Virtuelle Verrückungen: Difference between revisions

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Unter einer virtuellen Verrückung
Unter einer virtuellen Verrückung
<math>\left\{ \delta {{{\vec{r}}}_{i}} \right\}</math>
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versteht man die infinitesimale Änderung der Koordinaten, di zu fester Zeit
versteht man die infinitesimale Änderung der Koordinaten, di zu fester Zeit
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die holonomen, bzw. nicht holonomen Zwangsbedingungen erfüllen.|virtuelle Verrückung
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Damit ist der Unterschied zu einer reellen Verrückung klar, die als
Damit ist der Unterschied zu einer reellen Verrückung klar, die als
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im Zeitintervall
im Zeitintervall
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längs der Bahn geschieht.


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<math>\delta {{f}_{\lambda }}=\sum\limits_{i=1}^{N}{{{\nabla }_{ri}}{{f}_{\lambda }}\cdot \delta {{{\vec{r}}}_{i}}=}0\quad \quad \lambda =1,...\nu </math>
:<math>\delta {{f}_{\lambda }}=\sum\limits_{i=1}^{N}{{{\nabla }_{ri}}{{f}_{\lambda }}\cdot \delta {{{\vec{r}}}_{i}}=}0\quad \quad \lambda =1,...\nu </math> bzw <math>\sum\limits_{i=1}^{N}{{{{\vec{a}}}_{\lambda  i}}({{{\vec{r}}}_{1}},{{{\vec{r}}}_{2}},...,{{{\vec{r}}}_{N}},t)\cdot \delta {{{\vec{r}}}_{i}}=}0\quad \quad \lambda =1,...\nu </math>
 
 
 
<math>\sum\limits_{i=1}^{N}{{{{\vec{a}}}_{\lambda  i}}({{{\vec{r}}}_{1}},{{{\vec{r}}}_{2}},...,{{{\vec{r}}}_{N}},t)\cdot \delta {{{\vec{r}}}_{i}}=}0\quad \quad \lambda =1,...\nu </math>




Die zeitabhängigen Anteile fallen raus, da ja nach Definition
Die zeitabhängigen Anteile fallen raus, da ja nach Definition
<math>\left\{ \delta t=0 \right\}</math>
:<math>\left\{ \delta t=0 \right\}</math>.
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Als Beispiel betrachten wir die Bewegung eines Massepunktes in einer Ebene:
{{Beispiel|
Als Beispiel betrachten wir die '''Bewegung eines Massepunktes in einer Ebene''':




<math>\vec{a}\cdot (\vec{r}-{{\vec{r}}_{o}}(t))=0</math>
:<math>\vec{a}\cdot (\vec{r}-{{\vec{r}}_{o}}(t))=0</math>




Dabei ist
Dabei ist
<math>{{\vec{r}}_{o}}(t)</math>
:<math>{{\vec{r}}_{o}}(t)</math>
der Startpunkt des Teilchens, also ein fester Punkt in der Ebene und nicht notwendigerweise zeitunabhängig. a charakterisiert den Normalenvektor auf der Ebene Schließlich kann sich die Ebene bewegen, beispielsweise hoch und runter.
der Startpunkt des Teilchens, also ein fester Punkt in der Ebene und nicht notwendigerweise zeitunabhängig. a charakterisiert den Normalenvektor auf der Ebene Schließlich kann sich die Ebene bewegen, beispielsweise hoch und runter.


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<math>\begin{align}
:<math>\begin{align}
   & f({{{\vec{r}}}_{i}})=\vec{a}\cdot ({{{\vec{r}}}_{i}}-{{{\vec{r}}}_{o}}(t))=0\quad  i=1,2,...,N \\
   & f({{{\vec{r}}}_{i}})=\vec{a}\cdot ({{{\vec{r}}}_{i}}-{{{\vec{r}}}_{o}}(t))=0\quad  i=1,2,...,N \\
  & df({{{\vec{r}}}_{i}})=\vec{a}\cdot (d{{{\vec{r}}}_{i}}-{{{\vec{v}}}_{o}}(t)dt)=0\quad  i=1,2,...,N\quad {{{\vec{v}}}_{o}}(t)=\frac{d{{{\vec{r}}}_{o}}(t)}{dt} \\
  & df({{{\vec{r}}}_{i}})=\vec{a}\cdot (d{{{\vec{r}}}_{i}}-{{{\vec{v}}}_{o}}(t)dt)=0\quad  i=1,2,...,N\quad {{{\vec{v}}}_{o}}(t)=\frac{d{{{\vec{r}}}_{o}}(t)}{dt} \\
\end{align}</math>
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}}
also gilt im Allgemeinen:
also gilt im Allgemeinen:




<math>\vec{a}\cdot d{{\vec{r}}_{i}}=\vec{a}\cdot {{\vec{v}}_{o}}(t)dt\ne 0\quad i=1,2,...,N\quad {{\vec{v}}_{o}}(t)=\frac{d{{{\vec{r}}}_{o}}(t)}{dt}</math>
:<math>\vec{a}\cdot d{{\vec{r}}_{i}}=\vec{a}\cdot {{\vec{v}}_{o}}(t)dt\ne 0\quad i=1,2,...,N\quad {{\vec{v}}_{o}}(t)=\frac{d{{{\vec{r}}}_{o}}(t)}{dt}</math>




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<math>\delta f=\vec{a}\cdot \delta {{\vec{r}}_{i}}=0\quad i=1,2,...,N\quad {{\vec{v}}_{o}}(t)=\frac{d{{{\vec{r}}}_{o}}(t)}{dt}</math>
:<math>\delta f=\vec{a}\cdot \delta {{\vec{r}}_{i}}=0\quad i=1,2,...,N\quad {{\vec{v}}_{o}}(t)=\frac{d{{{\vec{r}}}_{o}}(t)}{dt}</math>




Das heißt, die virtuellen Verrückungen geschehen alle bei festgehaltenem
Das heißt, die virtuellen Verrückungen geschehen alle bei festgehaltenem
<math>{{\vec{r}}_{o}}(t)</math>
:<math>{{\vec{r}}_{o}}(t)</math>.
. Es gilt:
Es gilt:
<math>\delta {{\vec{r}}_{i}}\bot \vec{a}</math>
:<math>\delta {{\vec{r}}_{i}}\bot \vec{a}</math>

Latest revision as of 00:33, 13 September 2010


{{#set:Urheber=Prof. Dr. E. Schöll, PhD|Inhaltstyp=Script|Kapitel=1|Abschnitt=2}} Kategorie:Mechanik __SHOWFACTBOX__



Unter einer virtuellen Verrückung

{δri}

versteht man die infinitesimale Änderung der Koordinaten, di zu fester Zeit

{δt=0}

die holonomen, bzw. nicht holonomen Zwangsbedingungen erfüllen.

{{#set:Definition=virtuelle Verrückung |Index=virtuelle Verrückung }}

Damit ist der Unterschied zu einer reellen Verrückung klar, die als

dri

im Zeitintervall

dt

längs der Bahn geschieht.

Die Zwangsbedingungen lassen sich jedoch nicht virtuell verrücken.

Es gilt folglich


δfλ=i=1Nrifλδri=0λ=1,...ν bzw i=1Naλi(r1,r2,...,rN,t)δri=0λ=1,...ν


Die zeitabhängigen Anteile fallen raus, da ja nach Definition

{δt=0}.


Als Beispiel betrachten wir die Bewegung eines Massepunktes in einer Ebene:


a(rro(t))=0


Dabei ist

ro(t)

der Startpunkt des Teilchens, also ein fester Punkt in der Ebene und nicht notwendigerweise zeitunabhängig. a charakterisiert den Normalenvektor auf der Ebene Schließlich kann sich die Ebene bewegen, beispielsweise hoch und runter.

Formuliert man nun holonome Zwangsbedingungen für N Massepunkte, so gilt:


f(ri)=a(riro(t))=0i=1,2,...,Ndf(ri)=a(drivo(t)dt)=0i=1,2,...,Nvo(t)=dro(t)dt


also gilt im Allgemeinen:


adri=avo(t)dt0i=1,2,...,Nvo(t)=dro(t)dt


aber:


δf=aδri=0i=1,2,...,Nvo(t)=dro(t)dt


Das heißt, die virtuellen Verrückungen geschehen alle bei festgehaltenem

ro(t).
Es gilt:
δria