Exergie: Difference between revisions
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Ziel ist die Einführung einer thermodynamischen Größe für die maximal verfügbare Arbeit ( "availability" der Energie = {{FB|Exergie}}). | Ziel ist die Einführung einer thermodynamischen Größe für die maximal verfügbare Arbeit ("availability" der Energie = {{FB|Exergie}}). | ||
Diese Größe soll dann mit dem statistischen Konzept verknüpft werden ! | Diese Größe soll dann mit dem statistischen Konzept verknüpft werden! | ||
Betrachten wir dazu ein System <math>\Sigma </math>, welches sich '''nicht''' im Gleichgewicht mit der Umgebung <math>\Sigma *</math> befindet. | Betrachten wir dazu ein System <math>\Sigma </math>, welches sich '''nicht''' im Gleichgewicht mit der Umgebung <math>\Sigma *</math> befindet. | ||
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Dabei sind Irreversibilitäten zugelassen. Zustandsänderungen von <math>\Sigma *</math> | Dabei sind Irreversibilitäten zugelassen. Zustandsänderungen von <math>\Sigma *</math> | ||
: ( quasistatisch und damit reversibel): | : (quasistatisch und damit reversibel): | ||
:<math>\Delta U*,\Delta V*</math> | :<math>\Delta U*,\Delta V*</math> | ||
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\end{align}</math> | \end{align}</math> | ||
wobei <math>-\Delta \Lambda </math> die maximal abgegebene Arbeit charakterisiert ! | wobei <math>-\Delta \Lambda </math> die maximal abgegebene Arbeit charakterisiert! | ||
(maximal ebgegebene Arbeit <math>\tilde{W}</math>) | (maximal ebgegebene Arbeit <math>\tilde{W}</math>) | ||
Die maximal verfügbare Arbeit ist gleich der Abnahme der Exergie ( availability): | Die maximal verfügbare Arbeit ist gleich der Abnahme der Exergie (availability): | ||
:<math>\Lambda :=U-{{U}^{0}}-{{T}^{0}}\left( S-{{S}^{0}} \right)+{{p}^{0}}\left( V-{{V}^{0}} \right)</math> | :<math>\Lambda :=U-{{U}^{0}}-{{T}^{0}}\left( S-{{S}^{0}} \right)+{{p}^{0}}\left( V-{{V}^{0}} \right)</math> | ||
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Dabei ist <math>\left( {{U}^{0}},{{S}^{0}},{{V}^{0}} \right)</math> der Gleichgewichtszustand von <math>\Sigma </math> im Gleichgewicht mit <math>K\left( \rho ,{{\rho }^{0}} \right)=tr\left[ \rho \ln \rho -{{\rho }^{0}}\ln {{\rho }^{0}}-\left( \rho -{{\rho }^{0}} \right)\ln {{\rho }^{0}} \right]=I-{{I}^{0}}+{{\lambda }_{\nu }}^{0}\left( \left\langle {{M}^{\nu }} \right\rangle -{{\left\langle {{M}^{\nu }} \right\rangle }^{0}} \right)</math> | Dabei ist <math>\left( {{U}^{0}},{{S}^{0}},{{V}^{0}} \right)</math> der Gleichgewichtszustand von <math>\Sigma </math> im Gleichgewicht mit <math>K\left( \rho ,{{\rho }^{0}} \right)=tr\left[ \rho \ln \rho -{{\rho }^{0}}\ln {{\rho }^{0}}-\left( \rho -{{\rho }^{0}} \right)\ln {{\rho }^{0}} \right]=I-{{I}^{0}}+{{\lambda }_{\nu }}^{0}\left( \left\langle {{M}^{\nu }} \right\rangle -{{\left\langle {{M}^{\nu }} \right\rangle }^{0}} \right)</math> | ||
Definition ist so gewählt, dass <math>\Lambda =0</math> im Gleichgewicht ! | Definition ist so gewählt, dass <math>\Lambda =0</math> im Gleichgewicht! | ||
Mit dem zweiten Hauptsatz folgt dann: | Mit dem zweiten Hauptsatz folgt dann: | ||
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Sei <math>\tilde{W}=0</math> (kein Arbeitskontakt mit <math>{{\Sigma }_{A}}</math>): | Sei <math>\tilde{W}=0</math> (kein Arbeitskontakt mit <math>{{\Sigma }_{A}}</math>): | ||
<math>0\ge \Delta \Lambda </math> | :<math>0\ge \Delta \Lambda </math> | ||
Das heißt: Exergie nimmt spontan NIE zu ! | Das heißt: Exergie nimmt spontan NIE zu! | ||
:<math>\Delta \Lambda =\Delta U-{{T}^{0}}\left( \Delta S \right)+{{p}^{0}}\left( \Delta V \right)</math> | :<math>\Delta \Lambda =\Delta U-{{T}^{0}}\left( \Delta S \right)+{{p}^{0}}\left( \Delta V \right)</math> | ||
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folgt aus der Statistik ( S. 18) | folgt aus der Statistik (S. 18) | ||
:<math>\frac{d}{dt}K\left( \rho ,{{\rho }^{0}} \right)=-\frac{\sigma }{k}\le 0</math> (spontan) | :<math>\frac{d}{dt}K\left( \rho ,{{\rho }^{0}} \right)=-\frac{\sigma }{k}\le 0</math> (spontan) | ||
Also: Der Informationsgewinn kann nach der letzten Messung nicht zunehmen !) | Also: Der Informationsgewinn kann nach der letzten Messung nicht zunehmen!) | ||
Entropieproduktion ist stets <math>\ge 0</math>! | Entropieproduktion ist stets <math>\ge 0</math>! | ||
Line 172: | Line 172: | ||
===isotherme, isochore Reaktion=== | ===isotherme, isochore Reaktion=== | ||
''Isotherme, isochore''' <math>\left( \Delta V \right)=0</math> | ''Isotherme, isochore''' <math>\left( \Delta V \right)=0</math> | ||
Reaktion ( Berthelot- Bombe) | Reaktion (Berthelot- Bombe) | ||
:<math>\Delta \Lambda =\Delta U-{{T}^{0}}\left( \Delta S \right)=\Delta F</math> | :<math>\Delta \Lambda =\Delta U-{{T}^{0}}\left( \Delta S \right)=\Delta F</math> | ||
Das heißt: Die Abnahme der freien Energie ist die maximal verfügbare Arbeit | Das heißt: Die Abnahme der freien Energie ist die maximal verfügbare Arbeit ! | ||
normalerweise wir keine Arbeitsleitung, sondern nur Wärme abgegeben: | normalerweise wir keine Arbeitsleitung, sondern nur Wärme abgegeben: | ||
Line 188: | Line 188: | ||
===Isotherme, isobare Reaktion === | ===Isotherme, isobare Reaktion === | ||
( beweglicher Kolben) | (beweglicher Kolben) | ||
:<math>\Delta \Lambda =\Delta U-{{T}^{0}}\left( \Delta S \right)+{{p}^{0}}\Delta V=\Delta G</math> | :<math>\Delta \Lambda =\Delta U-{{T}^{0}}\left( \Delta S \right)+{{p}^{0}}\Delta V=\Delta G</math> | ||
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:<math>{{Q}_{p}}=-\Delta H=-\left( \Delta U+{{p}^{0}}\left( \Delta V \right) \right)</math> | :<math>{{Q}_{p}}=-\Delta H=-\left( \Delta U+{{p}^{0}}\left( \Delta V \right) \right)</math> | ||
( Abnahme der Enthalpie) | (Abnahme der Enthalpie) | ||
geleistete Arbeit gegen den Umgebungsdruck <math>{{p}^{0}}\left( \Delta V \right)</math> | geleistete Arbeit gegen den Umgebungsdruck <math>{{p}^{0}}\left( \Delta V \right)</math> | ||
( durch Kolbenverschiebung) | (durch Kolbenverschiebung) | ||
'''Allgemein:''' | '''Allgemein:''' | ||
reaktionsaktivität ( Affinität) <math>A=-\Delta \Lambda \ge 0</math> mit <math>{{A}_{v}}=-\Delta F</math>( isochor) | reaktionsaktivität (Affinität) <math>A=-\Delta \Lambda \ge 0</math> mit <math>{{A}_{v}}=-\Delta F</math>(isochor) | ||
:<math>{{A}_{p}}=-\Delta G</math> ( isobar) | :<math>{{A}_{p}}=-\Delta G</math> (isobar) | ||
= Maß für die Tendenz der spontanen Reaktion | = Maß für die Tendenz der spontanen Reaktion ! |
Latest revision as of 11:05, 5 July 2011
65px|Kein GFDL | Der Artikel Exergie basiert auf der Vorlesungsmitschrift von Franz- Josef Schmitt des 3.Kapitels (Abschnitt 4) der Thermodynamikvorlesung von Prof. Dr. E. Schöll, PhD. |
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{{#set:Urheber=Prof. Dr. E. Schöll, PhD|Inhaltstyp=Script|Kapitel=3|Abschnitt=4}} Kategorie:Thermodynamik __SHOWFACTBOX__
Ziel ist die Einführung einer thermodynamischen Größe für die maximal verfügbare Arbeit ("availability" der Energie = Exergie{{#set:Fachbegriff=Exergie|Index=Exergie}}).
