Wahrscheinlichkeitsbegriff
65px|Kein GFDL | Der Artikel Wahrscheinlichkeitsbegriff basiert auf der Vorlesungsmitschrift von Franz- Josef Schmitt des 1.Kapitels (Abschnitt 1) der Thermodynamikvorlesung von Prof. Dr. E. Schöll, PhD. |
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{{#set:Urheber=Prof. Dr. E. Schöll, PhD|Inhaltstyp=Script|Kapitel=1|Abschnitt=1}} Kategorie:Thermodynamik __SHOWFACTBOX__
- Ereignis
- Messergebnis von Observablen (event) oder fester Mikrozustand (der realisiert wird).
Ereignisse bilden einen Abelschen Verband{{#set:Fachbegriff=Abelschen Verband|Index=Abelschen Verband}} (Ereignisalgebra)
Merke: Ereignisalgebra = Abelscher verband
mit Mengentheoretischen Verknüpfungen
Vereinigung (oder) und Durchschnitt (und)
(Kommutativitätsgesetz)
Assoziativität
(Verschmelzungsgesetz)
Distributivgesetz
Existenz der Eins (sicheres Ereignis) und Existenz des Nullelements: "leeres Ereignis"
Existenz des Komplements
Induzierte Halbordnung
Also: menge A liegt in B
Vollständig disjunkte Ereignismenge ( sample set)
Beispiel:
Ereignismenge
Bemerkung: Diese Menge M ist keine Algebra, da
Wahrscheinlichkeit
Empirische Definition
mit
relative Häufigkeit des Ereignisses A
N(A) ist die Zahl der Experimente mit dem Ergebnis A
N ist die Zahl der Experimente insgesamt
axiomatische Definition ( Kolmogoroff)
( Boolscher Verband)
Sei
das sichere Ereignis.
Dann erfüllt die Wahrscheinlichkeit P(A)
die Axiome:
Für disjunkte Ereignisse:
Folgerung
Zerlegung in disjunkte Ereignisse
für beliebige A1, A2:
Also folgt für Wahrscheinlichkeiten:
Also:
Speziell
bedingte Wahrscheinlichkeit
Die Bedingte Wahrscheinlichkeit ( A unter der Bedingung, dass B), ergibt sich gemäß
Also A unter der Bedingung, dass B eingetreten ist !
Falls A von B unabhängig ist, so gilt:
Nebenbemerkung, ebenso gilt:
Zufallsvariablen
Eine Zufallsvariable ist gegeben durch
- eine Menge M von vollständig disjunkten Ereignissen ( sample set)
- eine Wahrscheinlichkeitsverteilung
- über M
es gilt die Normierung
Definiert man sich dies für eine kontinuierliche Menge, also
,
so gilt:
definiert eine Wahrscheinlichkeitsdichte oder auch Wahrscheinlichkeitsverteilung
.
Übergang zu diskreten Ereignissen:
mit Normierung
Physikalische Interpretation
Die Wahrscheinlichkeitsverteilung kann man sich realisiert denken durch ein Ensemble von vielen äquivalenten Systemen, also durch eine Dichteverteilung
der Mitglieder des Ensembles mit Werten zwischen x und x+dx
Verallgemeinerung auf d Zufallsvariablen
Die Normierung geschieht dann in einem d- Dimensionalen Raum.
Mittelwert ( Erwartungswert) einer Zufallsvariablen x:
für eine beliebige Funktion f(x):
Nebenbemerkung
Der Mittelwert ist ein lineares Funktional
Linearität:
Unkorrelierte Zufallsvariable:
x1 und x2 heißen unkorreliert, falls
Dann gilt:
Beweis:
Merke: In Bezug auf die Wahrscheinlichkeitsverteilungen ist unkorreliert gleichbedeutend mit separabel _> die Phasen werden addiert !
Sind die Zustände verschränkt, so können die Phasen nicht addiert werden.
Die Einführung einer Symplektik ist nötig ! ( siehe unten).
Zusammenhang zwischen Wahrscheinlichkeitsverteilung und Mittelwerten
Wir verstehen als n.tes Moment einer Wahrscheinlichkeitsverteilung:
Momentenerzeugende:
Durch die Angabe aller nicht verschwindender Momente ist eine Wahrscheinlichkeitsverteilung vollständig festgelegt !
Verallgemeinerung auf d Zufallsvariablen:
Kumulante
ist definiert durch die Kumulantenerzeugende:
Eigenschaft
Kumulanten sind ADDITIV für unkorrelierte Zufallsvariablen ( Dies gilt nicht für die Momente !!)
Beweis: seien x1, x2 unkorreliert:
Als Maß für die Breite einer Verteilung
Nichtdiagonalelemente verschwinden für unkorrelierte Zufallsvariablen. Denn dann: separieren die Momente der WSK- Verteilung ! Siehe oben
- Korrelationsmatrix beschreibt die qm- Korrelationen über ihre Außerdiagonalelemente
Zusammenhang zwischen Kumulanten und Momenten:
Gaußverteilung / Normalverteilung
Mit Sigma als Standardabweichung
Normierung:
Wegen:
Nebenbemerkung, die Gaußverteilung ist bestimmt durch . Alle höheren Kumulanten verschwinden !