ξ)

Also sind die Legendre- Polynome gerade definiert über ihre Eigenschaft, als Entwicklungsfunktionen einer Potenzreihe ( Taylorreihe) multipliziert mit (r´r)l in jeweils l-ter Ordnung die Funktion (12r´rξ+(r´r)2)12 zu ergeben, die wiederum das r- Fache von 1|r¯r¯´|=1r(12r´rcosϑ+(r´r)2)12 ist. Also:

Pl(ξ)=1l!(ltl(12tξ+t2)12)

Insbesondere folgt damit:

Pl(ξ)=1l!(ltl(12tξ+t2)12)

und speziell:

P0(ξ)=1P1(ξ)=ξ=cosϑP2(ξ)=12(3ξ21)==14(3cos2ϑ+1)

Also:

Φ(r¯)=14πε01rd3r´ρ(r¯´)l=0(r´r)lPl(cosϑ)=14πε0l=0Qlrl1

Mit

Ql=d3r´r´lρ(r¯´)Pl(cosϑ) als 2l- Pol Die Multipolentwicklung ( Entwicklung nach 2l- Polen) entspricht also einer Entwicklung ach Potenzen von r !!

Für stark lokalisierte Ladungsverteilungen ( r´<<r) konvergiert die Reihe jedoch sehr schnell ! Man erhält sehr schnelle Konvergenz für dezentrale Ladungsverteilungen, wenn man für

  • Punktladungen bis zum Monopol entwickelt
  • Ladungsverteilungen entlang einer Geraden bis zum Dipol entwickelt
  • Ladungsverteilungen in einem Rechteck bis zum Quadrupol entwickelt usw...

l=0

Φ(0)(r¯)=14πε0Q0r

Q0=d3r´ρ(r¯´) sogenannter Monopol ( die Gesamtladung). Der Monopol entspricht dem Feld einer Gesamtladung, die im Ursprung zentriert ist. Er fällt am langsamsten ab, die Ladungsverteilung wirkt in großer Entfernung wie eine Punktladung

l=1:

Φ(1)(r¯)=14πε0p¯r¯r3

Q1=d3r´ρ(r¯´)r´cosϑ=p¯r¯r

Mit dem Dipolmoment

p¯:=d3r´ρ(r¯´)r¯´

Das Dipolpotenzial fällt also ~1r2 ab. Das Dipolmoment ist der wichtigste Term für insgesamt neutrale Körper ( Q0=0 ).

Beispiel: 2 Punktladungen q, -q bei r¯1,r¯2

ρ(r¯´)=q[δ(r¯´r¯1)δ(r¯´r¯2)]Q0=0p¯=q(r¯1r¯2)=qa¯

Feld des Dipolpotenzials:

Ei=14πε0xipkxkr3=14πε0[3xipkxkr5δikpkr3]

E(r¯)=14πε01r5[3(p¯r¯)r¯r2p¯]

Im Fernfeld für r gegen unendlich gilt damit:

E(r¯)~1r3

l=2:

Φ(2)(r¯)=14πε0Q2r3

Q2=12d3r´ρ(r¯´)r´2(3cos2ϑ1)=12d3r´ρ(r¯´)(3r¯´r¯rr¯´r¯rr¯´2)r¯´r¯rr¯´r¯r=xk´xkxl´xlr2Q2=12r2d3r´ρ(r¯´)(3xk´xl´r¯´2δkl)

Dieses Objekt ist jedoch ein Tensor zweiter Stufe. Demnach erhalten wir einen Tenor zweiter Stufe als Quadrupolmoment:

Q2=12r2Qkld3r´ρ(r¯´)(3xk´xl´r¯´2δkl)=Qkl

Qkl ist ein spurfreier und symmetrischer Tensor:

i=13Qii=i=13d3r´ρ(r¯´)(3xi´xi´r¯´2δii)=d3r´ρ(r¯´)(3r¯´23r¯´2)=0

Dies ist jedoch gerade damit gleichbedeutend, dass eine orthogonale Transformation auf Diagonalform existiert:

Qkl=0fu¨rklQ11+Q22+Q33=0

Somit existieren nur noch 2 unabhängige Komponenten des Quadrupolmoments. Der Rest ergibt sich durch die Spurfreiheit !

Für das Potenzial ergibt sich:

Φ(2)(r¯)=14πε012r5Qklxkxl=14πε0r¯Q¯¯r¯2r5~1r3

Beispiel: 2 entgegengesetzte Dipole:

Die elektrostatische Feldenergie

Kraft: F¯(r¯)=qE¯(r¯)=qΦ(r¯)V(r¯)=Φ(r¯)

ist die potenzielle Energie ! einer Ladung im Feld E¯(r¯)

Also:

Wij=qi14πε0qj|r¯ir¯j|=Wji

ist die Energie der Ladung qi an r¯i im Feld der Ladung qj an r¯j . ( In ihrem Potenzial) Die gesamte potenzielle Energie eines Systems von Ladungen q1.... ergibt sich demnach durch Summation:

W=12i,jijWij=18πε0i,jijqiqj|r¯ir¯j|=Wji

und bei einer kontinuierlichen Ladungsverteilung:

W=12Φ(r¯)ρ(r¯)d3r=18πε0d3rd3r´ρ(r¯)ρ(r¯´)|r¯r¯´|

W=12Φ(r¯)ρ(r¯)d3r

Mit ρ(r¯)=ε0E¯

folgt:

W=ε02R3Φ(r¯)E¯d3r=ε02[R3(Φ(r¯)E¯)d3rR3(Φ(r¯))E¯d3r]

Mit Hilfe des Gaußschen Satz folgt dann:

W=ε02[S(Φ(r¯)E¯)df¯+R3E¯2(r¯)d3r]limr(Φ(r¯)E¯)=0

da die Größen ~ 1/3 bzw. 1/r² gehen

Also:

W=R3ε02E¯2(r¯)d3r=R3d3rw(r¯)

Somit folgt für die Energiedichte des elektromagnetischen Feldes:

w(r¯)=ε02E¯2(r¯)

Die Selbstenergie einer Punktladung ergibt sich zu

|E¯(r¯)|=q4πε0r2w(r¯)=ε02(q4πε0)21r4

und die Gesamtenergie ist folglich:

W=d3rw(r¯)=ε02(q4πε0)24π0r2dr1r40r2dr1r4=0dr1r2=[1r]0

Dies divergiert jedoch !! Beim Übergang von Punktladungen zu kontinuierlichen Ladungsverteilungen wird ij nicht mehr ausgeschlossen. Das bede4utet, zusätzlich zur Wechselwirkungsenergie wird die Energie berücksichtigt, die Zum Aufbau der Punktladung durch Zusammenführung aus dem Unendlichen benötigt wird, mitgenommen.

Dies ist jedoch bei einer Punktladung unendlich viel. Also ist der begriff der P8unktladung in einem Widerspruch zum feldtheoretischen Begriff der Energiedichte ( wen wunderts ?)

Leiter in der Elektrostatik

Elektrischer Leiter = Materie, mit quasi frei beweglichen Elektronen. Ein elektrisches Feld im Inneren eines Leiters übt dann eine Kraft auf die frei beweglichen Elektronen aus:

F¯(r¯)=qE¯(r¯)


Dadurch werden die Ladungen verschoben. Es folgt, dass ein kompensierendes Feld E¯´(r¯) aufgebaut wird, bis F¯=0 , also E¯´E¯=0

Anfangssituation:

Endsituation:

Für das Innere des Leiters folgt:

E¯res.(r¯)=0E¯res.(r¯)=Φ(r¯)=0Φ(r¯)=const

im Inneren des Leiters.

Man sagt: die Leiteroberfläche ist eine sogenannte Äquipotenzialfläche !

Allgemein gilt:

E¯(r¯)Φ(r¯)=const

Somit steht das elektrische Feld immer senkrecht auf der Leiteroberfläche ! Vor allem beim Übergang zwischen einem Leiter und dem Vakuum !

Allgemein gilt:

ε0E¯(r¯)=ρ(r¯)

Hier:

E¯(r¯)=0ρ(r¯)=0

Das heißt: es existieren keine elektrischen Ladungen im Inneren eine Leiters !

Flächenladungsdichte auf Leiteroberflächen:


ε0Vd3rE¯(r¯)=Vd3rρ(r¯)=Vdf¯E¯(r¯)V=df¯Δs

Mit

df¯0Δs0

folgt:

Vdf¯E¯(r¯)dfn¯E¯n¯E¯=E,dan¯Normalenvektorn¯||E¯

Also:

Vd3rρ(r¯)dfρ(r¯)Δsρ(r¯)Δs=σ(r¯)

= Flächenladungsdichte !!

Also gilt für das elektrische Feld auf der Leiteroberfläche:

Vd3rρ(r¯)dfρ(r¯)ΔsE(r¯)=1ε0σ(r¯)n¯

Allgemein gilt für Flächenladungen:


En´´En´=1ε0σ(s)

Man bezeichnet En´´En´ als Flächendivergenz analog zur "Volumendivergenz" E¯=1ε0ρ(r¯)

Dies ist ein Sprung der Normalkomponente von E¯ beim Durchgang durch eine geladene Fläche

Die Tangentialkompoente von E dagegen ist stetig beim Durchgang durch geladene Flächen

Beweis:


FE¯ds¯=F×E¯df¯=0

F=dldhdl0dh0

(Et´´Et´)dl=0Et´´Et´=0

En´´En´=1ε0σ(s)

Randwertaufgaben der Elektrostatik mit Leitern

  1. Grundaufgabe:

Gegeben sind Leiter Lα mit den Oberflächen Sα

α=1,2,..,n , die auf den Potenzialen Φα liegen. Die Raumladungsdichte im Außenraum V ist ρ(r¯) . Gesucht ist Φ(r¯) als Lösung der Poissongleichung ΔΦ(r¯)=1ε0ρ(r¯)

zu den gegebenen Randbedingungen

Φ(r¯)|Sα=ΦαlimrΦ(r¯)=0

außerdem: Gesamtladungen Qα auf den Leitern. Dies ist das Dirichletsche Randwertproblem Beispiel: 2 Leiterschleifen mit Potenzial Phi1/ Phi 2 auf den Oberflächen S1 und S2, die im Außenraum V mit der Ladungsdichte ρ(r¯) liegen.

Formale Lösung:

Φ(r¯)=Vd3r´G(r¯r¯´)ρ(r¯´)+ε0α=1nΦαSαdf¯´r´G(r¯r¯´)

Dabei ist die Greensche Funktion G(r¯r¯´) die Lösung von ΔG(r¯r¯´)=1ε0δ(r¯r¯´) zu den Randbedingungen

G(r¯r¯´)|r¯Sαr¯´V=0

limrG(r¯r¯´)=0

Somit ist G(r¯r¯´) das Potenzial am Ort r¯ einer Punktladung am Ort r¯´ .

Beweis:

Aus dem Gaußschen Satz

Vdf¯v¯=Vd3rv¯

folgt mittels der Funktion

v¯=ϕψ

Vdf¯(ϕψ)=Vd3r(ϕψ)=Vd3rϕψ+ϕΔψ

v¯=ψϕ

Vdf¯(ψϕ)=Vd3rϕψ+ψΔϕ

Also:

Greenscher Satz:

Vdf¯(ϕψψϕ)=Vd3rϕΔψψΔϕ

Nun kann man einsetzen:

ϕ(r¯):=G(r¯r¯´)ψ(r¯):=Φ(r¯)V=α=1nSα

Bleibt zu zeigen:

ΔΦ(r¯)=1ε0Φ(r¯)=Vd3r´G(r¯r¯´)ρ(r¯´)+ε0α=1nΦαSαdf¯´r´G(r¯r¯´)


Vdf¯Φ(r¯)rG(r¯r¯´)Vdf¯G(r¯r¯´)rΦ(r¯)=1ε0[Vd3rΦ(r¯)δ(r¯r¯´)Vd3rG(r¯r¯´)ρ(r¯)]

Vdf¯G(r¯r¯´)rΦ(r¯)=0wegenG|r¯Sα=0Vd3rΦ(r¯)δ(r¯r¯´)=Φ(r¯´)

Für Vdf¯Φ(r¯)rG(r¯r¯´) setzen wir α=1nSαdf¯Φ(r¯)rG(r¯r¯´)

Dies führt deshalb zu einem Vorzeichenwechsel, da df¯ stets nach außen zeigt .

Also:

Φ(r¯´)=Vd3rG(r¯r¯´)ρ(r¯)+ε0α=1nΦαSαdf¯rG(r¯r¯´)

Zeige:

Φ(r¯)=Vd3r´G(r¯r¯´)ρ(r¯´)+ε0α=1nΦαSαdf¯´r´G(r¯r¯´)ΔΦ(r¯)=1ε0ρ

im Inneren von V und

Φ(r¯)|Sα=Φα , erfüllt also die Randbedingungen.

Δr´Φ(r¯´)=Vd3rΔr´G(r¯r¯´)ρ(r¯)+ε0α=1nΦαSαdf¯rΔr´G(r¯r¯´)Δr´G(r¯r¯´)=1ε0δ(r¯r¯´)δ(r¯r¯´)=0,dar¯Sα,r¯´VVε0α=1nΦαSαdf¯rΔr´G(r¯r¯´)=0Δr´Φ(r¯´)=Vd3rΔr´G(r¯r¯´)ρ(r¯)=Vd3r1ε0δ(r¯r¯´)ρ(r¯)=ρ(r¯´)ε0

Dabei

ε0α=1nΦαSαdf¯rΔr´G(r¯r¯´) als Anteil der Lösung, die die homogene Poissongleichung lösen, ohne Ladungsdichte

Vd3rΔr´G(r¯r¯´)ρ(r¯) dagegen löst gerade die inhomogene Poisson- Gleichung

Randbedingungen:

Φ(r¯´)|r¯´Sβ=Vd3rG(r¯r¯´)|r¯´Sβρ(r¯)+ε0α=1nΦαSαdf¯rG(r¯r¯´)|r¯´SβG(r¯r¯´)|r¯´Sβρ(r¯)=0Φ(r¯´)|r¯´Sβ=ε0α=1nΦαSαdf¯rG(r¯r¯´)|r¯´Sβ=ε0Vdf¯Φ(r¯)rG(r¯r¯´)|r¯´Sβ

Auch hier: Vorzeichenwechsel, da df nach außen zeigt:


Das Innere der Ellipse ist die Leiterfläche , die vom Leiter Lα eingeschlossene Fläche . Mit dem Gaußschen Satz folgt:

Φ(r¯´)|r¯´Sβ=ε0Vdf¯Φ(r¯)rG(r¯r¯´)|r¯´Sβ=ε0[Vdf¯G(r¯r¯´)|r¯´SβrΦ(r¯)+Vd3r(Φ(r¯)|r¯´SβΔrG(r¯r¯´)G(r¯r¯´)|r¯´SβΔrΦ(r¯))]G(r¯r¯´)|r¯´Sβ=0Φ(r¯´)|r¯´Sβ=ε0Vd3r(Φ(r¯)|r¯´SβΔrG(r¯r¯´))=Vd3r(Φ(r¯)|r¯´Sβ(1ε0δ(r¯r¯´)))=Vd3r(Φ(r¯)|r¯´Sβδ(r¯r¯´))=Φ(r¯´)|r¯´Sβ=Φβ

Ladung:

Q=Sαdfσ=ε0Sαdfn¯E¯dfn¯=df¯Q=ε0Sαdf¯E¯=ε0Sαdf¯Φ

Konstruktion der Greenschen Funktion

Für Leiteroberflächen mit hoher Symmetrie bietet sich die Methode der Bildladungen an ! ( Spiegelladungsmethode). Dabei wählt man eine fiktive Bildladung q´ bei r¯´´ im Leiter, so dass das Potenzial beider Ladungen auf der Leiteroberfläche verschwindet: q´=-q

G(r¯r¯´)=14πε0(1|rr´|1|rr´´|)



  1. Grundaufgabe

Gegeben: Gegeben sind Leiter Lα mit den Oberflächen Sα

α=1,2,..,n , die mit Qα geladen sind. Die Raumladungsdichte im Außenraum V ist ρ(r¯) . Gesucht: Gesucht ist Φ(r¯) als Lösung der Poissongleichung ΔΦ(r¯)=1ε0ρ(r¯)

und Φα . Lösung:

Das Problem kann auf die erste Grundaufgabe zurückgeführt werden durch Ausnutzung eines Zusammenhangs zwischen Φα und Qα

Es gilt:

Qα=β=1nCαβΦβα=1,..,n

Mit den Kapazitätskoeffizienten Cαβ .

Beweis:

Qα=ε0Sαdf¯Φ(r¯)

Qα=ε0Sαdf¯rVd3rG(r¯r¯´)ρ(r¯´)=ε02Sαdf¯rβ=1nΦβSβdf¯´r´G(r¯r¯´)Qα=ε0Lαd3rVd3r´ΔrG(r¯r¯´)ρ(r¯´)β=1nΦβε02Sαdf¯rSβdf¯´r´G(r¯r¯´)ΔrG(r¯r¯´)=1ε0δ(r¯r¯´)=0fu¨rr¯Lα,r¯´V,ε02Sαdf¯rSβdf¯´r´G(r¯r¯´)=:CαβQα=β=1nΦβε02Sαdf¯rSβdf¯´r´G(r¯r¯´)=β=1nCαβΦβ

Aus der Symmetrie

G(r¯r¯´)=G(r¯´r¯)

was aus der Greenschen Formel folgt mit ψ=G(r¯r¯´)ϕ=G(r¯´r¯)

folgt

Cαβ=Cβα

Einheit der Kapazität ist

1F=1CV=1Farad

nach M. Faraday , 1791-1867

Betrachte speziell einen einzelnen Leiter mit Potenzial Φl

Für die Kapazität des Leiters gilt dann:

C=QΦl

Beispiel: Plattenkondensator:

Zwei Kondensatorplatten befinden sich auf dem Potenzial Φ1,Φ2


Es gilt:

Q1=C11Φ1+C12Φ2Q1=C21Φ1+C22Φ2C12=C21=C´12SymmetrieC11=C22=C

Spezialfall: Q1+Q2=0

Q=CΦ1+C´Φ2Q=C´Φ1+CΦ20=(C+C´)(Φ1+Φ2)C=C´=QΦ1Φ2(1)

Das E-Feld existiert fast nur zwischen den Platten Also:

σ=QF=ε0E=const.(2)Φ(x)=Ex+Φ0Φ1Φ2=E(x2x1)(3)(x2x1):=aC=C´=QΦ1Φ2=QEa=ε0Fa

Betrachten wir nun die Lösung der zweiten Grundaufgabe:

Cαβ=Cβα ist eine positiv definite Matrix und damit nicht singulär. Also können wir die Inverse suchen:

Φα=β=1nCαβ1Qβ

Eingesetzt in die Lösung der ersten Grundaufgabe liefert dies Φ(r¯) für gegebene Qβ,ρ(r¯)

Damit ist dann die zweite Grundaufgabe gelöst !

Energie des Feldes im Außenraum:

für ρ(r¯)=0

W=ε02Vd3r(E¯(r¯))2

Betrachten wir nun eine differenzielle Änderung der Randbedingungen auf den Lα

QαQα+δQαΦαΦα+δΦα

Lösung

Φ(r¯)Φ(r¯)+δΦ(r¯)

Räumliche Anordnung ungeändert ermöglicht die Vertauschung von

δ, :

ΔΦ(r¯)=0ΔδΦ(r¯)=0 in V ( Außenraum)

E¯(r¯)=Φ(r¯)δE¯(r¯)=δΦ(r¯)

δW=ε02Vd3r(2E¯(r¯)δE¯(r¯))=ε0Vd3r(Φ(r¯)δE¯(r¯))(Φ(r¯)δE¯(r¯))=(Φ(r¯)δE¯(r¯))Φ(r¯)δE¯(r¯)δE¯(r¯)=δE¯(r¯)=0,daρ=0

im Außenraum !

δW=ε0Vd3r(Φ(r¯)δE¯(r¯))=ε0αSαdf¯(Φ(r¯)δE¯(r¯))

Als Umformung mit dem Gaußschen Satz

Auch hier: Vorzeichenwechsel, da df an allen Sα in den Außenraum nach außen zeigt:


Wegen Φ(r¯)|Sα=Φα

δW=ε0αΦαSαdf¯δE¯(r¯)=αΦαδQα

Mit Qα=β=1nCαβΦβα=1,..,n

δW=ε0αΦαSαdf¯δE¯(r¯)=αΦαδβ=1nCαβΦβ=α,β=1nΦαCαβδΦβα,β=1nΦαCαβδΦβ=12{α,β=1nΦβCβαδΦα+α,β=1nΦαCαβδΦβ}Cβα=CαβδW=12α,β=1nCαβ{ΦβδΦα+ΦαδΦβ}=δ{12α,β=1nCαβΦαΦβ}

Damit ist jedoch die Feldenergie gefunden als

W={12α,β=1nCαβΦαΦβ}