Lagrangegleichungen 2. Art: Difference between revisions
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| Ziel ist es, diese Seite durch die gesamte  | Ziel ist es, diese Seite durch die gesamte {{FB|Kinetische Energie}} auszudrücken: | ||
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| Der T-abhängige Ausdruck ist jedoch in  | Der T-abhängige Ausdruck ist jedoch in <math>q_j</math> völlig frei variierbar. Somit ist keine lineare Abhängigkeit der Variationen über verschiedene j gegeben. | ||
| Jedes  | Jedes <math>q_j</math> ist für sich frei variierbar, so dass der Ausdruck auf der linken Seite für sich Null wird: | ||
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| {{Def| <math>\frac{d}{dt}\left( \frac{\partial }{\partial {{{\dot{q}}}_{k}}}T \right){{-}_{{}}}\left( \frac{\partial }{\partial {{q}_{k}}}T \right)={Q}_{k}\quad \quad k=1,....,f</math> heißt '''Lagrange- Gleichungen 2. Art'''|Lagrange- Gleichungen 2. Art}} | |||
| Die Lagrangegleichungen der zweiten Art können aus dem d ´Alembertschen Prinzip nur für '''holonome''' Zwangsbedingungen gewonnen werden (im Gegensatz zur Lagrangegleichung erster Art). | |||
| Die Lagrangegleichungen der zweiten Art können aus dem d ´Alembertschen Prinzip nur für  | |||
| Dies liegt daran, dass nur für '''holonome''' Zwangsbedingungen {{FB|generalisierte Koordinaten}} definiert werden können: | |||
| ==Spezialfall konservative Kräfte== | |||
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| * die genannte Lagrangegleichung L ist nicht eindeutig festgelegt | * die genannte Lagrangegleichung L ist nicht eindeutig festgelegt | ||
| * L=T-V ist nur  | * L=T-V ist nur '''eine''' mögliche Form | ||
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|    & T({{q}_{k}},{{{\dot{q}}}_{k}},t)=\frac{1}{2}\sum\limits_{i=1}^{N}{{{m}_{i}}{{\left( \sum\limits_{k=1}^{f}{\frac{\partial {{{\vec{r}}}_{i}}}{\partial {{q}_{k}}}{{{\dot{q}}}_{k}}+\frac{\partial {{{\vec{r}}}_{i}}}{\partial t}} \right)}^{2}}} \\ |    & T({{q}_{k}},{{{\dot{q}}}_{k}},t)=\frac{1}{2}\sum\limits_{i=1}^{N}{{{m}_{i}}{{\left( \sum\limits_{k=1}^{f}{\frac{\partial {{{\vec{r}}}_{i}}}{\partial {{q}_{k}}}{{{\dot{q}}}_{k}}+\frac{\partial {{{\vec{r}}}_{i}}}{\partial t}} \right)}^{2}}} \\ | ||
|   & T({{q}_{k}},{{{\dot{q}}}_{k}},t)=a+\sum\limits_{k=1}^{f}{{{b}_{k}}{{{\dot{q}}}_{k}}}+\sum\limits_{k,l=1}^{f}{{{c}_{kl}}{{{\dot{q}}}_{k}}{{{\dot{q}}}_{l}}} \\ |   & T({{q}_{k}},{{{\dot{q}}}_{k}},t)=a+\sum\limits_{k=1}^{f}{{{b}_{k}}{{{\dot{q}}}_{k}}}+\sum\limits_{k,l=1}^{f}{{{c}_{kl}}{{{\dot{q}}}_{k}}{{{\dot{q}}}_{l}}} \\ | ||
| \end{align}</math> | \end{align}</math> | ||
| * Dabei ist die kinetische Energie nur für skleronome Zwangsbedingungen eine '''homogene''' Bilinearform in | |||
| * Dabei ist die kinetische Energie nur für skleronome Zwangsbedingungen eine  | |||
| <math>{{\dot{q}}_{k\quad }}(a={{b}_{k}}=0)</math> | <math>{{\dot{q}}_{k\quad }}(a={{b}_{k}}=0)</math> | ||
| Anwendungsschema für Lagrangegleichungen zweiter Art: | ==Anwendungsschema für Lagrangegleichungen zweiter Art:== | ||
| Die Atwoodsche Fallmaschine | MISSING | ||
| {{Beispiel| | |||
| '''Die Atwoodsche Fallmaschine''' | |||
| Generalisierte Koordinate: q | Generalisierte Koordinate: q | ||
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|   &  \\ |   &  \\ | ||
| \end{align}</math> | \end{align}</math> | ||
| }} | |||
| {{Beispiel| | |||
| '''Beispiel 2:''' | |||
| Eine Masse m rotiert mit Winkelgeschwindigkeit w an einem Faden der Länge Ro, welcher mit Geschwindigkeit c durch ein Loch gezogen wird (rheonome Zwangsbedingung). | Eine Masse m rotiert mit Winkelgeschwindigkeit w an einem Faden der Länge Ro, welcher mit Geschwindigkeit c durch ein Loch gezogen wird (rheonome Zwangsbedingung). | ||
| Generalisierte Koordinate q ist der Winkel | '''Generalisierte Koordinate''' q ist der Winkel | ||
| <math>\phi </math> | <math>\phi </math> | ||
| : | : | ||
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| Somit haben wir eine Bewegungsgleichung für die Winkelgeschwindigkeit gefunden: | Somit haben wir eine '''Bewegungsgleichung für die Winkelgeschwindigkeit''' gefunden: | ||
| Line 195: | Line 191: | ||
| Bestimmung der Konstanten aus den Anfangsbedingungen liefert: | Bestimmung der Konstanten aus den Anfangsbedingungen liefert: | ||
| Drehimpuls: | '''Drehimpuls''': | ||
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| Das heißt, wie zu erwarten war, die Masse dreht sich immer schneller, je kürzer der Faden wird ( Drehimpulserhaltung !) | Das heißt, wie zu erwarten war, die Masse dreht sich immer schneller, je kürzer der Faden wird (Drehimpulserhaltung!)}} | ||
Revision as of 16:06, 28 August 2010
| 65px|Kein GFDL | Der Artikel Lagrangegleichungen 2. Art basiert auf der Vorlesungsmitschrift von Franz- Josef Schmitt des 1.Kapitels (Abschnitt 5) der Mechanikvorlesung von Prof. Dr. E. Schöll, PhD. | 
|}}
{{#set:Urheber=Prof. Dr. E. Schöll, PhD|Inhaltstyp=Script|Kapitel=1|Abschnitt=5}} Kategorie:Mechanik __SHOWFACTBOX__
Betrachten wir wieder das d'Alembertsche Prinzip:
Linke Seite:
Mit
und
Beweis für die letzte Deduktion:
Somit ergibt  sich für die linke Seite
Ziel ist es, diese Seite durch die gesamte Kinetische Energie{{#set:Fachbegriff=Kinetische Energie|Index=Kinetische Energie}} auszudrücken:
Somit folgt:
Der T-abhängige Ausdruck ist jedoch in  völlig frei variierbar. Somit ist keine lineare Abhängigkeit der Variationen über verschiedene j gegeben.
Jedes ist für sich frei variierbar, so dass der Ausdruck auf der linken Seite für sich Null wird:
| heißt Lagrange- Gleichungen 2. Art | 
{{#set:Definition=Lagrange- Gleichungen 2. Art|Index=Lagrange- Gleichungen 2. Art}}
Die Lagrangegleichungen der zweiten Art können aus dem d ´Alembertschen Prinzip nur für holonome Zwangsbedingungen gewonnen werden (im Gegensatz zur Lagrangegleichung erster Art).
Dies liegt daran, dass nur für holonome Zwangsbedingungen generalisierte Koordinaten{{#set:Fachbegriff=generalisierte Koordinaten|Index=generalisierte Koordinaten}} definiert werden können:
Spezialfall konservative Kräfte
Dies bedingt jedoch:
Wir können uns die Lagrangefunktion derart definieren, dass:
Es folgt:
Die sagenumwobene Lagrangegleichung 2. Art für konservative Kräfte !
Anmerkung:
- die genannte Lagrangegleichung L ist nicht eindeutig festgelegt
- L=T-V ist nur eine mögliche Form
- Dabei ist die kinetische Energie nur für skleronome Zwangsbedingungen eine homogene Bilinearform in
Anwendungsschema für Lagrangegleichungen zweiter Art:
MISSING
| Die Atwoodsche Fallmaschine Generalisierte Koordinate: q |