Freie Wellenausbreitung im Vakuum

From testwiki
Revision as of 00:27, 29 August 2010 by Schubotz (talk | contribs) (Die Seite wurde neu angelegt: „<noinclude>{{Scripthinweis|Elektrodynamik|4|1}}</noinclude> Betrachte einen Raumbereich ohne Quellen: <math>\rho =0</math> <math>\bar{j}=0</math> Damit: <mat…“)
(diff) ← Older revision | Latest revision (diff) | Newer revision → (diff)
Jump to navigation Jump to search


{{#set:Urheber=Prof. Dr. E. Schöll, PhD|Inhaltstyp=Script|Kapitel=4|Abschnitt=1}} Kategorie:Elektrodynamik __SHOWFACTBOX__


Betrachte einen Raumbereich ohne Quellen:

ρ=0

j¯=0

Damit:

#Φ=1ε0ρ=0#Φ=0

#A¯=μ0j¯=0#A¯=0

Dies sind die homogenen Wellengleichungen in Lorentz- Eichung

Wegen

E¯=Φ(r¯,t)tA¯(r¯,t)B¯=×A¯(r¯,t)

gilt auch

#E¯=0#B¯=0

Dies folgt auch direkt aus

×B¯=ε0μ0E¯˙×E¯=B¯˙mitE¯=0(Δε0μ02t2)E¯=0

Allgemeine Lösung von u(r¯,t)=0

u(r¯,t)=F(k¯r¯ϖt)

mit einer beliebigen , zweifach diffbaren Funktion F(ϕ) und ϖ=c|k¯| ( dÁlembertsche Lösung) Beweis:

#F(k¯r¯ϖt)=(k¯2ϖ2c2)F´´(ϕ)=0

Nebenbemerkung: F(ϕ) muss nicht periodisch in ϕ sein ! Gegenbeispiel sind solitäre Lösungen / solitäre Wellen = Solitonen :


Der Wellenvektor k¯ zeigt in Ausbreitungsrichtung:


Es gilt: ϕ(r¯,t)=k¯

Die markierten Flächen sind sogenannte Phasenflächen. Dies sind Flächen konstanter Phase:

k¯r¯ϖt=ϕ(r¯,t)=const!

Somit ergibt sich für ebene Wellen die Bedingung:

k¯(r¯1k2k¯(ϖt+ϕ))=0

Die Ausbreitung der Orte konstanter Phase folgt der Bedingung:

r¯(t)=1k2k¯(ϖt+ϕ)

Somit ergibt sich die Phasengeschwindigkeit

vph=dr¯(t)dt|ϕ=const=k¯k2ϖ=ck¯kk¯k:=n¯

spezielle Lösung: Harmonische Ebene Welle

u(r¯,t)=u~(k¯)ei(k¯r¯ϖt)

mit der komplexen Amplitude

u~(k¯)

Die lineare Superposition der Wellen ist wegen der Linearität möglich und lautet formal für die allgemeine Dispersionsrelation ϖ(k¯)

u(r¯,t)=d3ku~(k¯)ei(k¯r¯ϖ(k¯)t)

Literatur: Vergleiche FK Brillouin, L. Wave propagation and group velocity

Sei

u~(k¯) um k¯0 herum lokalisiert:

So ergibt sich ein Wellenpaket , welches im Ortsraum lokalisiert ist !

Denn: Die Taylorentwicklung der Phase um k¯0 ergibt

ϖ(k¯)ϖ(k¯0)+(k¯k¯0)kϖ(k¯)|k¯=k¯0+12!(k¯k¯0)2(k)2ϖ(k¯)|k¯=k¯0+...kϖ(k¯)|k¯=k¯0=v¯gϖ(k¯)ϖ(k¯0)+(k¯k¯0)v¯g

Diese lineare Näherung ergibt nun gerade

u(r¯,t)=ei(k¯0r¯ϖ0t)d3k~u~(k¯0+k¯~)eik¯~(r¯v¯gt)k¯~=k¯k¯0

Dies ist zu interpretieren als

ei(k¯0r¯ϖ0t) eine Trägerwelle mit der Phasengschwindigkeit v¯ph=ϖ0k0

d3k~u~(k¯0+k¯~)eik¯~(r¯v¯gt) als Einhüllende, deren Maximum sich mit der Gruppengeschwindigkeit

v¯g=kϖ(k¯) bewegt:


Wir erhalten die Dispersionsrelation ϖ(k¯)

elektromagnetische Wellen im Vakuum: ϖ(k¯)=c|k¯|v¯g=ck¯|k¯|=v¯ph=1ε0μ0n¯

es gibt also keine Dispersion ( kein zerfließen!)

Im Gegensatz zu elektromagentischen Wellen in dispersiven Medien oder quantenmechanischen Materiewellen im Vakuum !

Polarisation

Betrachte eine elektromagnetische Welle:

E¯(r¯,t)=E¯0ei(k¯r¯ϖt)B¯(r¯,t)=B¯0ei(k¯r¯ϖt)

Allgemein gilt:

E¯(r¯,t) heißt transversal, wenn E¯(r¯,t)=0 ( quellenfrei)

ik¯E¯(r¯,t)=0k¯E¯(r¯,t)

E¯(r¯,t) heißt longitudinal, wenn ×E¯(r¯,t)=0 ( wirbelfrei)

ik¯×E¯(r¯,t)=0k¯||E¯(r¯,t)

Für ρ=0 ist wegen E¯(r¯,t)=0 das elektrische Feld transversal. Wegen B¯(r¯,t)=0 ist das magnetische Feld stets transversal !

Weiter folgt aus:

×E¯(r¯,t)+B¯˙=0

dass die transversale Komponente des elektrischen Feldes durch die zeitliche Änderung des Magnetfeldes gegeben ist !

×E¯(r¯,t)+B¯˙=0(ik¯×E¯0iϖB¯0)ei(k¯r¯ϖt)=0ϖ=c|k¯|B¯0=1ck¯|k¯|×E¯0:=1cn¯×E¯0

Folglich bilden k¯,E¯0,B¯0 ein Rechtssystem !

Die Richtung von {E¯0,B¯0} legt die Polarisation fest:

Sei k¯||e¯3 - Achse, also:

E¯0=E01e¯1+E02e¯2E0i=aieiδiCai,δiRi=1,2

Das physikalische Feld ergibt sich zu E¯1(r¯,t)={a1ei(δ1+k¯r¯ϖt)}=a1cos(ϕ+δ1)ϕ:=k¯r¯ϖt

und

E¯2(r¯,t)={a2ei(δ2+ϕ)}=a2cos(ϕ+δ2)

Aus

E¯1a1(r¯,t)=cosϕcosδ1sinϕsinδ1E¯2a2(r¯,t)=cosϕcosδ2sinϕsinδ2

Kann ϕ und somit (r¯,t) eliminiert werden:

E¯1a1sinδ2E¯2a2sinδ1=cosϕsin(δ2δ1)E¯1a1cosδ2E¯2a2cosδ1=sinϕsin(δ2δ1)12+22(E¯1a1)2+(E¯2a2)22E¯1a1E¯2a2cos(δ2δ1)=sin2(δ2δ1)

Dies ist jedoch eine Ellipsengleichung für E¯1,E¯2


Der Feldvektor E¯(r¯,t) läuft als Funktion von ϕ auf einer Ellipse senkrecht zu k¯ um die Achse der Ausbreitungsrichtung. Man spricht von elliptischer Polarisation:


Dabei entspricht die Darstellung dem Ortsvektor r¯ für eine feste Zeit t oder der vorhergehenden zeit -t für einen festen Ort r¯ .

Spezialfälle:

Linear polarisierte Welle:

δ1=δ2+nπsin(δ2δ1)=0,cos(δ2δ1)=±1E¯1a1±E¯2a2=0

Dies ist jedoch eine Geradengleichung:

E¯(r¯,t)=E¯0cosϕ(r¯,t)

mit reeller Amplitude

E¯0

Zirkular polarisierte Welle

a1=a2=aδ1=δ2+(2n+1)π2sin(δ2δ1)=±1,cos(δ2δ1)=0E¯12+E¯22=a2

Dies entspricht der Überlagerung zweier linear polarisierter Wellen, die um π2 phasenverschoben sind ! Der Feldvektor des elektrischen Feldes läuft auf einem Kreis um

E¯(r¯,t)=a(cosϕ±sinϕ)

Je nach Vorzeichen spricht man von links- bzw. rechtszirkular polarisiertem Licht:

Dabei läuft B¯(r¯,t) dem E¯(r¯,t) - Vektor um π2 verschoben nach bzw. voraus !

Energiedichte der elektromagnetischen Welle:

E¯0(r¯,t) reell: E¯(r¯,t)=E¯0cos(k¯r¯ϖt)B¯(r¯,t)=B¯0cos(k¯r¯ϖt)

mit

B¯0=1cn¯×E¯0

Die Energiedichte ergibt sich gemäß

w=ε02E¯2+12μ0B¯2=ε02E¯2+12μ0c2E¯2=2ε02E¯2

Für die Energiestromdichte gilt:

S¯=1μ0E¯×B¯S¯=1cμ0E¯×(n¯×E¯)=ε0μ0E¯2n¯=cε0E¯2n¯=cwn¯

Also: Die Energie wird mit Lichtgeschwindigkeit in Richtung n¯=k¯|k¯| transportiert Für ine Kugelwelle: E¯(r¯,t)=1rE¯0cos(k¯r¯ϖt) verteilt sich die Energie auf eine Kugelschale:

für die Energie in einer Kugelschale mit dem Radius r und der Dicke dr gilt:

W(r)=4πr2drε0E¯2(r¯,t)

Dabei kann der Exponent der Feldfunktion zeitlich gemittelt werden ( sinus²) und es ergibt sich ein Faktor 1/2:

W(r)=4πr2drε0E¯2(r¯,t)=2πr2drε0E¯02r2=const.