Diese Größe soll dann mit dem statistischen Konzept verknüpft werden!
Betrachten wir dazu ein System , welches sich nicht im Gleichgewicht mit der Umgebung befindet.
Wesentlich: Zustandsänderung von :
Endzustand- Anfangszustand:
Dabei sind Irreversibilitäten zugelassen. Zustandsänderungen von
- (quasistatisch und damit reversibel):
Als Bilanz folgt:
abgegebene Arbeit:
abgegebene Wärme:
Nun sind und adiabatisch abgeschlossen:
Also folgt mit dem zweiten Hauptsatz:
Also:
wobei die maximal abgegebene Arbeit charakterisiert!
Die maximal verfügbare Arbeit ist gleich der Abnahme der Exergie (availability):
Dabei ist der Gleichgewichtszustand von im Gleichgewicht mit
Definition ist so gewählt, dass im Gleichgewicht!
Mit dem zweiten Hauptsatz folgt dann:
Falls im Gleichgewicht von im Gleichgewicht mit
Arbeit geleistet werden könnte wäre dies ein Perpetuum Mobile 2. Art!
Erweiterung auf Teilchenaustausch liefert:
Zusammenhang mit der Entropieproduktion[edit | edit source]
Sei (kein Arbeitskontakt mit ):
Das heißt: Exergie nimmt spontan NIE zu!
läßt sich schreiben als
Dabei bezeichnet den Entropieaustausch mit (sogenannter Entropiefluss) und die produzierte Entropie im Inneren von , ist damit also ein Maß für die Irreversibilität des Prozesses.
Insgesamt:
ist die zeitliche Entropieproduktion{{#set:Fachbegriff=Entropieproduktion|Index=Entropieproduktion}}!
Statistische Interpretation[edit | edit source]
Informationsgewinn
Sei (Gleichgewichtsverteilung von (Druckensemble) und der Nichtgleichgewichtszustand von :
Mit
mit diesen Relationen folgt:
folgt aus der Statistik (S. 18)
Also: Der Informationsgewinn kann nach der letzten Messung nicht zunehmen!)
Entropieproduktion ist stets !
Beispiel:
chemische Reaktion in abgeschlossenem Gefäß (kein Teilchenaustausch von mit ): Zustand NACH Reaktion - Zustand VOR Reaktion |
isotherme, isochore Reaktion[edit | edit source]
Isotherme, isochore'
Reaktion (Berthelot- Bombe)
Das heißt: Die Abnahme der freien Energie ist die maximal verfügbare Arbeit !
normalerweise wir keine Arbeitsleitung, sondern nur Wärme abgegeben:
REAKTIONSWÄRME:
Im Prinzip kann aber der Anteil als Arbeit verfügbar gemacht werden, beispielsweise, falls die Reaktion in einem galvanischen Element abläuft!
elektrische Arbeit
Isotherme, isobare Reaktion[edit | edit source]
(beweglicher Kolben)
Maximal verfügbare Arbeit = Abnahme der Gibb´schen freien Energie
Reaktionswärme:
(Abnahme der Enthalpie)
geleistete Arbeit gegen den Umgebungsdruck
(durch Kolbenverschiebung)
Allgemein:
reaktionsaktivität (Affinität) mit (isochor)
= Maß für die Tendenz der spontanen Reaktion !