Bifurkationen

From testwiki
Revision as of 00:51, 29 August 2010 by Schubotz (talk | contribs) (Die Seite wurde neu angelegt: „<noinclude>{{Scripthinweis|Mechanik|7|3}}</noinclude> Sei der Fluß von einem Kntrollparametr µ abhängig, so zeigt sich, dass sich die Zahl der Attraktoren be…“)
(diff) ← Older revision | Latest revision (diff) | Newer revision → (diff)
Jump to navigation Jump to search


{{#set:Urheber=Prof. Dr. E. Schöll, PhD|Inhaltstyp=Script|Kapitel=7|Abschnitt=3}} Kategorie:Mechanik __SHOWFACTBOX__



Sei der Fluß von einem Kntrollparametr µ abhängig, so zeigt sich, dass sich die Zahl der Attraktoren bei einem kritischen Wert µc schlagartig ändern kann.

Es treten dann sogenannte Bifurkationen auf ( "Verzweigungen" der Lösungsmannigfaltigkeit).

Notwendige Voraussetzung für diesen Prozess ist jedoch Nichtlinearität !

Bifurkationspunkte sind oft verknüpft mit Stabilitätswechsel. Das bedeutet, die lineare Stabilität der Fixpunkte im Falle lokaler Bifurkationen muss untersucht werden.

Klassifizierung einfachster Bifurkationen:

Eigenwert- Null - Bifurkation

λ<0λ>0


stabiler Fixpunkt ( Knoten) -> instabilen Fixpunkt ( Sattelpunkt für n2 )

detA>0 -> detA<0

A1) Sattel- Knoten- Bifurkation

einfachster Fall:


x˙=μx2


x*=±μ

Fixpunkte existieren also nur für

μ0


δx˙=2x*δx


Somit existieren:


λ1>0

und

λ2<0

für

x*=±μ


A2) Transkritische Bifurkation

x˙=μxx2


x*=μ,0


δx˙=(μ2x*)δxλ={μμ

Stabilitätswechsel bei µc=0


A3) Stimmgabelbifurkation (pitchfork bifurcation)

superkritisch:


x˙=μxx3


x*=±μ,0

für

μ0 zwei Fixpunkte, sonst einer


δx˙=(μ3x*2)δxλ={μ2μ

zum Eigenwert µ ist der Fixpunkt stabil für µ<0 und zu -2µ stabil für µ>0


subkritisch


x˙=μx+x3


x*=±i|μ|,0

mit den ersten beiden Fixpunkten nur für µ<0, ansonsten , für µ>0 existiert nur x*=0

Stabil ist jedoch lediglich der Fixpunkt x*=0 für µ<0:

  1. Hopf- Bifurkation


stabiler Fokus

 instabiler Fokus mit Grenzzyklus


λ1,2=λ0±iω

 mit:

λ0<0λ0>0


stabiler Fokus instabiler Fokus mit Grenzzyklus

Übergang vom stabilen Fokus zum instabilen Fokus mit Grenzzyklus

sei n=2:

tr A < 0 ( stabiler Fokus)

 tr A > 0 ( instabiler Fokus)

( Voraussetzung: det A >0 )

mindestens n=2 nötig !

Deterministisches Chaos

Deterministische, aber ungeordnete Bewegung im Langzeitverhalten von Systemen mit n3

( autonom):

Seltsamer ( chaotischer) Attraktor

komplexes, irreguläres Verhalten kann verschiedene Ursachen haben, die sich im zeitlichen verhalten einer Observablen oft schwer unterscheiden lassen.

Als Unterscheidungskriterien bieten sich an:

quasiperiodisch deterministisches Chaos stochastisches Rauschen

wenige dynamische Freiheitsgrade: viele mikroskopische Freiheits-

niedrigdimensionaler Phasenraum grade. ( Statistisches Ensemble)


Attraktor: Torus Td

d=2,3,4,...	seltsamer Attraktor, fraktale Dimension

f~1024


Autokorrelationsfunktion x(t)x(t+τ):=limT12TTTx(t)x(t+τ)dτ


periodisch in τ

0

für

τ

=0

für

τ>τc


Fourierspektrum ( bzw. Leistungsspektrum):

S(ω)=12π+x(t)x(t+τ)eiωτdτ


diskrete Frequenzen ω1,ω2,ω3,... b r e i t e s F r e q u e n z b a n d

Instabilität der Bewegung bei kleinen

Störungen der Anfangsbedingungen

typische universelle

Bifurkationszenarien

Def.: Eine Bewegung heißt chaotisch, wenn sie empfindlich von den Anfangsbedingungen abhängt.

Quantitative Formulierung der Stabilität gegenüber kleinen Variationen der Anfangsbedingungen:

Bahnstabilität / Orbitale Stabilität

bahnstabil: Alle benachbarten Bahnen bleiben in einer ε

- Röhre um

Φ(t,x¯0)


Aymptotisch bahnstabil:

Der Abstand benachbarter Bahnen geht gegen Null für t-> unendlich

Ljapunov- stabil


Für DASSELBE t gilt: |Φ(t,x¯0)Φ(t,y¯0)|0

für t-> unendlich ( t gleicher Zeitpunkt auf beiden Bahnen)

Linearisierung in der Nähe der Lösungskurve Φ(t,x¯0)


δx˙i=k=1nFixk(x¯(t),t)δxkFixk(x¯(t),t):=Aik(t)


Dabei:


λk(t)zuAik(t)

Eigenwerte und zugehörige Eigenvektoren

ξ¯(k)(t)


Formale Lösung:


δx¯(t)=e0tdt´A(t´)δx¯(0)


Dies ist die Zeitentwicklung einer infinitesimalen Kugel um x¯0 , also ein n-dimensionaler Ellipsoid mit den Hauptachsen pk(t)~pk(0)eλkt


Definition: Stabilität ist bestimmt durch die Ljapunov-Exponenten λ¯k:=limt1tlnpk(t)pk(0)


Nebenbemerkung: Sei λ der führende ( größte) Ljapunov- Exponent


λ:=limsupt1tln|x¯(t)y¯(t)|

|Φ(t,x¯0)Φ(t,y¯0)|~eλt


Das heißt, der Abstand der anfangs leicht auseinanderliegenden Phasenraumkurven wächst mit eλt .

Für λ <0: kleine Abweichungen der Anfangsbedingungen werden exponenziell gedämpft


λ >0: die benachbarten Bahnen laufen exponenziell auseinander ( Kriterium für Chaos)

Für den chaotischen Attraktor im R3 gilt:

Auf dem Attraktor: λ¯1>0 auf dem Attraktor: chaotische Bewegung


λ¯2=0

Bifurkationspunkte


λ¯3<0

Von außen Annäherung an den Attraktor ( Abstand verringert sich exponenziell).

Beispiel für ein Ljapunov- Spektrum: