Beta-Zerfall: Difference between revisions
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(A, Z) | <math>\begin{align} | ||
(A, Z) | & \left( A,Z \right)&\to& \left( A,Z+1 \right)+{{e}^{-}}+\bar{\nu }&{{\beta }^{-}}-\text{Zerfall} \\ | ||
e + (A, Z) | & \left( A,Z \right)&\to& \left( A,Z-1 \right)+{{e}^{+}}+\nu &{{\beta }^{+}}-\text{Zerfall} \\ | ||
& {{e}^{-}}+\left( A,Z \right)&\to& \left( A,Z-1 \right)+{{e}^{-}}+\nu &{{e}^{-}}-\text{Einfang} \\ | |||
- | \end{align}</math> | ||
<math>{{\beta }^{+}}</math>-Zerfall und <math>e^-</math>-Einfang sind konkurrierende Vorgänge | |||
reduziert formuliert als | reduziert formuliert als | ||
n | |||
<math>\begin{align} | |||
p | & n&\to& p+{{e}^{-}}+\bar{\nu }&{{\beta }^{-}}-\text{Zerfall} \\ | ||
e- + p | & p&\to& n+{{e}^{+}}+\nu&{{\beta }^{+}}-\text{Zerfall} \\ | ||
- | & {{e}^{-}}+p&\to& n+{{e}^{-}}+\nu &{{e}^{-}}-\text{Einfang} \\ | ||
\end{align}</math> | |||
Beta-Zerfall energetisch möglich --> siehe Isobarenregel als Folgerung | |||
Beta-Zerfall energetisch möglich | |||
aus der Weizsäckerschen Massenformel S. 8 | aus der Weizsäckerschen Massenformel S. 8 | ||
[[Datei:13.1.beta.messung.png]] | [[Datei:13.1.beta.messung.png|miniatur|hochkant=2|zentriert]] | ||
Beim ß-Zerfall ist neben der Halbwertzeit | |||
Impulsspektrum der Elektronen (Positronen) meßbar. Ein theoretischer | |||
Ansatz muß die Form des Impulsspektrums | Beim ß-Zerfall ist neben der Halbwertzeit <math>t_{1/2} = \frac{0,69}{\lambda}</math> das Energie bzw. Impulsspektrum der Elektronen (Positronen) meßbar. Ein theoretischer | ||
Ansatz muß die Form des Impulsspektrums <math>\lambda(p_e)</math>, d. h. die | |||
Wahrscheinlichkeit für die Emission eines Elektrons (Positrons) | Wahrscheinlichkeit für die Emission eines Elektrons (Positrons) | ||
mit dem Impuls | mit dem Impuls <math>p_e</math> wiedergeben. Die Intergration über alle <math>\lambda(p_e)</math> ergibt | ||
die Gesamtübergangswahrscheinlichkeit | die Gesamtübergangswahrscheinlichkeit <math>\lambda=\int \lambda(p_e)d p_e </math> und damit | ||
die Halbwertzeit | die Halbwertzeit <math>t_{1/ 2}</math>. | ||
Fermi-Ansatz [Z. Physik 88, 161 (1934)] in Analogie zu elektromagnetischen | Fermi-Ansatz [Z. Physik 88, 161 (1934)] in Analogie zu elektromagnetischen | ||
Übergängen. Störungstheorie (Fermi Goldene Regel) | Übergängen. Störungstheorie (Fermi Goldene Regel) | ||
[[Datei:13.2.beta.fermi.ansatz.png]] | [[Datei:13.2.beta.fermi.ansatz.png|miniatur|Fermi-Ansatz | ||
<math>\lambda =\frac{2\pi }{h}{{\left| {{\mathcal{H}}_{if}} \right|}^{2}}\frac{dN}{d{{E}_{0}}}</math> | |||
]] | |||
Störungstheorie (Fermi Goldene Regel) | Störungstheorie (Fermi Goldene Regel) | ||
Wechselwirkungsoperatord(<math>\mathcal{H}</math>: | |||
<math><{{\mathcal{H}}_{if}}>=\int {{\psi }_{f}}\mathcal{H}{{\psi }_{i}}d\tau </math> | |||
Dichte der Endzustände dN/dEo | Dichte der Endzustände dN/dEo | ||
<math><{{\mathcal{H}}_{if}}>=\int \Phi _{\nu }^{*}\left( {{P}_{\nu }} \right)\Phi _{e}^{*}\left( {{P}_{e}} \right)\Phi _{f}^{*}\left( A,Z+1 \right)\mathcal{H}\Phi _{i}^{*}\left( A,Z \right)d\tau </math> | |||
<dtif> = Iq;:(PvGe)Oq;;(A, Z+~)dr | <dtif> = Iq;:(PvGe)Oq;;(A, Z+~)dr | ||
Leptonen-Wellenfunktionen Nukleonen-Wellenfunktionen | Leptonen-Wellenfunktionen Nukleonen-Wellenfunktionen | ||
(Integration wegen Nukleonen-WF nur über das Kernvolumen) | (Integration wegen Nukleonen-WF nur über das Kernvolumen) | ||
Bei Leptonen-WF Ansatz freier Teilchen, d. h. auslaufende ebene | Bei Leptonen-WF Ansatz freier Teilchen, d. h. auslaufende ebene | ||
--+-> | --+-> |
Revision as of 23:48, 1 June 2011
65px|Kein GFDL | Der Artikel Beta-Zerfall basiert auf der Vorlesungsmitschrift von Moritz Schubotz des 12.Kapitels (Abschnitt 0) der Kern- und Strahlungsphysikvorlesung von Prof. Dr. P. Zimmermann. |
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{{#ask: |format=embedded |Kategorie:Kern- und StrahlungsphysikKapitel::12Abschnitt::!0Urheber::Prof. Dr. P. Zimmermann |order=ASC |sort=Abschnitt |offset=0 |limit=20 }} {{#set:Urheber=Prof. Dr. P. Zimmermann|Inhaltstyp=Script|Kapitel=12|Abschnitt=0}} Kategorie:Kern- und Strahlungsphysik __SHOWFACTBOX__
-Zerfall und -Einfang sind konkurrierende Vorgänge
reduziert formuliert als
Beta-Zerfall energetisch möglich --> siehe Isobarenregel als Folgerung aus der Weizsäckerschen Massenformel S. 8
Beim ß-Zerfall ist neben der Halbwertzeit das Energie bzw. Impulsspektrum der Elektronen (Positronen) meßbar. Ein theoretischer
Ansatz muß die Form des Impulsspektrums , d. h. die
Wahrscheinlichkeit für die Emission eines Elektrons (Positrons)
mit dem Impuls wiedergeben. Die Intergration über alle ergibt
die Gesamtübergangswahrscheinlichkeit und damit
die Halbwertzeit .
Fermi-Ansatz [Z. Physik 88, 161 (1934)] in Analogie zu elektromagnetischen
Übergängen. Störungstheorie (Fermi Goldene Regel)
miniatur|Fermi-Ansatz Störungstheorie (Fermi Goldene Regel)
Dichte der Endzustände dN/dEo
<dtif> = Iq;:(PvGe)Oq;;(A, Z+~)dr Leptonen-Wellenfunktionen Nukleonen-Wellenfunktionen (Integration wegen Nukleonen-WF nur über das Kernvolumen)
Bei Leptonen-WF Ansatz freier Teilchen, d. h. auslaufende ebene
--+->
Wellen q;{P) ~ ei(prl/fi = 1 + i(p-i)/l1 - ~(p-i/11)2 + ... Bei der Integration
kann man zunächst alle Anteile mit pi/~ vernachlässigen,
da für Ee ~ 1 MeV und für alle Ev gilt: l1/p = K~ 200010-15m/E[MeVj
und damit pR/l1 ~ 10-2 . Man betrachtet die Leptonenwellenfunktionen
also als konstant im Bereich des Kernvolumens. Diese Näherung ist
gleichbedeutend mit der Annahme, daß bei der Leptonenemission kein
Bahndrehimpuls weggetragen wird ("erlaubte" Übergänge.6.1 = 0).
"klassische" Deutung
R
QM
L = poR ~ nof(
Bei pR/l1 « 1 ist nur n = 0 maßgebend
Den Wechselwirkungs operator ersetzt man durch die Kopplungskonstante
Datei:13.3.beta.klassische.deutung.png
Den Wechselwirkungs operator ersetzt man durch die Kopplungskonstante
g, so daß <<tif> insgesamt unabhängig von Pe wird und die Abhängigkeit
des Impulsspektrums allein im statistischen Faktor
dN/dEo (der Dichte der Endzustände) steckt.
Allgemein bei freien Teilchen dN ~ p2 dp, somit bei gleichzeitiger
Emission beider Leptonen dN ~ dN(Pe)odN(pv) mit EO = Ee + Ev =
v(mocZ)Z+(PeC)2'+ Pvc (Neutrinomasse = 0 gesetzt). Damit wird das
Impulsspektrum A(Pe)dPe:
Datei:13.4.extrapolation.fermi.darstellung.png
Durch Extrapolation bei der Fermi-Darstellung Bestimmung von Eo '
Damit auch die Möglichkeit zur Bestimmung einer möglichen Neutrinomasse,
deren Existenz einen großen Einfluß auf Struktur und Entwicklung
des Universums hat. Dabei wegen Fehlerabschätzung EO möglichst
klein wählen, z. B. Tritium-Zerfall 3H ~ 3He + e- + v mit
EO = 18 keV (t1 /2 ~ 12a) [mv c 2 zur Zeit :SreVj.
Integration über Impulsspektrum:
Po
\ = ~ =JA(P )dp = const. 1\ tee
1/2 o
f ( Z, Eo)
i über Coulomb-Korrekturfaktor
Die f-Werte sind tabelliert (z. B. Feenburg, Trigg, Rev. Mod.
Phys. 22, 399). Sie enthalten die gesamte Energieabhängigkeit.
Grobe Abschätzung:
~ JP;dPe 2 pci ~ E 3,5
nichtrelat. Bereich (Eo « 1 MeV) : Ee ~ Pe~f ~ 0
>
Pe~f ~ Jp!dPe
5 E 5
relat. Bereich (EO ~ 1 MeV) :Ee ~ ~ Po ~ 0
Bei genauerer Betrachtung muß man berücksichtigen, daß die Spins
der beiden Leptonen parallel (Gamow-Teller-übergänge) oder antiparallel
(Fermi-Übergänge) stehen können. Für erlaubte Übergänge
(.6.1 = 0) gelten somit die Auswahlregeln:
~ ~ Fermi-Ü: I i ;:: I f nv.6..1 = 0
Gamow-Teller-Ü: I i = I f + 1 ~.6.I = 0, ±l (0 <-I~ 0)
anschaulich: 1'r ~ 1'r + 1'r + ~ Fermi ~ n p e 1/ 1'r ~ ~ + 1'r + 11 Gamow-Teller Verbotene Übergänge: Merkmal: größere Drehimpulsänderungen, größere ft1/ 2-Werte Beiträge für diese Übergänge aus: a) Reihenentwicklung der Leptonenwellenfunktionen e ipr /ll = 1 + li (pr/-tl) - ~(pr/1'l')2J +- ... v bisher vernachlässigt b) relativistische Wellenfunktionen der Nukleonen mit vN/c-Beiträge Beispiele für erlaubte und verbotene Übergänge: